Seelsorge, Psychotherapie (HPG) & Traumaberatung Heike und Andreas Timmler


September 10, 2013

Ende der Sommerpause

Ich stelle gerade fest, dass mein letzter Eintrag echt lange her ist, aber die Auszeit war gut und wichtig…

Nach den stressigen Wochen durch die Überschwemmung und den darauf folgenden Renovierungsarbeiten, dem Umzug unserer lieben Tochter nach Düsseldorf war der Urlaub echt ein Geschenk Gottes, das wir dankbar angenommen haben. Wir durften ein super Zeit mit viel Erholung und Erfrischung auf der Insel Brac in Kroatien erleben.

Ich durfte diese Zeit auch nutzen, um viele Fragen, die uns derzeit beschäftigen, vor Gott auszubreiten und mit ihm zu besprechen. Dabei ist mir ein Lied sehr wichtig geworden und ich habe es mir immer wieder angehört. Es ist das Lied „Oceans“, das so einen guten Text hat:

Dieses wunderschöne Lied drückt das so gut aus, was wir im Moment spüren, dass Gott uns „auf das Wasser ruft“, heraus aus der Sicherheit und hinein in das Unbekannte. Immer deutlicher wird mir, dass ich genau da die Chance habe, Gott zu sehen, IHN und sein Wirken zu erleben. Ehrlich gesagt sind da auch immer wieder die Momente, wo ich die Wellen sehe, die mir Angst machen könnten. Aber ich möchte meine Augen fest auf Gott richten, der an unserer Seite ist, dessen Gnade, Versorgung und Liebe kein Ende hat.

Da durften wir in den letzten Wochen Entscheidungen treffen, die aus menschlicher Sicht schon nicht ohne waren, z. B. die Anmietung einer Praxis in Hagen-Haspe, in der wir nun Menschen begleiten dürfen. Da war die Entscheidung von Heike, besonders (jungen) Menschen mit Essstörungen weiterzuhelfen und sich auf ein größeres Projekt einzulassen. Auch da sind wir gespannt, wie Gott die Sache weiterführen wird und welche nächsten Schritte wir mit IHM gehen sollen.

Ein ähnlicher Schritt „auf das Wasser“ war vor 1,5 Jahren die Entscheidung, einen neuen Jugendgottesdienst MYP-Public zu starten. Wir haben damals viel von Gott erwartet, aber das, was daraus geworden ist, sprengt unsere Vorstellung komplett. Vorgestern durften wir mit unseren Freunden vom B.A.S.E.-Jugendgottesdienst in Köln einen ersten gemeinsamen Gottesdienst im E-Werk feiern. Ich stehe heute noch sehr unter dem Eindruck dieses Abends, wo Gott sich so deutlich offenbart und Menschen überzeugt hat, IHM nachzufolgen. Weit über 1000 meist jugendliche Besucher kamen ins E-Werk, um Gott in Einheit zu feiern, ihm die Ehre zu geben.

Wenn Du das verpasst haben solltest, dann kannst Du die Predigt hier noch einmal anhören:

Auch das Thema des Abends „Unity“ hat mir eins ganz klar gemacht: „Es ist wichtiger, Eins zu sein als Recht zu haben“. Dieses Zitat von Freimut Haverkamp (Pastor der Hillsong-Church Germany), der an diesem Abend predigte, wird hoffentlich bei mir und allen Besuchern hängen bleiben und Einfluss auf unser Leben, auf unsere Familien und Gemeinden haben. Freimut hat es so gut verdeutlicht, wie wichtig Jesus diese Bitte um Einheit war. Ich für meinen Teil möchte aktiv daran mitarbeiten, diese Einheit zu leben.

Sehr gespannt sind wir, welche Antworten Gott uns auf einige weitere Fragen geben wird, die wir haben. Sicher glaube ich, dass Gott uns gerne auf das Wasser ruft, hinein in das Unbekannte, wo wir IHN finden können. Darauf freue ich mich.

August 06, 2013

Volljährigkeit

Ab heute ist unser viertes von fünf Kindern erwachsen. Auf der einen Seite ist das toll mitzuerleben, wie aus Babys Kindern, aus Kindern Teens und aus Teens junge Erwachsene werden, auf der anderen Seite zeigt mir das auch, dass ich selbst älter werde, was ich im Übrigen aber auch nicht schlimm finde 😉

An Tagen wie heute denke ich zurück an die 18 Jahre, die nun vergangen sind. Ich denke zurück an die Geburt nachts bei 28 Grad im Kreissahl, ich denke zurück an eine Vater-Sohn-Tour für eine Nacht nach Paris oder eine riesen Wanderung mit Frühstück auf einem Hochsitz und der Beobachtung eines Dachses, oder die Tagestour mit einem Fischerboot auf dem Atlantik…ich denke an Situationen und Erlebnisse, die ich mit Robert hatte und denke darüber nach, was gut war und was nicht gut war. Wie war ich für ihn als Vater? Welches Bild eines Vaters habe ich meinem Sohn mit auf seinen Lebensweg gegeben? Beim Nachdenken darüber fallen mir Situationen ein, in denen ich ihm sicher kein gutes Vorbild war. Wie oft war ich berufsbedingt weg von zu Hause? Wie oft war ich vielleicht physisch anwesend, habe aber nicht richtig zugehört, wenn mein Sohn mir etwas erzählt hat? Wie ernsthaft war meine Vergebung, wenn mein Sohn mal Mist gebaut hat? Konnte mein Sohn mit mir über ALLES sprechen oder gab es Dinge, über die man nicht sprach? Alle diese Fragen gehen mir durch den Kopf und ich weiss, dass mein Verhalten als leiblicher Vater auch enorme Auswirkungen hat auf das Vaterbild, dass mein Sohn von Gott dem Vater hat. Viele der oben genannten Punkte sind mir auch erst in den letzten Jahren bewusst geworden und sehe sie kritisch, was meine Umsetzung betrifft. Gerne würde ich sie ändern, was aber nicht möglich ist. So würde ich zum Beispiel gerne viel öfter präsent gewesen sein, was ich oft aber nicht war. So würde ich gerne in mancher Situation gnädiger gewesen sein und so manches Wort würde ich auch gerne nicht gesprochen haben…

Wie gut ist es zu wissen, dass unser Vater im Himmel anders ist, als der beste Vater auf der Welt es sein kann. Für mich ist es gut zu wissen, dass Gott Vater mir meine Schwachheiten vergeben hat und dass ER meine Schwachheiten bei meinen Kindern in Stärke verwandeln kann. Ich danke Gott auch, dass ER für unsere Kinder ein perfekter Vater ist und dass alle Kinder mit IHM leben möchten. Das ist ein echtes Gottesgeschenk für uns Eltern. Dankbar bin ich auch, dass uns unsere Kinder so manche Dinge vergeben haben, die wirklich nicht gut waren.

Auch bei Robert bin ich – wie bei den anderen Kindern auch – sehr gespannt, was Gott mit ihm vorhat und welchen Weg er einschlagen bzw. weitergehen wird. Ich freue mich jedenfalls sehr, dass er große Träume hat, dass er nicht klein denkt, sondern groß und dass er seinem Vater im Himmel alles zutraut. Gott segne Dich, Robert!

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August 05, 2013

No Risk, no Fun …und eine Taufe im Rhein

Gestern war ein ganz besonderer Tag. Morgens konnten wir den Gottesdienst der Hillsong-Church Düsseldorf besuchen. Alex Landmann predigte zum Thema „no risk, no fun – more risk, more fun“ und es war eine sehr gute Botschaft, die Gott für uns hatte. Alex wählte die Geschichte von Jesus und Petrus, als Jesus auf dem Wasser zum Boot der Jünger kam (die in Seenot waren) und zu Petrus sagte, er solle auf dem Wasser zu ihm kommen. Petrus ging das Risiko ein etwas zu wagen, was aus menschlicher Sicht dumm war: Bei hohem Wellengang aus dem Boot zu steigen und auf dem Wasser zu gehen. Was Petrus aber erlebte war, dass wenn Jesus in das Abenteuer ruft, er auch dem Ruf vertrauen kann. Dann malte Alex in seiner Predigt dieselbe Situation noch einmal aus, nur eine Woche später. Petrus fuhr über den See Genezareth und denkt an das Erlebnis von vor einer Woche zurück. Er denkt sich, dass er das Abenteuer noch einmal erleben möchte, schließlich hatte es ja einige Tage vorher auch funktioniert. Was dann sicher passiert ist die Folge einer dummen Entscheidung.

Aber was unterscheidet die beiden Situationen? Einzig der Ruf Jesus in der ersten Begebenheit, wie sie auch in der Bibel steht. Eine Woche später in der ausgemalten Situation fehlt der Ruf Jesus. Bezogen auf mich heute bedeutet das, dass ich genau hören sollte, ob Jesus mich beruft etwas zu tun. Dann, aber auch nur dann, sollte ich Schritte im Glauben wagen, auch wenn sie für andere vielleicht dumm aussehen. Ich werde dann aber erleben, dass das Wasser mich trägt und Gott wird zu seinem Ruf stehen.

Hillsong Church Düsseldorf

Alex gab auch noch eine Entscheidungshilfe, wie wir erkennen können, ob es Gottes Ruf oder vielleicht nur mein eigener Wille oder Wunsch war. Wenn ich die folgenden drei Fragen mit JA beantworten kann, sollte ich mich aufs Wasser wagen und Glaubensschritte tun:

  1. Bringt mich der Schritt meiner Berufung näher?
  2. Bin ich mir sicher, dass sich mein Leben vergrößert und ich durch den Schritt mehr zum Segen für Andere werde?
  3. Was sagen meine engsten Gottesfreunde / mein Ehepartner / Leiter / Älteste (also Personen, mit denen ich im Gebet vor Gott stehe) zu dem geplanten Schritt? Können sie auch ein JA dazu finden?

Ich bin Gott dankbar für diese Predigt. Ich freue mich auf die nächsten Schritte, die Gott in meinem Leben mit mir  und mit uns vorhat.

Direkt danach waren wir in Neuss-Uedesheim am Rhein und durften dort zwei wunderbare Menschen taufen. Für mich ist es eine Ehre dabei zu sein und zu erleben, wie Menschen sich ganz bewusst für ein Leben mit Jesus entscheiden und sich öffentlich zu Jesus bekennen.

Taufe Gestern war wieder so ein Tag und und zwei Menschen haben „JA“ zu Jesus, „JA“ zu einem Leben mit Gott gesagt. Dabei waren ca. 25-30 meist junge Leute, die das am Rheinufer gefeiert haben, die Gott mit Liedern die Ehre gegeben haben. Ein älteres Ehepaar hat sich die Taufe bewusst mit angesehen und haben die Worte Taufeder kurzen Predigt gehört. Auch andere Fahrradfahrer, Spaziergänger und Badegäste konnten die Taufe verfolgen. Ich bete, dass sie sich von Gott und von den Strahlen der beiden Menschen, die sich haben taufen lassen, anstecken lassen und Gott weiter suchen. Beide Täuflinge konnten gar nicht aufhören zu strahlen, so glücklich waren sie. Gott segne beide Täuflinge!

TaufeBei der Taufe haben wir zusammen dieses Lied gesungen:

Christ is my reward
And all of my devotion
Now there’s nothing in this world
That could ever satisfy

Through every trial
My soul will sing
No turning back
I’ve been set free

Christ is enough for me
Christ is enough for me
Everything I need is in You
Everything I need

Christ my all in all
The joy of my salvaTaufetion
And this hope will never fail
Heaven is our home

Through every storm
My soul will sing
Jesus is here
To God be the glory

I have decided to follow Jesus
No turning back
No turning back

The cross before me
The world behind me
No turning back
No turning back

August 01, 2013

Mein Wunsch oder Gottes Wille?

Manchmal stellt man sich die Frage: „Welchen Auftrag hat Gott für mein Leben?“ Man sucht nach Gottes Antwort, man wünscht sich am liebsten die hörbare Stimme Gottes aus dem Himmel oder zumindest einen Brief von Gott. Vielleicht hoffst Du darauf, die Bibel aufzuschlagen und genau dort, wo Du sie aufgeschlagen hast, die Antwort auf Deine Frage zu bekommen. Vielleicht legst Du wie damals in der Bibel bei Gideon ein Vlies aus und hoffst, so die Antwort auf Deine Frage zu bekommen. Aber was ist, wenn genau diese Dinge keine Antwort geben?

Ich glaube, dass Gott durch alle oben genannten Punkte antworten kann, oft tut er es aber nicht so eindeutig. Dann geht es darum, trotzdem eine Antwort zu finden und nicht ein Leben lang nach einer Antwort zu suchen und das Leben selbst dabei zu verpassen. Was sind weitere Mittel, mit denen Gott uns Antworten auf unsere Fragen geben möchte? Eine Möglichkeit sind meine tiefen Wünsche, meine Träume, meine Visionen. Warum habe ich Wünsche, Träume und Visionen? Wer hat diese in mein Herz gelegt? Dienen diese Wünsche ausschließlich mir oder haben andere Menschen auch etwas davon? Dienen meine Wünsche dem neuen Gebot Gottes, Gott mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und aller Kraft zu lieben und meine Mitmenschen wie mich selbst? Manchmal stehen wir uns selbst im Weg und wir wünschen uns eine zweite oder dritte Bestätigung für das, was Gott eigentlich in uns hineingelegt und tief in unserem Herzen verankert hat. Dann kann es wirklich passieren, dass wir das gute Leben, das Gott für uns vorgesehen hat, verschlafen und verpassen und uns stattdessen immer weiter mit der Frage beschäftigen „Was hat Gott mit meinem Leben vor“ und uns dabei immer mehr im Kreis drehen …

Vielleicht helfen Dir folgende Fragen bei der Beantwortung Deiner Fragen:

  • Was ist Deine Leidenschaft?
  • Woran denkst Du oft, wenn Du zur Ruhe kommst oder wenn Du nachts wach wirst?
  • Wann schlägt Dein Herz schneller, in welchen Situationen spürst Du, dass da mehr ist als ein oberflächliches „das macht mir Spaß“
  • Steht meiner Leidenschaft etwas entgegen, was in der Bibel steht?
  • Bin ich ruhig darüber das zu tun, was ich gut kann und wofür mein Herz schlägt oder bin ich darüber eher unruhig?

Ich glaube, wenn ich diese Fragen beantwortet habe, dann sollte ich anfangen und nicht länger warten. Wenn dann noch erlebbar wird, dass Gottes Segen auf dem liegt, was ich tue, dann ist das letztlich auch die beste Bestätigung.

Manchmal benutzen wir Gott einfach als Wunschmaschine oder als Fragenbeantworter. Gott möchte in unserem Leben aber mehr sein als eine Wunschmaschine oder ein Fragenbeantworter. ER möchte unser Freund sein, ER liebt es, in einer Beziehung zu uns zu leben. Meine Frau weiss zum Beispiel schon oft, bevor ich einen Wunsch äußere, was mein Wunsch ist. Warum weiss sie das? Weil sie mich sehr gut kennt, weil wir Beziehung leben. Ich bin überzeugt, dass wir auch wissen, was Gott möchte, wenn wir mit IHM in einer tiefen Beziehung leben, wenn wir Zeit zusammen verbringen, wenn wir uns austauschen. Dann brauchen wir auch keine hörbare Stimme Gottes oder ein Vlies mehr.

Ich bin so froh darüber, dass z. B. unsere älteste Tochter ihrem Wunsch bzw. Traum nachgegangen ist und alles daran gesetzt hat, ihren Traum zu leben. Ab heute hat sie angefangen, diesen Traum konkret umzusetzen und hat ihre Ausbildung als Krankenschwester bei der Kaiserswerther Diakonie begonnen. Sie hatte den Wunsch, Menschen zu helfen, sich für sie einzusetzen, sie ist ihrer Leidenschaft nachgegangen. Sie hätte auch noch konkreter fragen können „soll ich normale Krankenschwester oder Kinderkrankenschwester werden?“ oder „soll ich in Krankenhaus X oder Y anfangen“ oder viele weitere mögliche Fragen. Wenn sie das getan hätte, würde sie bestimmt heute noch nicht mit ihrer Ausbildung starten.

Ein anderes Beispiel ist meine liebe Frau. Sie hatte die Vision, Menschen seelsorgerlich zu dienen, mit ihnen zu arbeiten. Sie möchte Menschen helfen, die schlimme Dinge in ihrer Vergangenheit erlebt haben. Sie möchte unterstützen, dass diese Menschen wieder ein normales, befreites, geheiltes Leben leben können. Mit dieser Leidenschaft für diese Sache hat sie sogar mich mit angesteckt, so dass wir als Paar nun auch gemeinsam in dieser Arbeit stehen dürfen. Aktuell stehen weitere große Dinge an, die viele Fragen aufwerfen. Da geht es dann auch um Verbindlichkeiten, um finanzielle Dinge, die Mut erfordern, den nächsten Schritt im Glauben zu gehen. Wir spüren aber die Leidenschaft für diese Dinge und möchten deswegen weitergehen. Ein Projekt von zweien ist derzeit im Aufbau. Das zweite Projekt ist noch nicht spruchreif, aber es ist spannend zu sehen, wie Gott die Fäden zusammenbringt.

Was mich bei alledem ruhig macht ist die Tatsache, dass wir bei Gott auch Fehler machen dürfen. Wir sind nicht perfekt und wir werden es als Menschen auch nie sein. Und genau deswegen, hat Jesus sich für uns entschieden, hat „JA“ zu uns gesagt, hat uns sogar erkauft mit seinem Blut, obwohl wir ihm ja längst gehören. Gut, dass Jesus nicht immer weiter nachgefragt hat „soll ich das oder soll ich das nicht“ oder „soll ich so oder soll ich so sterben“. Gut, dass ER seiner Leidenschaft nachgegangen ist, seiner Leidenschaft für Menschen. Gut, dass er nicht gewartet hat!

Meine Frage an Dich ist diese: Was ist besser: zu warten bis Deine Frage beantwortet und bestätigt ist oder anzufangen im Vertrauen auf Gottes Gegenwart und Hilfe und im Bewusstsein, auch Fehler machen zu dürfen?

Ich habe mich entschieden!

Juli 05, 2013

Erfrischung

Die heutige Tageslosung aus Jesaja 58,11 hat mich neugierig auf das ganze Kapitel gemacht:

Dann wird dich der Herr beständig leiten und dir selbst in Dürrezeiten innere Zufriedenheit bewahren. Er wird deinen Körper erfrischen, sodass du einem soeben bewässerten Garten gleichst und bist wie eine nie versiegende Quelle.

Aktuell erleben wir in mancherlei Hinsicht eine Dürrezeit. Nach dem Wasserschaden, der uns nach wie vor an jedem Tag begleitet, haben sich so manche weitere Dinge ereignet, die zum Einen einfach nur nerven, zum Anderen auch viel Geld kosten. Das verabschiedet sich der Roller, mit dem ich täglich zum Bahnhof fahre, der neue (gebrauchte) Roller benötigt neue Reifen, die am nächsten Morgen wieder platt sind, beim Auto tropft wieder Öl, das Bügeleisen geht kaputt usw.

Diese ganzen Dinge zehren schon ganz schön an den Nerven und am Geldbeutel und dann lese ich diesen Vers, der mich aufhören lässt. In diesem Kapitel geht es um den wahren Gottesdienst und um den falschen Gottesdienst. Ab Vers 6 beschreibt Gott, wie er sich wahren Gottesdienst vorstellt. Seine Vorstellungen von wahrem Gottesdienst sind außerdem gefüllt mit Segnungen, die ER uns verspricht:

Fasten, wie ich es liebe, sieht doch vielmehr so aus: Lasst die zu Unrecht Gefangenen frei und gebt die los, die ihr unterjocht habt. Lasst die Unterdrückten frei. Zerbrecht jedes Joch. Ich möchte, dass ihr euer Essen mit den Hungrigen teilt und heimatlose Menschen gastfreundlich aufnehmt. Wenn ihr einen Nackten seht, dann kleidet ihn ein. Verleugnet euer eigenes Fleisch und Blut nicht. Wenn du so handelst, wird dein Licht aufleuchten wie die Morgenröte. Deine Heilung wird schnelle Fortschritte machen. Deine Gerechtigkeit geht dir dann voraus und die Herrlichkeit des Herrn folgt dir nach. Dann wirst du rufen und der Herr wird antworten. Du wirst um Hilfe schreien und er wird antworten: `Hier bin ich.´ Entferne die Unterdrückung aus deiner Mitte. Lass die höhnischen Fingerzeichen und das trügerische Reden! Öffne dem Hungrigen dein Herz und hilf dem, der in Not ist. Dann wird dein Licht in der Dunkelheit aufleuchten und das, was dein Leben dunkel macht, wird hell wie der Mittag sein. Dann wird dich der Herr beständig leiten und dir selbst in Dürrezeiten innere Zufriedenheit bewahren. Er wird deinen Körper erfrischen, sodass du einem soeben bewässerten Garten gleichst und bist wie eine nie versiegende Quelle. Deine Leute werden die Ruinen aus alter Zeit wieder aufbauen. Die Grundmauern vieler vergangener Generationen werdet ihr wieder errichten. Dann wird man euch folgendermaßen nennen: `Die die Risse ausbessern und die Straßen erneuern, um sie bewohnbar zu machen.´ Tut an meinem heiligen Tag, dem Sabbat, nicht, was ihr wollt, sondern erlebt ihn als Wonne und ehrt den heiligen Tag des Herrn. Ehrt ihn, verfolgt nicht eure eigenen Interessen, geht nicht euren Geschäften nach und spart euch leeres Geschwätz. Dann wird der Herr eure Freude sein. Ich lasse euch über die Höhen der Erde gehen und euch das Erbe Jakobs, eures Vorfahren, genießen. Ich, der Herr, habe gesprochen!«

Diese Sätze haben mich gerade richtig angesprochen. Klar gab es Tage, die irgendwie besser liefen und die einfach schöner waren, aber was macht denn echten Gottesdienst aus? Nicht meine Anbetung, wenn es mir gut geht, wenn alles easy ist. Wahre Anbetung, wahrer Gottesdienst passiert in meinem Alltag, auch oder gerade wenn es nicht so gut läuft, wenn da echte Anfechtungen sind oder – wie man so schön sagt – uns der Feind an den Karren pinkeln möchte und es auch tut. Kann ich dann auch noch den Nächsten sehen, dem es vielleicht noch viel dreckiger geht als mir? Kann ich „jedes Joch“ auch dann noch zerbrechen? Kann ich dann auch noch Menschen gastfreundlich aufnehmen? Ich glaube, in solchen Zeiten stellt sich heraus, wie befestigt mein Glaube ist, wie viel ich Gott auch in schwierigen Zeiten zutraue und ob mein Gottesdienst echt ist. Für mich habe ich gemerkt, dass ich mit Gottes Hilfe da noch viel Lernen kann uns muss 😉 In Johannes 1,5 sagt Gott mir, dass es nie zu dunkel ist, um das Licht zu sehen. Daran möchte ich festhalten!

Gott, ich möchte meinen Gottesdienst nicht abhängig machen von meinen Umständen, meinen Gefühlen. Ich möchte Dir Gott dienen, wie es gut ist in Deinen Augen. Dazu brauche ich Deine Hilfe und Deine Nähe. Danke für die vielen, tollen Verheißungen in diesem Kapitel. Sie tun sehr gut!

Juni 24, 2013

Wasser marsch!

Letzte Woche Donnerstag gab es in unserer kleinen Stadt Schwelm ein extrem heftiges Unwetter. Innerhalb von 30-45 Minuten fielen pro Quadratmeter ca. 60 Liter Regen. Wenn man das einmal auf die kleine Fläche Schwelms von 20,5 Quadratkilometern hochrechnet, dann sind in diesen wenigen Minuten 420250000 Liter Wasser auf unsere Stadt herabgefallen. Das ist eine unglaublich große Zahl. In Tonnen ausgedrückt sind das immerhin noch 420250, in Worten vierhundertzwanzigtausendzweihundertundfünfzig Tonnen Wasser…

Wenn man sich diese Massen bildlich vorstellen möchte, dann sind das gerundete vierhundertzwanzigtausend Kleinwagen, die da mit den Wolken auf unsere Stadt abgeworfen wurden, echt krass!

Gut, bei uns im Keller sind davon nur wenige hundert Liter angekommen, es reicht allerdings für die Durchnässung fast aller (Schlaf-)räume und für einen äußerst unangenehmen Geruch, da das Wasser leider durch die Kanalisation rückwärts gelaufen ist, mit den entsprechenden Zusätzen…

Bei allem Chaos, den dieses Unwetter verursacht hat staune ich darüber, wie unendlich groß Gott ist. Er haucht einmal aus und füllt die Wolken mit Regen, er schickt Blitze, Hagel und Sturm, damit wir Menschen erkennen, das ER Gott ist.Hiob sagt das in seinem Buch an vielen Stellen. Er fragt sich selbst: „Kannst du deine Stimme bis zu den Wolken dringen lassen und einen Regenschauer auf dich herabrufen?“ Nein, das können wir Menschen nicht und alleine daran sehen wir, wie abhängig wir, wie abhängig ich von Gott bin.

Auch wenn wir dieses Mal betroffen sind, sind wir dankbar, dass wir bewahrt geblieben sind. In solchen Situationen kommen natürlich Fragen auf: Warum musste das sein? Warum in unserem Haus? Warum hat Gott das zugelassen? Ich möchte vertrauen, dass seine Pläne gut sind, dass ER alles im Griff hat und dass es zwar ein „Unwetter“ war, dass ER aber damit etwas im Sinn hatte, was letztlich gut ist. Vielleicht liest der ein oder andere Schwelmer ja auch diesen Beitrag und macht sich über die Größe Gottes einmal Gedanken. Es lohnt sich 🙂

Juni 13, 2013

Lebe Deinen Traum

Angefangen hat unser Traum ja schon vor nunmehr fünf Jahren. Damals sagte meine Frau Heike mir: „Mein Traum ist es, mich als Seelsorgerin ausbilden zu lassen“. Ich fand diesen Traum damals sehr unterstützenswert, besonders nach den vielen Jahren, in denen sie sich ausschließlich um unsere Kinder gekümmert hat und keiner erwerbsmäßigen Arbeit nachgegangen ist. Für diese vielen Jahre bin ich ihr übrigens sehr dankbar. Damals entschloss ich mich, mich diesem Traum anzuschließen und habe eine Seelsorge-Ausbildung mit Heike zusammen begonnen. Was uns damals wie ein riesengroßer Berg vorkam, sowohl was den finanziellen Einsatz dafür betrifft, als auch den zeitlichen, ist aus heutiger Sicht zwar immer noch viel gewesen, aber Stück um Stück ging und geht es weiter und wir dürfen anfangen, unseren Traum zu leben. Gestern konnte ein weiterer Mosaikstein ins große Puzzle eingefügt werden, als Heike ihre mündliche Prüfung zum Heilpraktiker für Psychotherapie vor dem Gesundheitsamt in Dortmund erfolgreich abgelegt hat und sie nun auch offiziell in diesem Beruf tätig sein darf.

Hätte ich damals gewusst, was in der Summe an zeitlichem und finanziellem Aufwand auf uns zukommt, hätte ich vielleicht nicht angefangen, diesen Traum zu leben, sondern hätte mein Leben verträumt (Achtung: Wortspiel 😉 ).

Viele Menschen, besonders junge Menschen (mit denen wir viel Kontakt haben dürfen) fragen uns, was sie denn mal machen könnten, beruflich oder auch in anderen Bereichen des Lebens. Manchmal erwarten sie die Antwort aus dem Himmel, am liebsten in Form eines von Gott persönlich unterschriebenen Zettels mit ganz klaren Anweisungen. Zugegeben, das hätte echt was… Aber eigentlich ist es doch gar nicht so schwierig. Wenn wir in unserem Leben dem nachgehen, was uns Spaß macht, wenn wir darein investieren, wofür unser Herz schlägt und was unsere Leidenschaft ist und das nicht im Widerspruch zu Gottes Gedanken ist, die er uns in der Bibel mitteilt, dann dürfen wir anfangen, unseren Traum zu leben. Wir dürfen auch Fehler machen, denn Gott ist ein Gott, der gerne vergibt. Wir dürfen nach einem Traum auch weiterträumen und andere, neue Ziele in Angriff nehmen. Ich glaube, dass Gott uns ein Empfinden geschenkt hat dafür, was gut für uns ist und was er mit einem jeden einzelnen vorhat. Fest steht, dass Gott gute Pläne mit uns hat, dass er Gaben und Fähigkeiten verteilt, um seinen guten Plan umzusetzen, wo wir als Menschen Teil von sein dürfen.

Wenn wir anfangen, das zu tun, wofür ER uns Träume schenkt, wir dann im Vertrauen losgehen, unabhängig von manchen logischen Überlegungen (z. B. Finanzen), dann können wir sicher sein, dass Gott uns begleitet, dass er eben größer ist als unserer kleine Logik und dass er liebend gern unser Vertrauen belohnt und in Segen umwandelt. Ich muss nicht erst die Tausende Euro auf der so genannten „hohen Kante“ haben, um meinen Traum zu leben, ich muss vertrauen, dass Gottes Schatzkammern voll sind. Ich muss nicht erst einen gewissen Ausbildungslevel haben, um mich um meinen Traum zu kümmern, ich muss eher darauf vertrauen, dass Gott mir in seiner unendlichen Weisheit Verständnis schenkt. Ich muss nicht alles zu 100 % unter Kontrolle haben, ich darf Vertrauen in die Person, die den absoluten Überblick hat.

Ich möchte einfach Mut machen, wenn Du vor Entscheidungen stehst, wo es viele Fragezeichen gibt. Du hast einen Traum, dann fange an, ihn zu leben. Wir durften wieder einmal erleben, dass es sich lohnt, manchmal sogar entgegen dem Rat von Menschen, die es sicher auch gut meinen, aber Gott allein ist es, der eben den Masterplan hat, auch für Dich, Deinen Traum und Dein Leben.

Juni 04, 2013

Trust me! Phil Dooley (Hillsong Cape Town / South-Africa) über Gottvertrauen

Frisch vom Willow-Creek Jugendkongress in Wetzlar kam Phil Dooley am vergangenen Sonntag nach Düsseldorf. Phils Predigten sind immer sehr ansprechend, tiefgründig und mit einer guten Prise Humor gespickt. Genau auf den Tag seiner Gastpredigt in Düsseldorf existiert seine Heimatgemeinde Hillsong Capetown in Südafrika seit fünf Jahren. Mittlerweile wurden dort 5 Campusse ins Leben gerufen, viele Menschen kommen zum Glauben an Jesus Christus und echte Wunder Gottes passieren dort.

IMG_2108In seiner Predigt ging es um das Thema „Trust me!“ – unserem Vertrauen auf Gott. Vertrauen auf Gott muss gelernt werden, es ist nicht einfach da. Vertrauen ist zudem äußerst schwierig, weil wir in unserem Leben so unsere Erfahrungen mit Vertrauen machen. Oft sind diese Erfahrungen leider negativ. Wir schenken anderen Menschen unser Vertrauen und werden vielleicht derbe enttäuscht. Und schon wird es beim nächsten Mal ein Stück schwieriger, jemandem das Vertrauen zu schenken, alleine aus der Angst heraus, das Vertrauen könnte wieder gebrochen und man selbst erneut enttäuscht werden. Und so ziehen wir uns mit jedem missbrauchten Vertrauen ein Stückchen weiter in unser Schneckenhaus zurück und sind bald nicht mehr in der Lage, einen so genannten Vertrauensvorschuss zu geben.

Auch das Vertrauen auf Gott muss erlernt werden. Phil Dooley machte das an Hand der Geschichte von Simon Petrus deutlich und las dazu folgende Bibelstellen:

  • Matth. 4,18-20: „Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er zwei Fischer, die auf dem See ihr Netz auswarfen. Es waren Brüder, Simon, auch Petrus genannt, und Andreas. Jesus sagte zu ihnen: »Kommt, folgt mir nach! Ich will euch zu Menschenfischern machen.« Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm.“
  • Lukas 5,1-11: „Eines Tages stand Jesus am See Gennesaret; eine große Menschenmenge drängte sich um ihn und wollte das Wort Gottes hören. Da sah er zwei Boote am Ufer liegen. Die Fischer waren ausgestiegen und reinigten ihre Netze. Jesus stieg in das Boot, das Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück weit auf den See hinauszufahren. So konnte er im Boot sitzen und von dort aus zu den Menschen sprechen. Als er aufgehört hatte zu reden, wandte er sich an Simon und sagte: »Fahr jetzt weiter hinaus auf den See; werft dort eure Netze zum Fang aus!« Simon antwortete: »Meister, wir haben uns die ganze Nacht abgemüht und haben nichts gefangen. Aber weil du es sagst, will ich die Netze auswerfen.« Das taten sie dann auch, und sie fingen eine solche Menge Fische, dass ihre Netze zu reißen begannen. Deshalb winkten sie den Fischern im anderen Boot, sie sollten kommen und mit anpacken. Zusammen füllten sie die beiden Boote, bis diese schließlich so voll waren, dass sie zu sinken drohten. Als Simon Petrus das sah, warf er sich vor Jesus auf die Knie und sagte: »Herr, geh fort von mir! Ich bin ein sündiger Mensch.« Denn ihm und allen, die bei ihm ´im Boot` waren, war der Schreck in die Glieder gefahren, weil sie solch einen Fang gemacht hatten, und genauso ging es Jakobus und Johannes, den Söhnen des Zebedäus, die zusammen mit Simon Fischfang betrieben. Doch Jesus sagte zu Simon: »Du brauchst dich nicht zu fürchten. Von jetzt an wirst du ein Menschenfischer sein.« Da zogen sie die Boote an Land, ließen alles zurück und schlossen sich ihm an.“
  • Matth. 14,22-29: „Nun drängte Jesus die Jünger, unverzüglich ins Boot zu steigen und ihm ans andere Ufer vorauszufahren; er wollte inzwischen die Leute entlassen, damit sie nach Hause gehen konnten. Als das geschehen war, stieg er auf einen Berg, um ungestört beten zu können. Spät am Abend war er immer noch dort, ganz allein. Das Boot befand sich schon weit draußen auf dem See und hatte schwer mit den Wellen zu kämpfen, weil ein starker Gegenwind aufgekommen war. Gegen Ende der Nacht kam Jesus zu den Jüngern; er ging auf dem See. Als sie ihn auf dem Wasser gehen sahen, wurden sie von Furcht gepackt. »Es ist ein Gespenst!«, riefen sie und schrien vor Angst. Aber Jesus sprach sie sofort an. »Erschreckt nicht!«, rief er. »Ich bin´s. Ihr braucht euch nicht zu fürchten.« Da sagte Petrus: »Herr, wenn du es bist, dann befiehl mir, auf dem Wasser zu dir zu kommen!« – »Komm!«, sagte Jesus. Petrus stieg aus dem Boot und ging auf dem Wasser auf Jesus zu.“
  • Joh. 18: Petrus verleugnet Jesus drei Mal
  • Joh. 21 (komplettes Kapitel)
  • 2. Tim. 2,13: „Und doch hebt unsere Untreue seine Treue nicht auf, denn er kann sich selbst nicht untreu werden.“

In der ersten Begebenheit schenkt Petrus Jesus trotz seiner Zweifel (…Herr, wir haben die ganze Nacht nichts gefangen…) sein Vertrauen (…aber auf dein Wort hin werfe ich die Netze noch einmal aus…), entgegen aller menschlichen Vernunft und entgegen den Gesetzen der Fischerei. Das ist dieses Stück Vertrauensvorschuss. Jesus belohnt Petrus mit einem übervollen Netz, das er alleine nicht einholen kann. Ob Petrus wohl bereut hat, Jesus sein Vertrauen geschenkt zu haben? Sicher nicht, er lässt alles stehen und liegen und folgt Jesus nach. Und Jesus überträgt Petrus größere und wichtigere Aufgaben. Er sagt: „Von jetzt an wirst Du Menschenfischer sein.“ Ich glaube, dass wir heute mehr dieses kleine Stück Vertrauensvorschuss brauchen. Jesus hat unendliche Ressourcen zur Verfügung und ER möchte unsere Netze füllen, ER möchte uns größere und wichtigere Aufgaben übertragen. Wie oft ist es bei mir schon daran gescheitert, dass ich meinen Zweifeln mehr geglaubt habe, als Jesus Verheißung? Dieses Zitat von Phil Dooley bringt es auf den Punkt: „Du bist nicht berufen, ein kleines Leben zu leben!

Bei der zweiten Begebenheit kommt Petrus frisch von weiteren Erlebnissen, die er mit Jesus hat. Er hat Krankenheilungen erlebt und an der unglaublichen Brot- und Fischvermehrung teilgenommen, er ist sogar Teil davon gewesen. Wieder muss er gedacht haben: „Ja, es lohnt sich, dem Aufruf „Trust me!“ Folge zu leisten. Jesus ist einfach gut, er sorgt für mich, er sorgt für 5000 Männer plus Frauen und Kinder, ja, es lohnt sich!“ Und vielleicht genau mit diesen Gedanken steigt Petrus dann auch in das Boot und fährt hinaus auf den See. Jesus hatte ihm und den anderen Jüngern gessagt, dass sie ihm an das andere Ufer vorausfahren sollten. Auf dem See passiert es dann: Ein Sturm kommt auf. Wie konnte Jesus Petrus denn auf das Wasser schicken, obwohl er den Sturm kommen sah? Wie konnte Jesus den Petrus dieser Gefahr aussetzen? An dieser Stelle bröckelt das Vertrauen der Jünger, sie haben Angst, sie haben Lebensangst, und dann kommt da auch noch eine Art Gespenst. Hatten Sie nicht schon Vertrauen gelernt? Hatten sie nicht schon erlebt, dass es sich lohnt, Gott zu vertrauen? Gott hat uns kein sturmfreies Leben versprochen, aber er zeigt mit dieser Geschichte so deutlich, dass er längst mit uns in unserem Sturm ist, dass er da ist. ER ist kein ferner Gott, er ist mitten im Sturm bei Petrus und ER ist mitten in unseren Stürmen bei uns. Welche Sicht haben die Jünger? Sie sehen den Sturm, sie sehen die Wellenberge, sie sehen die Dunkelheit, sie sehen in dieser beängstigenden Situation sogar ein Gespenst.

Kann es sein, dass meine Lebenseinstellung so negativ ist, dass ich Jesus gar nicht mehr erkenne, obwohl er direkt bei mir ist, mitten in meinem ganz persönlichen Sturm?

Petrus erkennt in diesem Sturm plötzlich, dass es gar kein Gespenst ist, sondern Jesus selbst. Und da macht es bei Petrus Klick. Das Vertrauen kommt wieder, er erinnert sich plötzlich an sein Erlebnis mit dem Auswerfen der Netze entgegen aller Logik, er erinnert sich an die Menschen, die Jesus geheilt hat, er erinnert sich an die wenigen Brote und Fische, die tausende Menschen satt gemacht haben und mehr übrig lassen lies, als vorher zur Verfügung standen, er erinnert sich daran, dass sein Meister alles kann, dass ihm nichts unmöglich ist, nichts, nichts, einfach nichts. Und dann schenkt er Jesus wieder ein Stück Vertrauen, Jesus wird die Naturgesetze außer Kraft setzen und ihn auf dem Wasser laufen lassen… und mit diesem Vertrauensvorschuss steigt er auch schon über die Reling. Und Gott belohnt dieses Vertrauen mit dem Erlebnis, auf dem Wasser laufen zu können. Das ist echt krass.

Auch wenn dann bei Petrus die Angst wiederkommt, als er auf die Wellenberge sieht und er droht zu sinken darf er doch erleben, dass sich Vertrauen lohnt. Und selbst in dem Moment, als die erlebten Wunder Gottes bei ihm nicht mehr präsent sind, als seine Angst überwiegt, als er die Wellenberge sieht, die ihn bedrohen, da ist Jesus Hand da, die ihn rettet. Wie unglaublich gut ist Gott!?! Ich möchte nicht auf dem Wasser laufen, aber ich möchte da sein, wo Jesus ist, und wenn ich da bin, wo Jesus ist, dann werden Wunder passieren, dann wird Gott mein Vertrauen belohnen, selbst wenn ich im nächsten Moment vielleicht schon wieder die Wellen sehe… Phil Dooley bringt es wieder gut auf einen Punkt: „Der gefährlichste Ort für einen Christen ist der außerhalb der Gegenwart Gottes.“

So lernt Petrus in seinem Leben Stück für Stück, sein Vertrauen auf Gott zu setzen. Er gibt Jesus ein kleines Stück Vertrauensvorschuss und wird belohnt mit Segen von Gott, mit Erlebnissen, die übernatürlich göttlich sind. Und dann kommt der Punkt, wo die Angst und Scham einfach zu groß für Petrus wird. Er hat Angst um sein Leben, er hat Angst, wie Jesus gefangen genommen und ebenfalls hingerichtet zu werden. Gilt Jesus Aufforderung „Trust me!“ jetzt auch noch? In dieser lebensbedrohlichen Situation ist es für Petrus einfach zu schwer, Gott hundert Prozent zu vertrauen. Er verrät Jesus, er stellt sich auf die entgegengesetzte Seite und leugnet, Jesus zu kennen. Sicher ist jetzt der Punkt gekommen, wo Jesus nichts mehr mit Petrus anfangen kann. Er hat versagt,  und zwar auf der ganzen Linie. Trotz aller erlebter Wunder, trotz aller Beweise, dass Jesus zu seinem „Trust me!“ steht, ist die Angst einfach größer. Gut, dass Simon Petrus Geschichte in der Bibel hier nicht aufhört, sondern dass es noch Johannes 21 gibt. Gut dass Gott nicht so handelt wie Menschen, wenn deren Vertrauen missbraucht wurde. Gott steht zu Petrus, Gott steht zu seinem Wort und zu seinem Auftrag an Petrus. Fazit: Es lohnt sich, der Aufforderung „Trust me!“ ohne Bedingung und ohne Einschränkung nachzukommen.

Ich persönlich möchte dem Ruf „Trust me!“ folgen, ich möchte kein kleines Leben leben, ich möchte ins Boot einsteigen, auch wenn Stürme auf mich warten, ich möchte aus dem Boot aussteigen, auch oder gerade wenn die Wellen am Höchsten sind weil ich weiss, dass Gott zu seinem Wort steht und er mein Vertrauen nicht enttäuschen wird. Ich weiss, dass mir das nie ganz gelingen wird, weil ich Mensch bin, weil ich natürlich auch die Wellen sehe. Und wenn ich in diesem Momenten falle, dann möchte ich mich daran erinnern, dass Gottes Treue und seine Zusagen nicht von meiner Treue und meinem Grad des Vertrauens abhängig sind, denn: „unsere Untreue hebt seine Treue nicht auf, denn er kann sich selbst nicht untreu werden.“

Und das ist gut so!

 

Mai 31, 2013

neuer Youthpod online

Vor wenigen Wochen hatte ich die Ehre, für eine neue Youthpod-Folge von Heinz Janzen interviewt zu werden. Seit gestern ist die neue Folge online:

Mai 15, 2013

Adé Teenagerzeit

gul_20Seit heute haben wir das erste Kind, das offiziell kein Teenager mehr ist 🙂

Liebe Gul, seit knapp 10 Jahren bist Du bei uns und wir dürfen für Dich Eltern und Du für uns Tochter sein. Aus dem ehemals schüchternen Mädchen ist eine junge, hübsche, selbstbewusste Frau geworden. Es waren sehr intensive Jahre mit vielen Höhen und Tiefen. Jetzt beginnt in Kürze für dich ein neuer, spannender Lebensabschnitt, auf den Du Dich sehr freust, wahrscheinlich aber auch bei Dir das ein- oder andere Fragezeichen hervorruft. Bald müssen wir Dich ausbildungsbedingt in eine andere Stadt „entlassen“. Das tun wir einerseits mit einem weinenden Auge, weil Du dann einfach nicht mehr so oft bei uns bist, andererseits lassen wir Dich auch gerne gehen, weil wir sehen, dass Du bereit bist, auf eigenen Füßen zu stehen und Du mit Gott gehen möchtest. Das ist eine super Entscheidung.

Für diesen neuen Lebensabschnitt wünschen wir Dir von Herzen alles Gute, dass Du erlebst, dass Gott immer an Deiner Seite ist und dass ER Dich segnen möchte. Schön, dass es Dich gibt 🙂 . Und natürlich bist Du auch nach Deinem Umzug jederzeit bei uns zu Hause sehr herzlich willkommen. Wir haben Dich sehr lieb!

Mit diesem Vers wünschen wir Dir heute einen richtig schönen 20. Geburtstag:

„Der Herr, dein starker Gott, der Retter, ist bei dir. Begeistert freut er sich an dir. Vor Liebe ist er sprachlos ergriffen und jauchzt doch mit lauten Jubelrufen über dich.“ (Zef. 3,17)