Seelsorge, Psychotherapie (HPG) & Traumaberatung Heike und Andreas Timmler


November 05, 2013

MYP-Public

In knapp zwei Wochen findet der nächste Jugendgottesdienst MYP-Public in Gevelsberg statt. Gestern trafen wir uns als Team, um Gemeinschaft zu haben, Gott in den Mittelpunkt zu stellen, IHM unsere Ehre zu geben, IHN einzuladen und um die notwendigen Vorbereitungen für den Gottesdienst zu treffen. Als Einstimmung lasen wir einen ziemlich krassen Bibeltext aus Hesekiel 37:

Die Hand des Herrn kam über mich, und der Geist des Herrn führte mich hinaus und trug mich in ein Tal, das mit Totengebeinen angefüllt war. Er führte mich an ihnen vorbei. Sehr viele Knochen bedeckten dort den Boden des Tals, und sie waren völlig vertrocknet. Dann fragte er mich: »Menschenkind, können diese Gebeine wieder lebendig werden?« »O Herr, mein Gott«, antwortete ich, »das weißt nur du.« Da sagte er zu mir: »Weissage über diese Gebeine und sag zu ihnen: `Ihr gebleichten Knochen, hört das Wort des Herrn! So spricht Gott, der Herr, zu diesen Knochen: Seht! Ich werde euch Atem einhauchen und euch wieder lebendig machen! Ich gebe euch Sehnen, lasse Fleisch an euch wachsen und überziehe euch mit Haut. Ich hauche euch Atem ein und mache euch wieder lebendig. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin.´« Ich weissagte, wie er es mir befohlen hatte. Und noch während ich redete, hörte ich plötzlich ein lautes Geräusch und die Knochen rückten zusammen und verbanden sich miteinander. Und dann bildeten sich vor meinen Augen Sehnen und Fleisch auf den Knochen. Schließlich wurden sie von Haut überzogen, aber sie hatten noch keinen Atem in sich. Da sagte er zu mir: »Weissage über den Atem, weissage, Menschenkind, und sag zu dem Atem: `So spricht Gott, der Herr: Komm, o Atem, aus den vier Winden! Hauche diese Erschlagenen an, damit sie wieder lebendig werden.´« Ich weissagte, wie er es mir befohlen hatte, und der Atem fuhr in sie hinein und sie wurden lebendig. Sie standen auf, und es war eine riesige Menschenmenge.

Außerdem lasen wir noch einen Vers aus Habakuk 1:

Der Herr antwortete: »Seht auf die Völker! Schaut aufmerksam hin! Ihr werdet erstaunt und erschrocken sein! Noch zu euren Lebzeiten werde ich etwas geschehen lassen, das ihr nicht glauben würdet, wenn es euch jemand erzählte.

Diese unglaubliche Vision von Hesekiel bezieht sich (glaube ich) auf das Volk Israel, das total zerstreut wurde. Wie unglaublich klar diese Vision auch wirklich zutraf zeigen die schrecklichen Bilder der vielen ermordeten Juden in den Konzentrationslagern, die viele bestimmt vor Augen haben. Was dann aber in Hesekiels Vision passiert ist, dass eben diese toten Knochen wieder Sehnen bekommen und dass die Knochen mit Fleich und mit Haut überzogen werden. Trotzdem ist nach wie vor kein Leben in diesem „Material“. Erst im weiteren Verlauf dieser Vision haucht Gott diesem toten Material Leben ein, so dass sie ins Leben zurückfinden. Ich glaube, dass dieser Abschnitt sich auf das Volk Israel bezieht, dass echt tot und in aller Welt zerstreut war. Seit 1948 jedoch rückt das Volk Israel in mehreren Abschnitten wieder zusammen (ein Bild für die Sehnen, die Knochen, die Haut) und das große Ziel Gottes mit diesem Volk ist die komplette Wiederherstellung, der Zeitpunkt, in dem Gottes Geist in das tote Material eingehaucht wird…

Was hat dieses Bild mit unserem Jugendgottesdienst MYP-Public zu tun? Ich glaube, wir dürfen Bilder der Bibel auch auf unsere Zeit und in unser Leben übertragen. Mit wie viel „totem Material“ (mit allem Respekt gesagt) haben wir es heute zu tun? Wie viele „tote Knochen“ gibt es in unseren Kirchen und Gemeinden, für die ein Leben mit Gott vielleicht nicht mehr als eine religiöse Pflichterfüllung ist oder lediglich ein frommes Ritual darstellt? In wie vielen Kirchen und Gemeinden erleben wir wirklich Gottes Geist, der möchte, dass wir wieder Leben haben und es in Überfluss haben? Trauen wir Gott zu, dass ER uns wieder Leben einhaucht und wir aufstehen?!? Oder erleben wir Sonntag für Sonntag, dass wir zwar Gottesdienste durchführen, aber kein „totes Material“ wirklich zum Leben erweckt wird, sprich, dass Menschen, die in Gottes Augen wegen ihrer Sünde verloren gehen, das Leben in Gott finden? Gibt es wirkliche und ernstgemeinte Aufbrüche von Menschen, von Kirchen und Gemeinden, die erkennen, dass Gott so unendlich viel mehr für sie hat als das, was sie im Alltag bis heute erleben?

Uns hat dieses Bild Mut gemacht, zusammen mit dem Vers aus Habakuk, dass wir noch zu Lebzeiten erstaunt und erschrocken sein werden von dem, was Gott bewegen wird. Ehrlich gesagt, sind wir mittendrin im Staunen von dem, was Gott speziell in den Jugendgottesdiensten des MYP-Public tut. Unsere Lobpreiszeit gestern beim Team-Meeting war so gefüllt von Gottes Gegenwart, dass wir alle sehr beeindruckt waren. Gott hat Großes vor und für mich ist es eine Ehre, Teil dieses Teams zu sein und zusammen mit vielen motivierten Mitarbeitern, Gottes Reich zu bauen und zu erleben, wie Gottes Geist Leben in die toten Knochen einhaucht.

Hier noch ein kurzer, lustiger Einladungsclip für den MYP-Public am 16.11.2013 in Gevelsberg, der hoffentlich zeigt, dass wir bei der ganzen Sache echt mit Spaß und Leidenschaft dabei sind. Weitere Infos und Details zum Gottesdienst auch auf unseren Facebookseiten.

 

Oktober 10, 2013

Von Wachstumsbremsen oder „Kopf-Gott vs. Herz-Gott“

Manchmal stelle ich mir die Frage, warum wir Menschen Gott so unterschiedlich sehen. Sicherlich hängt sehr viel davon ab, wie wir mit Gott groß geworden sind, was unser Umfeld uns über Gott vermittelt hat. Aber wenn Gott doch derselbe ist, gestern, heute und in Ewigkeit, dann dürfte es doch eigentlich nicht zu solch unterschiedlichen Ansichten über Gott kommen, oder?

Da sind Personen, die sehen Gott als einen strengen Richter, der nur darauf wartet, mein Fehlverhalten zu bestrafen. Da sind andere Personen, die sehen Gott als einen alten Mann mit weissem Bart und Stock, der auf einer weißen Plüschwolke daherschwebt und sich quasi über den Angelegenheiten dieser Welt befindet. Wiederum andere sagen Gott nach, dass er sich nicht um uns Menschen kümmert, denn schließlich dürfte es dann ja nicht so viel Leid geben… Diese Liste von Ansichten der Menschen über Gott könnte hier wahrscheinlich ohne Ende weitergeführt werden.

Aber wie ist Gott denn wirklich, wie kann ich das rausbekommen? Oder würde ich dann auf der Suche nach Gott nur noch ein weiteres Bild von Gott malen, das genau so wenig stimmt wie die vielen anderen Bilder, die bereits exisiteren? Ich bin überzeugt, dass – wenn ich das beherzige, was Gott selbst empfohlen hat, nämlich IHN von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit ganzer Kraft zu lieben (5. Mose 6,5) – ich ein immer deutlicheres Bild von IHM bekomme und dass sich der Nebel immer mehr lichtet. Auffällig für mich an diesem Ratschlag Gottes ist, dass da nichts von „Verstand“ steht. Gott rät mir also nicht, IHN mit ganzem „Verstand“ zu lieben, sondern mit ganzem Herzen, ganzer Seele und mit ganzer Kraft.

Ich glaube, dass das heute oft unser Problem ist, dass wir versuchen, Gott mit ganzem Verstand zu lieben. Warum ist das ein Problem? Weil unser Verstand sehr begrenzt ist. Unser Verstand ist abhängig von der genossenen Schulbildung, von unserem Elternhaus, von unserer Umgebung, von politischen und kulturellen Einflüssen und nicht zu letzt von religiösen Einflüssen. So entwickelt sich mein Verstand eben sehr viel anders als der Verstand einer Person in der dritten Welt. Ich glaube, dass mein Verstand mein Bild von Gott sehr ungesund beeinflussen kann. Damit meine ich nicht, dass ich blind und ohne nachzudenken Gott lieben soll, aber zuerst kommen die drei Punkte, die Gott uns Menschen rät: Herz, Seele, Kraft.

Warum bin ich davon überzeugt? Wenn ich mir ansehe, was in weniger entwickelten Völkern als bei uns in der westlichen Welt in der Beziehung mit Gott möglich ist, dann bekräftigt das meine Vermutung. Wenn ich heute zum Beispiel von Spontanheilungen höre und lese, dann springt sofort mein Verstand an und sagt mir „…das kann doch gar nicht sein…“. Wenn ich höre und lese, dass sich tausende Menschen in einem Gottesdienst zu Gott bekehren, dann springt mein Verstand an und sagt mir „…da muss Gefühlsduselei im Spiel gewesen sein…“.  Persönlich finde ich das schrecklich, dass solche Gedanken durch meinen Kopf gehen und ich arbeite daran, dass mich mein Verstand in meiner Beziehung zu Gott nicht mehr behindert. Ich möchte Gott zuerst mit meinem Herzen, meiner Seele und mit aller Kraft lieben!

Die „Verkopfung“ unserer Kirchen und Gemeinden sehe ich als echte Gefahr für ein lebendiges Christentum und als Bremse für Gottes Wirken, besonders in der weit entwickelten westlichen Welt. Ich möchte mich mehr und mehr danach ausstrecken, Gott so zu sehen und zu erleben, wie er wirklich ist, eben nicht ein strafender, alter, weissbärtiger und wolkenschwebender Man, dem ich egal bin, sondern ein liebevoller Vater, der es nicht abwarten kann, mir als seinem Kind seine ganze Liebe zu mir klar zu machen, mich mit Segnungen zu überschütten und mir jeden Tag ein Stück mehr von seiner Herrlichkeit zu zeigen. Wenn ich bereit bin, meinen Verstand hinter meine Beziehung zu stellen und Gott einfach mehr mit ganzem Herzen, ganzer Seele und mit aller Kraft zu lieben, dann werde ich mehr und mehr Gottes übernatürlichen Dinge erleben, die mein Verstand eben nicht begreifen kann.

Gott ist eben Gott 🙂 und ich freue mich auf mehr von Gottes übernatürlichen Segnungen. In Teilen dürfen wir das auch schon hier in Deutschland erleben, nämlich da, wo die Beziehung zu Gott in den Mittelpunkt gestellt wird, Gottes Gegenwart genossen und gefeiert wird und ER sich verherrlichen kann und kein Verstand mehr im Weg steht.
Das beste Beispiel dafür steht in der Bibel selbst. Lest mal, wie sehr die ersten Christen in der Apostelgeschichte Gott geliebt haben und was dort an übernatürlichen Dingen geschah. Und genau diese Dinge passieren auch heute noch, denn Gott ist derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit.

Meine Frage an Dich ist:

Denkst Du noch oder lebst Du schon in einer echten Herzensbeziehung?

September 27, 2013

Gemeinde der grünen Weide

Gerade habe ich eine beeindruckende Predigt  gesehen und gehört von Joanna Haverkamp (Pastorin bei Hillsong Deutschland), die sie gestern auf der BFP-Konferenz gehalten hat. Es geht um „Gemeinden und Kirchen der grünen Weide“. In ihrer Predigt appelliert Joanna, dass unsere Kirchen und unsere Gemeinden Orte sein sollten, wo Menschen erfrischt werden, wo sie auftanken können, wo sie Gott begegnen. In Ihrer Predigt stellt Joanna eine Frage, die mich seit langer Zeit wirklich tief bewegt:

Wissen Eure Gottesdienstbesucher nach dem Gottesdienst, wer Gott ist?

Ich möchte gar nicht mehr über die Predigt schreiben. Sie bietet so viele Punkte, worüber ich nachdenken kann, sie ist so voller Weisheit, sie ist voller Leidenschaft für Gott, für die Menschen in unseren Städten und unsere Kirchen. Am besten seht Ihr Euch die Predigt selbst an und beantwortet die Fragen für Euch selbst.

Kleiner Hinweis: Die Predigt beginnt ca. ab der 15. Minute, also nicht wundern, dass in den ersten Minuten kein Ton zu hören ist…

September 16, 2013

…angelesen…

Ich lese ja gerne und ich lese auch relativ viel, aber dass mich ein Buch abhält, rechtzeitig schlafen zu gehen, das passiert relativ selten. Das letzte Mal habe ich das beim Buch „Die Hütte“ von William P. Young erlebt. Dieses Buch hatte ich im Urlaub vor zwei oder drei Jahren eines Abends angefangen zu lesen. Mit der Zeit verabschiedeten sich alle Familienmitglieder in die Nacht und ich las einfach immer weiter. Ich durfte damals einen Einblick in die Beziehung von Gott Vater, Gott Sohn und Gott heiliger Geist nehmen, wie ich es vorher noch nicht getan hatte. Ich fand mich selbst mitten in dieser wunderbaren Beziehung wieder und ich genoss diese Beziehung so sehr, dass ich gar nicht merkte, wie die Nacht beim Lesen vergangen und die Sonne schon wieder aufgegangen war.

Ähnlich erging es mir und uns gestern Abend beim Lesen des Buches „Ergreife das Unerreichbare“ von Rob Rufus. Dieses Buch hatte ich letzte Woche mitbestellt, als ich das neue Buch von Judah Smith mit dem Titel „Jesus ist ___.“ gekauft habe. Irgendwie war mir der Titel „ins Auge gesprungen“.  Bereits das Vorwort hat mein Herz getroffen, weil ich – ähnlich wie der Autor – dieses Brennen und den tiefen Wunsch habe, dass die Gemeinde(n) ihr Erbteil in Besitz nehmen, dass Zeichen und Wunder geschehen, damit die Menschen die Auferstehungskraft Gottes erleben und  nicht mehr anders können als anzuerkennen, dass Gott real ist, dass er auferstanden ist und lebt und dass seine Auferstehungskraft nichts an Kraft verloren hat, sondern dieselbe ist wie vor zweitausend Jahren.

Vorwort

Das Weiterlesen hat sich sehr gelohnt und wir saßen gestern als Familie im Wohnzimmer und ich konnte immer mal wieder einen Satz aus dem Buch vorlesen. Diese Zitate animierten Heike und unsere Kinder, mehr aus dem Buch hören zu wollen und so fing ich an, daraus vorzulesen (das hatte ich übrigens schon Jahre nicht mehr gemacht 😉 …

Bis tief in die Nacht ging dieses Vorlesen und das, was uns klar geworden ist, hat in uns wieder ein echtes Feuer entfacht, einen tiefen Wunsch, mehr zu wollen, mehr von Gottes Auferstehungskraft, mehr von seinen Taten, mehr von Wundern und Zeichen. Der Autor erklärt auch sehr gut, was die Jahrhunderte und Menschen mit Gottes Idee und Gedanken zum Thema „Gemeinde“ gemacht haben. Viel ist leider nicht mehr davon übrig geblieben, was in Apostelgeschichte 2-5 von den ersten Christen beschrieben wird. An Stelle von Freiheit ist oft wieder Gesetzlichkeit getreten, an Stelle von Wundern und Zeichen sind Programme getreten, an Stelle von Gott selbst ist Religion getreten. Der Autor rüttelt die Leser wach, sich auf den Weg zu machen und zur Quelle zurückzukehren, Gott über alles zu stellen und an seine Auferstehungskraft zu glauben. Er apelliert auch an die Tatsache, dass Gott uns Autorität gegeben hat. Wie nutze ich diese Autorität? Bin ich mir dieser überhaupt bewusst? Und der Autor macht so gut deutlich, was der heilige Geist wirklich in unserem Leben bewirken möchte. Folgendes Zitat ist mir so hängen geblieben: „…der heilige Geist leitet dich doch nicht dazu, an der „Entrückungsbushaltestelle herumzustehen und darauf zu warten, dass Du endlich evakuiert wirst“… Jesus hat uns seinen heiligen Geist gegeben, damit wir die Dinge tun, die Jesus getan hat und größere Dinge tun (Joh. 14,12). Glaube ich daran? Glaubst Du daran?

Gott hat definitv mehr für mich, für meine Familie, für meine Gemeinde als das, was wir bisher erlebt haben. Welche Realität hat der heilige Geist in meinem und Deinem Leben? Jesus selbst hat erlebt was es bedeutet, als der heilige Geist auf ihn kam. In Matth. 3 steht, dass er den heiligen Geist wie eine Taube herniederfahren sah. Was danach passierte, kann in der Bibel nachgelesen werden, es geschahen Zeichen und Wunder.

Der Autor zeigt auch den Unterschied auf zwischen „den heiligen Geist haben“ und was passiert, wenn der heilige Geist auf jemanden kommt. In der Bibel lesen wir dann , dass Menschen „erfüllt“ waren vom heiligen Geist. Und da reichte es bei Petrus schon aus, dass sein Schatten auf Kranke fiel und die Kranken wurden gesund. Ich weiss mittlerweile, dass die Auferstehungskraft Gottes heute noch genau so stark und mächtig ist, wie damals. Ich bin überzeugt, dass nur die Anwesenheit des heiligen Geistes in mir keine Wunder und Zeichen vollbringt, besonders dann nicht, wenn ich seine Macht und sein Wirken vielleicht sogar als gefährlich oder komisch einschätze. Was würde mit mir und Dir passieren, wenn sich der heilige Geist auf mir oder Dir niederlassen würde? Ich bin überzeugt, dann würde sich erfüllen, was Jesus uns in Johannes 14 versichert hat!

Fazit: Ich möchte mehr 🙂 

Ich stimme mit dem Autor darin überein, dass die Gemeinde der Zukunft auf dem Wasser gehen wird, dass Brot und Fisch vermehrt werden, dass die Ohren der Tauben und die Augen der Blinden geöffnet werden, zu seiner Ehre und in Jesus Namen!

auszug

Vieles in unserem Leben und in unserem Alltag hat mich blind gemacht, blind für das wirkliche Leben, das Jesus uns geben möchte, ein Leben in Freiheit, in Vollmacht und ein Leben unter der wirksamen Kraft seiner Auferstehung. Mir hat dieses Buch sehr geholfen, Fragen zu beantworten, die Augen geöffnet zu bekommen für Dinge, die mir schon lange zu schaffen machen. Und – und das ist für mich eine besondere Freude und Hoffnung – ich habe die Hoffnung und Zuversicht, dass ich das mit eigenen Augen erleben werde, nicht nur in seltenen Einzelfällen, sondern in meinem direkten Umfeld, in meiner Familie, in meiner Gemeinde. Nicht in Afrika, Asien oder China, sondern in Schwelm, im Ennepe-Ruhr-Kreis, in NRW und in ganz Deutschland.

September 12, 2013

attraktives Christentum?

Gerade las ich einen kurzen Satz auf „MeetingJesus„. Dieser Satz lautet: „Was macht Deiner Meinung nach das Christentum attraktiv?“

Interessant, dass genau diese Frage mich schon so lange beschäftigt und dass sie mir heute wieder über den Weg läuft, nachdem ich mich in den letzten Tagen immer und immer wieder damit beschäftigt habe. Deswegen widme ich diesen BLOG-Eintrag auch dieser Frage…

Wenn wir als Christen in einer guten Beziehung mit Gott stehen, dann werden wir unweigerlich den Wunsch immer mehr verspüren, unsere Freunde, Bekannte, Verwandte, Arbeitskollegen und Schulfreunde auch mit Gott in Verbindung zu bringen. Aber was bedeutet in Bezug auf Gott eine gute Beziehung? Ich denke – wie auch in zwischenmenschlichen Beziehungen – ist es wichtig, die andere Person wirklich kennen zu lernen, mit ihr zu reden und vor Allem Zeit mit ihr zu verbringen. Wirklich kennenlernen kann ich eine Person nicht, wenn ich mir nur einmal in der Woche eine Stunde Zeit nehme um mir anzusehen, wie andere ihre Beziehung mit der Person leben. Sprich: Wenn ich Gott kennenlernen möchte reicht es nicht aus, einmal am Sonntag in die Kirche zu gehen und mir anzusehen, wie ein Pastor mit Gott lebt. Ich muss selbst die Initiative ergreifen, ich muss mich auf den Weg machen und ich muss Gott kennenlernen wollen. Gott drängt sich nicht auf, er überlässt es schon mir selbst, ob ich IHN kennenlernen möchte oder nicht. Und wenn ich mich auf den Weg mache und Gott kennenlernen will, dann wird er reagieren, dann wird er den Kontaktwunsch erwidern. Gott sagt: „Sucht mich und ihr werdet mich finden.“

Und wenn ich Gott gesucht und gefunden habe, dann wird das Auswirkungen auf mein Leben haben, dann möchte ich, dass meine Mitmenschen diesen genialen Gott ebenfalls kennenlernen, dass er meinen Freunden, meiner Familie, meinen Kollegen auch begegnet. Alles andere wäre doch unnormal bzw. ich bin jemand, der seinem Nächsten nichts Gutes wünscht.

Die Frage, die sich mir dann geradezu aufdrängt ist diese: Warum platzen unsere Kirchen nicht längst aus allen Nähten, warum scheint das Christentum bzw. Gott so unattraktiv, warum entscheiden sich nicht viel mehr Menschen für Gott? Ist Gott unattraktiv? Ist Gott langweilig? Oder hat es da eine Verschiebung von Werten gegeben mit der Auswirkung, dass unsere Kirchen immer leerer werden, dass Gottes Allmacht immer weniger vertraut wird, dass wir keine oder nur wenige Wunder erleben? Sind wir als seine Kinder vielleicht daran schuld?

Wer oder was macht das Christentum attraktiv? Sind es attraktive Programme, beeindruckende Kirchengebäude?Können Programme Menschen in Deutschland überwältigen und überzeugen, Christ zu werden? Eine Beziehung mit dem lebendigen Gott einzugehen? Können tolle Räume Gottes Größe zeigen, seine Herrlichkeit den Menschen näher bringen? Ich glaube, dass diese Werteverschiebung der Grund für die vielen Kirchenschließungen ist.

Was wäre, wenn Großzügigkeit, Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, echte Liebe zueinander das ist, was Menschen von uns Christen wahrnehmen? Was wäre, wenn sie in unseren Kirchen wirklich Gott begegnen würden? Was wäre, wenn wieder Wunder geschähen, weil die Kraft des heiligen Geistes wirksam ist und nicht unterdrückt wird?

Ich glaube… und davon bin ich überzeugt… dann würde genau das geschehen, was nach dem Satz in Apostelgeschichte 5 steht: „Immer mehr Menschen fanden zum Glauben an den Herrn – Männer wie Frauen.“ (Apostelgeschichte 5, 14)

Ich finde es wert, über diesen Satz neu nachzudenken und zu handeln. Gott segne Euch als Leser dieses Blog-Eintrages und unser Land – zu seiner Ehre!

Danke an „MeetingJesus“ für den Impuls!

September 10, 2013

Ende der Sommerpause

Ich stelle gerade fest, dass mein letzter Eintrag echt lange her ist, aber die Auszeit war gut und wichtig…

Nach den stressigen Wochen durch die Überschwemmung und den darauf folgenden Renovierungsarbeiten, dem Umzug unserer lieben Tochter nach Düsseldorf war der Urlaub echt ein Geschenk Gottes, das wir dankbar angenommen haben. Wir durften ein super Zeit mit viel Erholung und Erfrischung auf der Insel Brac in Kroatien erleben.

Ich durfte diese Zeit auch nutzen, um viele Fragen, die uns derzeit beschäftigen, vor Gott auszubreiten und mit ihm zu besprechen. Dabei ist mir ein Lied sehr wichtig geworden und ich habe es mir immer wieder angehört. Es ist das Lied „Oceans“, das so einen guten Text hat:

Dieses wunderschöne Lied drückt das so gut aus, was wir im Moment spüren, dass Gott uns „auf das Wasser ruft“, heraus aus der Sicherheit und hinein in das Unbekannte. Immer deutlicher wird mir, dass ich genau da die Chance habe, Gott zu sehen, IHN und sein Wirken zu erleben. Ehrlich gesagt sind da auch immer wieder die Momente, wo ich die Wellen sehe, die mir Angst machen könnten. Aber ich möchte meine Augen fest auf Gott richten, der an unserer Seite ist, dessen Gnade, Versorgung und Liebe kein Ende hat.

Da durften wir in den letzten Wochen Entscheidungen treffen, die aus menschlicher Sicht schon nicht ohne waren, z. B. die Anmietung einer Praxis in Hagen-Haspe, in der wir nun Menschen begleiten dürfen. Da war die Entscheidung von Heike, besonders (jungen) Menschen mit Essstörungen weiterzuhelfen und sich auf ein größeres Projekt einzulassen. Auch da sind wir gespannt, wie Gott die Sache weiterführen wird und welche nächsten Schritte wir mit IHM gehen sollen.

Ein ähnlicher Schritt „auf das Wasser“ war vor 1,5 Jahren die Entscheidung, einen neuen Jugendgottesdienst MYP-Public zu starten. Wir haben damals viel von Gott erwartet, aber das, was daraus geworden ist, sprengt unsere Vorstellung komplett. Vorgestern durften wir mit unseren Freunden vom B.A.S.E.-Jugendgottesdienst in Köln einen ersten gemeinsamen Gottesdienst im E-Werk feiern. Ich stehe heute noch sehr unter dem Eindruck dieses Abends, wo Gott sich so deutlich offenbart und Menschen überzeugt hat, IHM nachzufolgen. Weit über 1000 meist jugendliche Besucher kamen ins E-Werk, um Gott in Einheit zu feiern, ihm die Ehre zu geben.

Wenn Du das verpasst haben solltest, dann kannst Du die Predigt hier noch einmal anhören:

Auch das Thema des Abends „Unity“ hat mir eins ganz klar gemacht: „Es ist wichtiger, Eins zu sein als Recht zu haben“. Dieses Zitat von Freimut Haverkamp (Pastor der Hillsong-Church Germany), der an diesem Abend predigte, wird hoffentlich bei mir und allen Besuchern hängen bleiben und Einfluss auf unser Leben, auf unsere Familien und Gemeinden haben. Freimut hat es so gut verdeutlicht, wie wichtig Jesus diese Bitte um Einheit war. Ich für meinen Teil möchte aktiv daran mitarbeiten, diese Einheit zu leben.

Sehr gespannt sind wir, welche Antworten Gott uns auf einige weitere Fragen geben wird, die wir haben. Sicher glaube ich, dass Gott uns gerne auf das Wasser ruft, hinein in das Unbekannte, wo wir IHN finden können. Darauf freue ich mich.

Juli 29, 2013

Eindrücke Hillsong Conference 2013 London

Wir sind frisch zurück von der Hillsong Conference 2013 in der O2-Arena in London und stehen noch sehr unter dem Eindruck von dem, was Gott getan hat und wie ER sein Reich baut. In drei Night-Sessions und zwei kompletten Konferenztagen unter dem Motto „This is Revival“ gab es neben ausgiebigem Lobpreis mit Hillsong Live, Hillsong London, Chris Tomlin, Kari Jobe und vielen weiteren Sängern und Bands reichlich Input und Predigten von Bobbie und Brian Houston (Hillsong Sydney), Louie Giglio (Passion City Church Atlanta), Judah Smith (The City Church, Seattle), Christine Caine (A21) u. A.

Wenn wir nur einen Punkt hätten mitnehmen können, dann diesen: Die Kirche stirbt nicht aus, im Gegenteil, sie steht am Anfang einer neuen Ära und wir dürfen Teil dieser Ära sein. So wird auch die Konferenz nächstes Jahr unter dem Motto „No other name than JESUS“ stehen. Wenn das in mir, in uns, in den Kirchen und Gemeinden das zentrale Motto ist, dann werden die Häuser schon bald nicht mehr reichen. Und darauf freue ich mich sehr!

Ich wünsche jedem, der das hier liest, dass er oder sie es selbst erleben darf, vielleicht nächstes Jahr im Juli in London.

Hier noch zwei kleine Eindrücke:

Juli 23, 2013

Hillsong Conference London

Morgen ist es endlich soweit und wir brechen zur Hillsong-Conference 2013 nach London auf. Ich freue mich so sehr darauf, zusammen mit ca. 16.000 weiteren Königskindern ganz viel von Gott zu erwarten. Gott selbst soll in den drei Konferenztagen im Mittelpunkt stehen, ER allein soll jedes Herz berühren und ER allein soll in mir und in jedem Besucher ein Feuer anzünden, das dann mit jedem von uns zurück an seinen Ort kommt, an viele Orte in ganz Europa. Gespannt bin ich auf das Thema „This is revival“ (Das ist Erweckung), das mich schon so lange begleitet und mich immer neu motiviert, mit aller Kraft, mit Verstand und besonders mit Herz an seinem Reich mitzubauen, darein zu investieren und Menschen mit IHM in Kontakt zu bringen.

Ich bin überzeugt, dass ich eine gewaltige Erweckung in Deutschland erleben werde, dass Menschen zu hunderten, ja zu tausenden zu Gott finden werden, weil die Zeit reif ist, weil so viele Menschen um Erweckung beten. Gott wird diese Gebete nicht unerhört lassen. Teilweise dürfen wir die Anfänge dieser Erweckung bereits erleben und dafür sind wir Gott sehr dankbar. Aber wir erwarten mehr, wir erwarten viel mehr!

Besonders freue ich mich auch auf die ausgiebigen Worship-Zeiten mit Hillsong-Live, Chris Tomlin und Kari Jobe  und auf die Predigten, z. B. von Brian Houston und Judah Smith.  Samstag geht es dann wieder nach Hause und direkt weiter zur gemeinsamen Kennenlernparty des B.A.S.E.- und MYP-Teams. Was eine Oase in dem ganzen Stress und Chaos der letzten Wochen.

Gott ist gut und Gott beschenkt uns. Vielen Dank dafür!

Juni 14, 2013

„Das ist Erweckung“ oder „Mit dem Fahrrad nach London“

Heute startet der 40-tägige Countdown bis zur Hillsong-Conference im Juli in London. In Vorbereitung auf diese Konferenz startet heute auch das 40-tägige Andachtsheft mit dem Titel „Das ist Erweckung – Erweckung beginnt mit mir“. Persönlich bin ich sehr gespannt auf diese 40 Tage und auf das, was Gott mir in den nächsten 40 Tagen und dann auf der Konferenz mitteilen wird.

Das Thema „Erweckung“ läuft mit in den letzten Monaten und Jahren immer öfter über den Weg. Waren es erst Geschichten über Erweckungen, die andere Menschen in vergangenen Zeiten erlebt hatten und die mich fasziniert haben, darf ich in letzter Zeit immer mehr erleben, dass das, was Erweckung ausmacht, auch in meinem Umfeld passiert. Da geht es nicht mehr um Storys aus dem tiefen Afrika oder frühen Amerika, die von manchen vielleicht mit viel Skepsis betrachtet werden, da geht es um Erlebnisse mit Gott, die hier und heute passieren. Erweckung bedeutet für mich, dass es Menschen gibt, die – ganz platt gesagt – schlafen, schlafen in ihrem Alltag, schlafen in ihrer vielen Beschäftigung, schlafen in ihrem Wohlstand und nicht mitbekommen, dass es viel wichtigere Dinge gibt. Ein solcher Schläfer schreibt gerade diese Zeilen… Erweckung bedeutet für mich aber auch, dass es ein Aufwachen aus diesem Schlaf gibt, die Erkenntnis, dass Gott etwas Großes mit meinem Leben vorhat, dass ER mich dafür nicht braucht, aber dass ER es liebt, mit mir SEINEN Plan umzusetzen. Es geht bei Erweckung für mich auch nicht darum, Hallen und Stadien bei Gottesdiensten vollzumachen um des Vollmachens willen, es geht darum, dass Jesus in meinem Leben den Platz bekommt, den er verdient, dass ER mich füllen darf mit dem heiligen Geist, dass ich IHN liebe mit ganzem Herzen, mit aller Kraft und ganzem Verstand und dass ich meine Mitmenschen lieben lerne, wie mich selbst. Und das wiederum wird zur Folge haben, dass Hallen und Stadien gefüllt werden mit Menschen, die genau das auch erleben möchten. Das ist für mich Erweckung!

Es begeistert mich, wenn ich dieses Verlangen nach Gott in Menschen sehe und erleben darf, wenn ich sehe, was manche Menschen an Anstrengungen in Kauf nehmen, um da zu sein, wo Gott versprochen hat, in der Mitte zu sein. Das betrifft besonders viele junge Menschen, bei denen ich dieses Verlangen erlebe. Ein Beispiel sind zwei junge Männer, die kein Geld haben, um z. B. auf dieser Konferenzim Juli in London dabei  zu sein, die sich keinen Flug leisten können. Aktuell planen diese Beiden mit dem Fahrrad nach London zu fahren. Ich finde das große Klasse!!! Und so darf ich viele weitere Bestrebungen sehen und erleben die mir zeigen, dass Gott ganz nah dran ist an diesen Menschen, sie zu berühren, mit Ihnen sein Reich zu bauen und Großes mit ihrem Leben anzufangen, zu SEINER Ehre und für andere Menschen zum Heil. Danke Gott, dass ich Teil dieser Erweckung sein darf. Ich wünschte mir, dass die vielen Gebete von Christen aus unserem Land und auch aus vielen anderen Ländern bald in Erfüllung gehen und Du Dich wie noch nie in unserem Land zeigst.

Die heutige Andacht zum Thema „Erweckung“ hat als Bibelvers diesen Text aus Psalm 90,12: „Lehre uns zu bedenken, wie wenig Lebenstage uns bleiben, damit wir ein Herz voll Weisheit erlangen!“

Juni 06, 2013

Strom des Segens

Vor ein paar Tagen habe ich schon von dem Buch berichtet, das ich derzeit lese. Dieses Buch hat den Titel „Die Gott nachjagen“ und gestern hatte ich wieder Gelegenheit, in diesem Buch zu lesen. Der Autor überschreibt ein Kapitel darin mit „Lass es regnen“, eine Bitte, die besonders in diesen Tagen der schrecklichen Hochwasser in Süd- und Ostdeutschland, sowie Polen, der Tschechei und anderen Ländern abstrus klingt. Diese Bitte ist auch nicht wörtlich gemeint. Der Autor malt ein Bild davon, was passieren würde, wenn die Faszination eines Lebens mit Gott uns Christen wirklich erreichen würde, wenn unser Glaube mehr als nur ein Besuch im Gottesdienst wäre, wenn wir wirklich komplett unser Leben mit Gott leben, ihm zu 100 % vertrauen und er mit unserem Leben machen dürfte, was ER (Gott) möchte.

Beeindruckt hat mich der Gedanken, dass es in der biblischen Geschichte vorkam, dass Wasserbrunnen nicht mehr ihren Dienst erfüllten, weil Menschen sie zugeschüttet hatten. In 1. Mose 26 wird davon berichtet. Isaak war ein von Gott gesegneter Mann, er besaß große Viehherden, er erntete das hundertfache von dem, was er ausgesäht hatte. Das rief den Neid der Philister hervor, die darauf Isaaks Brunnen zuschütteten. Abimelech bat Isaak damals, wegzuziehen, da er zu mächtig geworden sei. Isaak befolgt diesen Wunsch und zieht in das Tal Gerar. Das erste, was er dort macht ist, dass er die zugeschütteten Brunnen wieder ausgraben lässt, die die Philister nach dem Tod seines Vaters Abraham zugeschüttet hatten. Warum macht Isaak das? Ich glaube, weil er sich erinnerte, dass Brunnen dafür da sind, dass Wasser aus ihnen geschöpft wird, klares, reines Wasser, das zur Lebenserhaltung so wichtig ist, Wasser, das erfrischt. Interessanterweise kommt es beim Ausgraben der Brunnen zum Streit mit den Hirten, die sich in dem Tal aufhielten. Interessant sind auch die Namen, die Isaak diesen Brunnnen gibt: „Streit“, „Anfeindung“ und „Weiter Raum“. Was hat Isaak damals gemacht? Er machte sich auf die Suche nach der Quelle, nach dem Wasser, nach dem, was Leben erhält. Und er erntet dafür nicht nur Lob und Dank. Ich entdecke da Parallelen. Was ist mit Menschen, die sich auf die Suche nach der Quelle machen, die frisches, klares Wasser trinken möchten, die die Person finden möchten die von sich sagt, dass sie die Quelle ist und dass derjenige, der aus dieser Quelle trinkt, keinen Durst mehr hat in Ewigkeit. Diese Menschen suchen Erfrischung und ernten dafür manchmal Unverstäntnis, Streit und Anfeindungen, manchmal sogar von anderen Christen, die die Quelle ja eigentlich auch kennen sollten. Wie schön ist dann die Begegnung mit Gott selbst, die Isaak erleben durfte. Damals sagte Gott zu ihm: „Hab keine Angst, denn ich bin bei dir und werde dich segnen.“ (1. Mose 26,24)

Ich frage mich, welcher Schutt und welcher Dreck in meinen Brunnen liegt, welchen Unrat vielleicht andere Menschen in den Brunnen gekippt haben, dass er nun nicht mehr seinen Zweck erfüllen kann, mir den Zugang zur Quelle zu ermöglichen, mich mit frischem Wasser zu stärken und mich zu erfrischen. Das ist es, was der Autor des Buches sagen möchte: Ich muss zuerst die zugeschütteten Brunnen wieder freilegen, nach ihnen graben, den ganzen Schutt beiseite tun, bevor das Wasser wieder fließen kann. Er bezieht das auch auf Kirchen und Gemeinden: Auch sie müssen ihre Brunnen wieder ausgraben, müssen den Schutt heraus holen, damit Gottes Wasser wieder fließen kann und den Menschen Reinigung und Erfrischung geben kann. Wir müssen zurück zur Quelle und sollten uns nicht zufrieden geben mit dem Gedanken, dass es irgendwo frisches, reines Wasser gibt, wir sollten alles daran setzen, nach diesem Wass zu graben, die Quelle freizulegen, damit wir wieder erfrischt und gesegnet werden können.

Mich hat das Bild vom Strom der Heilung in Hesekiel 47 sehr beeindruckt. Dort heisst es: „Dann brachte der Mann mich zurück zum Eingang des Tempels. Dort sah ich, wie unter der Schwelle des Tempels Wasser hervorströmte und nach Osten floss – denn die Vorderseite des Tempels zeigte nach Osten. Das Wasser lief unten an der südlichen Seitenwand, südlich vom Altar, hinab. Der Mann brachte mich durch das nördliche Tor und führte mich außen herum zum äußeren östlichen Tor. Dort sah ich, dass das Wasser aus der südlichen Seitenwand herausfloss. Der Mann hatte eine Messrute in der Hand und ging nach Osten. Und er maß 1.000 Ellen ab und ließ mich durch das Wasser gehen. Das Wasser reichte mir bis zum Knöchel. Er maß weitere 1.000 Ellen ab und ließ mich wieder durch das Wasser gehen. Diesmal ging es mir bis ans Knie. Er maß noch einmal 1.000 Ellen ab und ließ mich wieder hindurchgehen. Es reichte mir nun bis zur Hüfte. Dann maß er noch einmal 1.000 Ellen ab, und da war es ein Strom, so tief, dass ich nicht mehr hindurchgehen konnte. Der Fluss konnte nur noch schwimmend durchquert werden, man konnte nicht mehr hindurchgehen. Er fragte mich: »Hast du das gesehen, Menschenkind?« Dann führte er mich am Flussufer entlang wieder zurück. Als ich zurückging, sah ich auf einmal, dass auf beiden Seiten des Flussufers Bäume wuchsen. Da sagte er zu mir: »Dieses Wasser fließt Richtung Osten in die Araba und mündet dort ins Tote Meer. Wenn es hineinfließt, heilt es das Wasser des Toten Meeres. Alles, was sich regt und bewegt, wohin das Wasser kommt, wird leben. Es wird sehr viele Fische geben, denn dieses Wasser kommt dorthin und macht das Salzwasser gesund. Wohin dieses Wasser fließen wird, dort wird alles leben. Von En-Gedi bis nach En-Eglajim werden Fischer am Ufer des Toten Meeres stehen und fischen. Man wird dort die Netze aufspannen. Alle Arten von Fischen werden es erfüllen, so zahlreich wie im Mittelmeer. Doch die Teiche und Lachen daneben werden nicht gereinigt werden; sie sollen der Salzgewinnung dienen. Auf beiden Seiten des Stroms werden alle Arten von Obstbäumen wachsen. Die Blätter dieser Bäume werden niemals welken; an ihren Zweigen werden immer Früchte hängen. Jeden Monat wird eine neue Ernte heranreifen! Denn sie werden vom Fluss, der im Tempel entspringt, bewässert. Ihre Früchte werden als Nahrung dienen und ihre Blätter als Heilmittel.“

Ist das nicht beeindruckend? Gott liebt es zu segnen, Gott liebt es Gutes zu tun, Gott liebt es zu befreien, Gott liebt es zu erfrischen. In diesem Bild erlebt der Schreiber, wie dieser Segensfluss aus dem Tempel fließt, zuerst nur so viel, dass er mit seinen Knöcheln im Wasser steht, dann später bis zum Knie, dann zur Hüfte und schließlich ist er umspült vom Wasser, vom Segen und er kann nicht mehr stehen, nur noch schwimmen. In diesem Bild wird der Schreiber dann am Flussufer wieder zurückgeführt und er darf die Segnungen erleben, die dieses Wasser mit sich bringt:

  • Heilung (das Wasser des toten Meeres wird heil, wenn der Strom in das Meer fließt, die Blätter der Bäume bewirken  Heilung)
  • Leben (alles, was sich regt und bewegt in diesem Wasser wird leben)
  • Frucht (das Wasser wird voll sein mit allen Arten von Lebewesen)
  • Versorgung und Lebenserhaltung (Fischer werden fischen, Obstbäume werden nicht welken und immer Frucht bringen)

Mich beeindruckt dieses Bild absolut und ich stelle mir vor, unsere Häuser, unsere Kirchen und Gemeinden wären Orte, aus denen diese Wasserströme fließen. Ich stelle mir vor, wie Menschen Heilung erfahren, wie (geistlich) Tote wieder leben würde, wie Frucht sichtbar wird und wie Gottes Versorgung erlebt wird. Ich glaube, Gott ist bereit, diesen Strom des Segens fließen zu lassen, denn Gott möchte die Leere füllen, das Kranke heilen, er möchte sich verschenken und Leben spenden und er möchte für uns sorgen. Bin ich bereit, in diesen Segensstrom einzutauchen? Kann ich den vermeintlich sicheren Halt loslassen und mich in tieferes Wasser wagen? Oder gebe ich mich damit zufrieden, dass nur meine Füße ein wenig vom Wasser umspült werden? Was verstopft meinen Brunnen, wo muss ich Dreck wegräumen, wo ist Buße und Vergebung nötig?

Aus eigener Erfahrung darf ich sagen, dass es sich lohnt, die vergrabenen Brunnen zu suchen und diese wieder freizulegen, weil das Wasser so gut ist, dass aus dieser Quelle kommt. Ich möchte mich auch nicht mit ein wenig Erfrischung an den Füßen zufrieden geben, ich möchte in die ganze Flut eintauchen, die Gott für mich hat. Und ich möchte davon weitergeben, weil ich es jedem wünsche, in diesem Strom der Heilung schwimmen zu können. In Matthäus 11 fordert Jesus die Jünger von Johannes dem Täufer auf, Johannes (der im Gefängnis saß) zu berichten, was sie gesehen und erlebt hatten:

Blinde sehen, Gelähmte gehen, Aussätzige werden gesund, Taube hören, Tote werden zum Leben erweckt und den Armen wird die gute Botschaft verkündet.

Ich möchte mich durchgraben, bis hin zur Quelle und möchte auch von diesen Wundern Gottes berichten.

Jesaja durfte einen kleinen Eindruck davon bekommen was es heisst, an der Quelle anzukommen. Er schreibt: “ …sah ich den Herrn. Er saß auf einem hohen Thron und war erhöht und der Saum seines Gewandes füllte den Tempel. Über ihm schwebten Seraphim, jeder hatte sechs Flügel. Mit zwei Flügeln bedeckten sie ihre Gesichter, mit zweien ihre Füße und mit dem dritten Paar flogen sie. Sie riefen einander zu: »Heilig, heilig, heilig ist der Herr, der Allmächtige! Die Erde ist von seiner Herrlichkeit erfüllt!« Habakuk schreibt: „Die ganze Erde wird die Herrlichkeit des Herrn erkennen und davon erfüllt sein, so wie Wasser das ganze Meer füllt.

Vater, Dein Reich komme, wie im Himmel so auf der Erde, in Jesus Namen!