Seelsorge, Psychotherapie (HPG) & Traumaberatung Heike und Andreas Timmler


Februar 25, 2016

…dein Reich komme, dein Wille geschehe…

Wie oft wird dieser Satz in den Kirchen unseres Landes und auf der ganzen Welt wohl schon gesprochen worden sein? Und wie oft ist diese Bitte wohl dabei ernst gemeint gewesen? Ich weiss es nicht und letztlich hat es mich auch nicht zu interessieren. Was mich aber brennend interessiert ist die Frage, warum Jesus uns das Beten mit diesen Worten lehrt? Mich fasziniert die Tatsache, dass Jesus nur das tat, was er den Vater tun sah. Jesus war Gott und doch war er auch ganz Mensch und er tat nichts aus sich selbst heraus. In Johannes 14 stehen sehr beeindruckende Worte, die Jesus gesagt hat:

„Was ich euch sage, sage ich nicht aus mir selbst heraus. Der Vater, der in mir ist, handelt durch mich; es ist alles sein Werk. Glaubt es mir, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist. Wenn ihr immer noch nicht davon überzeugt seid, dann glaubt es doch aufgrund von dem, was durch mich geschieht. Ich versichere euch: Wer an mich glaubt, wird die Dinge, die ich tue, auch tun; ja er wird sogar noch größere Dinge tun.“
Wohlgemerkt, das sind Aussagen, die Jesus getroffen hat. Jesus ist von seinem Vater vollkommen überzeugt, Jesus weiss, dass der Vater gute Pläne hat, dass er die Menschen liebt, dass er Menschen heilen möchte, dass er ein Königreich des Friedens errichten wird. Und Jesus legt für dieses Königreich des Friedens den Grundstein, in dem er Mensch wird, die Herrlichkeit und Gegenwart des Vaters im Himmel verlässt und zu uns auf die Erde kommt, für die Sünden der Menschen stirbt, sich ins Grab legen lässt und wieder aufersteht. Jesus selbst handelt also so, wie er es uns lehrt zu handeln. Jesus richtet sich auf den Vater aus, er weiss, dass der Vater in ihm ist und er im Vater ist. Jesus richtet sich während seines Lebens hier auf der Erde immer wieder auf seinen Vater aus. Und der Vater zeigt Jesus, was in seinem Friedensreich oder Königreich als nächstes geschehen muss.
Was unterscheidet die Situation damals von unserer Situation heute? Nun, ich bin nicht Jesus und Du bist nicht Jesus. Ich muss nicht mehr für Sünden sterben, sondern darf um die vollständige Vergebung meiner Sünden wissen. Was aber ähnlich ist ist die Tatsache, dass Gott in mir lebt und dass Gott in Dir lebt, wenn Du Deine Sünden bekannt hast. Gott lebt in Form des heiligen Geistes in mir und der heilige Geist schließt mir den Zugang zu Gott dem Vater auf, der ist mein Helfer und er derjenige, der mit mir Gottes Friedensreich bauen möchte. Gerade in den letzten zwei Jahren habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, immer wieder Gott zu fragen, was denn der nächste Schritt ist, den ich mit ihm gehen soll. Und dann zeigt mir der heilige Geist von Zeit zu Zeit den nächsten Schritt.
Aus menschlicher Sicht mag dieser Schritt schon mal merkwürdig aussehen und vielleicht auch von anderen Menschen nicht verstanden werden, aber ein gutes Kennzeichen dafür, dass es Gottes Wege sind, ist der Frieden, den nur Gott selbst schenken kann. Deswegen möchte ich nicht aufhören zu beten:

„…dein Reich komme, dein Wille geschehe auf der Erde, wie er im Himmel geschieht.“ (Mt. 6,10)

Ich möchte mehr von Gottes Königreich sehen, ich möchte sehen, wie es sich entwickelt, wie es erbaut wird, wie Menschen dazu kommen und sich auch einbringen und mitbauen möchten. Ich möchte aber auch nur das tun, was mir Gott zeigt. Vielleicht ist heute die Zeit, dass auch Du anfängst, dieses Gebet in Deinem vollen Bewusstsein zu beten. Ich bin überzeugt, Gott wird Dich hören!

Schreibe einen Kommentar