Seelsorge, Psychotherapie (HPG) & Traumaberatung Heike und Andreas Timmler


Februar 25, 2016

…dein Reich komme, dein Wille geschehe…

Wie oft wird dieser Satz in den Kirchen unseres Landes und auf der ganzen Welt wohl schon gesprochen worden sein? Und wie oft ist diese Bitte wohl dabei ernst gemeint gewesen? Ich weiss es nicht und letztlich hat es mich auch nicht zu interessieren. Was mich aber brennend interessiert ist die Frage, warum Jesus uns das Beten mit diesen Worten lehrt? Mich fasziniert die Tatsache, dass Jesus nur das tat, was er den Vater tun sah. Jesus war Gott und doch war er auch ganz Mensch und er tat nichts aus sich selbst heraus. In Johannes 14 stehen sehr beeindruckende Worte, die Jesus gesagt hat:

„Was ich euch sage, sage ich nicht aus mir selbst heraus. Der Vater, der in mir ist, handelt durch mich; es ist alles sein Werk. Glaubt es mir, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist. Wenn ihr immer noch nicht davon überzeugt seid, dann glaubt es doch aufgrund von dem, was durch mich geschieht. Ich versichere euch: Wer an mich glaubt, wird die Dinge, die ich tue, auch tun; ja er wird sogar noch größere Dinge tun.“
Wohlgemerkt, das sind Aussagen, die Jesus getroffen hat. Jesus ist von seinem Vater vollkommen überzeugt, Jesus weiss, dass der Vater gute Pläne hat, dass er die Menschen liebt, dass er Menschen heilen möchte, dass er ein Königreich des Friedens errichten wird. Und Jesus legt für dieses Königreich des Friedens den Grundstein, in dem er Mensch wird, die Herrlichkeit und Gegenwart des Vaters im Himmel verlässt und zu uns auf die Erde kommt, für die Sünden der Menschen stirbt, sich ins Grab legen lässt und wieder aufersteht. Jesus selbst handelt also so, wie er es uns lehrt zu handeln. Jesus richtet sich auf den Vater aus, er weiss, dass der Vater in ihm ist und er im Vater ist. Jesus richtet sich während seines Lebens hier auf der Erde immer wieder auf seinen Vater aus. Und der Vater zeigt Jesus, was in seinem Friedensreich oder Königreich als nächstes geschehen muss.
Was unterscheidet die Situation damals von unserer Situation heute? Nun, ich bin nicht Jesus und Du bist nicht Jesus. Ich muss nicht mehr für Sünden sterben, sondern darf um die vollständige Vergebung meiner Sünden wissen. Was aber ähnlich ist ist die Tatsache, dass Gott in mir lebt und dass Gott in Dir lebt, wenn Du Deine Sünden bekannt hast. Gott lebt in Form des heiligen Geistes in mir und der heilige Geist schließt mir den Zugang zu Gott dem Vater auf, der ist mein Helfer und er derjenige, der mit mir Gottes Friedensreich bauen möchte. Gerade in den letzten zwei Jahren habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, immer wieder Gott zu fragen, was denn der nächste Schritt ist, den ich mit ihm gehen soll. Und dann zeigt mir der heilige Geist von Zeit zu Zeit den nächsten Schritt.
Aus menschlicher Sicht mag dieser Schritt schon mal merkwürdig aussehen und vielleicht auch von anderen Menschen nicht verstanden werden, aber ein gutes Kennzeichen dafür, dass es Gottes Wege sind, ist der Frieden, den nur Gott selbst schenken kann. Deswegen möchte ich nicht aufhören zu beten:

„…dein Reich komme, dein Wille geschehe auf der Erde, wie er im Himmel geschieht.“ (Mt. 6,10)

Ich möchte mehr von Gottes Königreich sehen, ich möchte sehen, wie es sich entwickelt, wie es erbaut wird, wie Menschen dazu kommen und sich auch einbringen und mitbauen möchten. Ich möchte aber auch nur das tun, was mir Gott zeigt. Vielleicht ist heute die Zeit, dass auch Du anfängst, dieses Gebet in Deinem vollen Bewusstsein zu beten. Ich bin überzeugt, Gott wird Dich hören!

Februar 27, 2015

Wunder sehen

In der Bibel finde ich oft Aussagen, dass Gott mit einer Person war. Manchmal wird es so beschrieben, dass der Geist Gottes über eine Person kam. Bei den meisten dieser Geschichten, wo Gott sagt, dass er mit den Menschen ist oder der Geist Gottes über eine Personen kommt (vielleicht sogar bei allen?) kann ich feststellen, dass Gott den Menschen eine für sie unmöglich scheinende Aufgabe gegeben hat.  Gott gab so ein Versprechen zum Beispiel Mose. Es war verbunden mit der Aufgabe, Israel aus Ägypten und aus der Knechtschaft des Pharao herauszuführen, hinein in das versprochene Land. Ein ähnliches Versprechen gab Gott Josua, der den Auftrag von Mose übernahm. Josua war dazu bestimmt, das Volk in ihre Erbteil zu führen, trotz mancher Riesen und angsteinflössender Feinde.

Dasselbe Versprechen wurde Gideon gegeben, der das geschwächte und gedemütigte Volk Israel von der mächtigen und bedrückenden Hand der Midianiter befreite. Und dasselbe Versprechen („ich bin bei Euch“) wurde den elf übrig gebliebenen Jüngern in Matthäus 28 gegeben. Es war verbunden mit ihrer Aufgabe, Nationen zu Jüngern zu machen. Die Auswirkungen der versprochenen Gegenwart Gottes sind wirklich unglaublich.

Gottes Gegenwart benötigt aber auch etwas von mir: Die Bereitschaft, in das unmöglich Scheinende einzudringen. Etwas wird auch immer von mir erwartet, wenn sich Gott mir offenbart und sagt, dass er mit mir ist. Es ist ein ziemliches Missverständnis zu denken, der heilige Geist ist bei mir und in mir, nur um mich zu trösten oder zu ermutigen. Das ist ja sowieso Fakt! Der heilige Geist ist auch da, um das Unmögliche möglich zu machen, vor meinen Augen! Vielleicht ist das genau Paulus Wunsch gewesen, dass ich  mit meinen Augen sehen kann, wozu ich berufen bin, auf was ich hoffen kann und welch unvorstellbares Erbe auf mich wartet. Er sagt in Epheser 1,18-19:

Er öffne euch die Augen, damit ihr seht, wozu ihr berufen seid, worauf ihr hoffen könnt und welch unvorstellbar reiches Erbe auf alle wartet, die zu Gott gehören. Ihr sollt erfahren, mit welch unermesslich großer Kraft Gott in uns, den Glaubenden, wirkt.

 

Über Jesus, dem ewigen Sohn Gottes, wird in Apostelgeschichte 10,38 folgendes gesagt:

Jesus aus Nazareth ist von Ort zu Ort gezogen. Er hat überall Gutes getan und alle befreit, die der Teufel gefangen hielt, denn Gott selbst hatte ihm seine Macht und den Heiligen Geist gegeben. Gott stand ihm bei.

Dieser Vers fasst so schön zusammen, was die Evangelien schon offenbart haben, dass Jesus alle heilte und freisetzte, die zu ihm kamen. Dieser Vers zeigt mir auch, dass Krankheiten nicht von Gott kommen. Und der heilige Geist möchte mit mir klar machen, was die in dem Vers genannte Heilung und Freisetzung erst möglich machte: Die Tatsache, dass Gott ihm beistand, dass er da war, dass seine Kraft in ihm war. Auch wenn Jesus schon immer Gott war und auch nie aufgehört hat, Gott zu sein, war es Lukas wichtig, diese Tatsache aufzuschreiben, dass Gott mit ihm war.

Diese Aussage zeigt, dass es dasselbe für Jesus wie auch für Mose, Josua oder Gideon schon war: Wenn Gott mit jemanden ist, ist er ausgewählt und befähigt, in das scheinbar Unmögliche vorzudringen. Es hilft mir, mich mit meiner gottgegebenen Bestimmung zu identifizieren, seine Gegenwart auf mir und in mir zu entdecken und wahr zu nehmen, um dann das unmöglich Scheinende möglich zu machen und meiner Aufgabe nachzugehen, Nationen zu Jüngern zu machen und Dinge in der Vollmacht Gottes zu tun oder Worte in seinem Namen und zu seiner Ehre auszusprechen.

Gott ist wirklich mit mir,  das ist so genial! Jesus startete seinen Dienst mit einem mutigen Bekenntnis:

„Der Geist des Herrn ruht auf mir, weil er mich berufen hat. Er hat mich gesandt, den Armen die frohe Botschaft zu bringen. Ich rufe Freiheit aus für die Gefangenen, den Blinden sage ich, dass sie sehen werden, und den Unterdrückten, dass sie bald von jeder Gewalt befreit sein sollen. Ich rufe ihnen zu: Jetzt erlässt Gott eure Schuld.“

Dieses Bekenntnis offenbarte den Punkt, der Jesus so wichtig waren: Menschen Freiheit zu bringen. Und diese Freiheit kann nur der Geist Gottes bewirken, denn wo dieser Geist Gottes ist, da ist Freiheit.

Hilf mir, Deine Gegenwart in mir immer mehr wahrzunehmen, sie als Ruf zu verstehen, in das unmöglich Scheinende immer mehr vorzudringen. Hilf mir, Deinen Plan für mein Leben wirklich als unmöglich anzusehen, so dass ich nicht meinen Fähigkeiten vertraue, sondern Deinen Fähigkeiten mein ganzes Vertrauen schenke. Lass mich das Wunder ganz neu entdecken und verstehen was es heisst, dass mein Körper der Tempel des heiligen Geistes ist. Lass mich anerkennen, dass der Geist Gottes aus dem gleichen Grund auf mir ist, weswegen er auch auf Jesus war. Ich nehme Deinen Ruf ernst, in das unmöglich Scheindende einzutreten, es zu erobern, damit Du Gott verherrlicht wirst auf der ganzen Erde.

… und übrigens: Derselbe Geist ist auch in Dir und auf Dir, wenn Du Christ bist… Was wird passieren, wenn sich dessen jeder Christ bewusst wird. Die Erweckung wird nicht aufzuhalten sein. Ich freue mich darauf, das zu sehen, mit meinen eigenen Augen!

Oktober 20, 2014

Dream big!

Es gibt einen großen Unterschied zwischen Zielen und Träumen. Ziele kannst Du und kann ich mit natürlichen Fähigkeiten im Rahmen Deiner und meiner Möglichkeiten erreichen. Ziele können Wirklichkeit werden, wenn Du gute Planungen machst, dich anstrengst und einen Schritt nach dem Anderen auf das Ziel hin machst.

Auf der anderen Seite braucht ein Traum Gottes übernatürliche Kraft, um den Traum zu erfüllen. Träume brauchen Glauben, um zu wachsen, Glauben an den Schöpfer der Träume, Glauben an die Allmacht Gottes, Glauben daran, dass Unmögliches möglich wird.

Wie wäre es, wenn wir uns nicht nur kleine Ziele setzen würden, sondern mutige, kühne Träume träumen würden? Träume, die wir uns nicht selbst erfüllen können, sondern bei deren Erfüllung wir absolut auf Gottes Kraft angewiesen sind? Was würde sich in meinem und Deinem Leben verändern? Was würde sich in Deutschland, oder wo immer Du das gerade liest, verändern? Würde das Dein Leben nicht noch viel spannender und lebenswerter machen? Groß zu träumen?  ALLES von Gott zu erwarten und dann später zu staunen, wie sich Träume erfüllen? Gott ist kein kleiner Gott, er ist ein großer Gott, der seine Träume in unsere Herzen pflanzt und sich selbst um die Erfüllung dieser Träume kümmern und uns zum Staunen bringen möchte. Hältst Du ausschließlich noch fest an Deinen (kleinen) Zielen (die vielleicht auch nicht falsch sind) oder träumst Du schon den großen Traum, den Gott ganz speziell für Dich in Dein Herz gepflanzt hat? Ich möchte Dir Mut machen, den großen Traum zu träumen, es lohnt sich sehr! Dazu braucht es aber Mut und Glauben. Bist du bereit für diesen „Schritt aufs Wasser“?

Gott segne Dich!

»In den letzten Tagen«, spricht Gott, »werde ich meinen Geist über alle Menschen ausgießen. Eure Söhne und Töchter werden weissagen, eure alten Männer werden prophetische Träume und eure jungen Männer Visionen haben. In diesen Tagen werde ich meinen Geist sogar über alle meine Diener, ob Mann oder Frau, ausgießen, und sie werden weissagen. (Joel 3,1-2)
August 07, 2014

öde Sicherheit oder spannendes Risiko?

Manche Menschen leben zwei Leben, das eine Leben tragen sie nach außen und das andere Leben tragen sie ungenutzt in sich. Das nach außen sichtbare Leben regelt die eigene Existenz und das innere, nicht sichtbare Leben wünscht sich nichts sehnlicher, als das von Gott vorgesehene, überfließende Leben zu leben mit all den Abenteuern, zu denen uns Gott berufen hat.

Das äußere Leben kennen wir wahrscheinlich alle, aber kennst Du auch Dein inneres Leben? Kennst du diese Sehnsucht nach mehr? Nach mehr Tiefe in Deinen Beziehungen, nach mehr Erleben von Gottes Kraft, nach mehr Ausgeglichenheit zwischen den beiden Leben? Manchmal ist es notwendig, „aus dem Boot auszusteigen“ und etwas zu riskieren. Oft ist das der einzige Weg herauszufinden, ob das Neue, das ich riskiere, funktioniert, ob es mich näher in meine göttliche Bestimmung führt. Bis zu dem Moment, wo ich diesen Glaubensschritt gehe, bleibt es sonst lediglich bei der Frage „Was wäre, wenn ….“ oder dem Seufzen „ach hätte ich doch…“

Vielleicht hast Du in Dir dieses Verlangen, Deine gottgewollte Bestimmung zu entdecken, in das „Leben in Fülle“, das Jesus uns versprochen hat, einzutauchen. Vielleicht ist es für Dich aber auch abschreckend, das Gewohnte und Alte gegen das Ungewohnte, Unbekannte und Neue einzutauschen. Aber Du kannst dieselben Dinge nicht Dein Leben lang machen und gleichzeitig erwarten, dass sich Dein Leben dann ändert!So hart wie es vielleicht klingt, aber Du musst eine Entscheidung fällen, eine Entscheidung, Deine Vergangenheit hinter Dir zu lassen, Deine Verletzungen und Wunden von Gott heilen zu lassen, Dich mit Deinen Zweifeln und Ängsten auseinanderzusetzen und dann den Sprung in das große Unbekannte zu wagen.

Ein Leben im Glauben ist ein großes Geheimnis und ein echtes Abenteuer. Immer mehr verstehe ich was es bedeutet, meine Kontrolle über mein Leben abzugeben und sie Gott zu überlassen. Immer mehr ahne ich, was Jesus meinte mit einem „Leben in Überfluss“.

Möchtest Du auch nur ein Leben leben? Ein Leben, das sich nach außen und innen deckt? Dann ist es vielleicht an der Zeit, eine Entscheidung zu treffen, eine Entscheidung Altes hinter Dir zu lassen und aus dem Boot auszusteigen. Ich wünsche Dir, dass Du erlebst, dass Dich das Wasser trägt, dass Gott da ist und Dich in Deine Berufung führt. Es lohnt sich!

Denn Gott hat uns keinen Geist der Furcht gegeben, sondern sein Geist erfüllt uns mit Kraft, Liebe und Besonnenheit. (2. Tim. 1,7)

Dieses Lied („Oceans“) von Hillsong kann Dir helfen, diesen Glaubensschritt aufs Wasser zu wagen, wenn Du das Lied zu Deinem Gebet machst:

You call me out upon the waters
The great unknown where feet may fail
And there I find You in the mystery
In oceans deep
My faith will stand
And I will call upon Your name
And keep my eyes above the waves
When oceans rise
My soul will rest in Your embrace
For I am Yours and You are mine
Your grace abounds in deepest waters
Your sovereign hand
Will be my guide
Where feet may fail and fear surrounds me
You’ve never failed and You won’t start now
So I will call upon Your name
And keep my eyes above the waves
When oceans rise
My soul will rest in Your embrace
For I am Yours and You are mine
Spirit lead me where my trust is without borders
Let me walk upon the waters
Wherever You would call me
Take me deeper than my feet could ever wander
And my faith will be made stronger
In the presence of my Savior
I will call upon Your Name
Keep my eyes above the waves
My soul will rest in Your embrace
I am Yours and You are mine

April 16, 2014

Über den Tellerrand schauen

Ich erinnere mich an eine sehr einfache, aber beeindruckende Geschichte. Leider weiss ich nicht mehr, wo ich diese gehört oder gelesen habe… In dieser kurzen Geschichte ging es um einen Hund, der an einer fünf Meter langen Leine angebunden war. Das andere Ende der Leine war an einem Pflock befestigt, der auf einer Wiese im Boden eingerammt war. So konnte der Hund sich in einem Umkreis von fünf Metern um den Pflock herum frei bewegen. In den ersten Tagen, nachdem der Hund so angebunden war kam es vor, dass er an der Leine zerrte, wenn er zum Beispiel einen Hasen auf der Wiese sah, er wollte unbedingt losrennen und den Hasen jagen, aber der Hund scheiterte an der 5-Meter-Linie und wurde abrupt von der Leine gestoppt, an der er ja befestigt war. Nach und nach wurde dem Hund bewusst, dass er zwar loslaufen konnte, aber immer an der 5-Meter-Linie gestoppt würde. Und so änderte der Hund sein Verhalten mit der Zeit. Zuerst rannte er noch los und wurde durch das Seil gebremst, einige Wochen später rannte er los, stoppte aber dann rechtzeitig vor der 5-Meter-Linie, um den schmerzhaften Ruck zu verhindern, wieder ein paar Wochen später rannte der Hund nichtmals mehr los, wenn er einen Hasen sah. In seinem Radius von fünf Metern bewegte sich der Hund offenbar sehr frei, schließlich ging er aber nichtmals mehr an die Grenze der 5-Meter-Linie.

Einige Jahre später (dem Hund ging es offensichtlich recht gut, er bekam regelmäßig sein Futter etc.) entschied sich sein Herrchen, dem Hund die Leine abzunehmen und ihm mehr Freiheit zu schenken. Wieder kam es vor, dass Hasen sich in der Nähe des Hundes auf der Wiese aufhielten. Was die Hasen nicht wussten war, dass von dem Hund nun eine echte Gefahr für sie ausging, denn der Hund war nicht mehr angeleint und er konnte jederzeit losrennen und die Hasen jagen. Aber es passierte nichts. Der Hund bewegte sich maximal bis an die 5-Meter-Linie, er konnte die ganze Wiese nutzen, er konnte Hasen jagen, er konnte frei sein, aber er befand sich immer noch in seinem virtuellen Gefängnis, obwohl es keinen Pflock und keine Leine mehr gab.

Was mir diese Geschichte zeigt ist, dass auch wir oft in unseren virtuellen Gefängnissen gefangen sind. Besonders im religiösen Umfeld ist dieses Verhalten leider so oft anzutreffen. Da berichten Menschen, dass ihr Glaube so leblos ist, dass es sich so anfühlt, als sei Gott ganz weit weg. Da fragen sich Menschen, warum andere Christen vielleicht echte Gotteserlebnisse haben und sie nicht. Vielleicht wirkt das für die Menschen in ihren virtuellen Gefängnissen sogar sehr befremdlich, wenn andere Christen ihre Gotteserlebnisse erzählen. Aussagen wie die folgenden sind typisch für Menschen, die durch ihre 5-Meter-Linie begrenzt sind:

  • Gott gibt es, aber er wirkt heute nicht mehr so wie früher
  • anderen Menschen geht es besser
  • ja, der heilige Geist ist in uns (Christen), aber….
  • was Gemeinde XYZ macht, ist aber sehr fraglich

Die Bibel spricht über diese Dinge in 2. Korinther 3:

Weil wir nun also eine so große Hoffnung haben, treten wir frei und unerschrocken auf. Wir machen es nicht wie Mose, der sein Gesicht mit einem Tuch bedeckte, weil er nicht wollte, dass die Israeliten sich von dem Glanz auf seinem Gesicht fesseln ließen – einem Glanz, der doch am Ende wieder verschwand. Aber sie waren verhärtet und wie mit Blindheit geschlagen. Bis zum heutigen Tag liegt, wenn aus ´den Schriften` des alten Bundes vorgelesen wird, diese Decke ´über ihrem Verständnis` und wird nicht weggenommen. Beseitigt wird sie nur dort, wo jemand sich Christus anschließt. Jedes Mal, wenn aus ´dem Gesetz` des Mose vorgelesen wird, liegt also eine Decke auf ihren Herzen; daran hat sich bis heute nichts geändert. Doch jedes Mal, wenn jemand sich dem Herrn zuwendet, wird die Decke entfernt. Dieser Herr aber ist der Geist, ´von dem wir gesprochen haben`. Und wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. Ja, wir alle sehen mit unverhülltem Gesicht die Herrlichkeit des Herrn. Wir sehen sie wie in einem Spiegel, und indem wir das Ebenbild des Herrn anschauen, wird unser ganzes Wesen so umgestaltet, dass wir ihm immer ähnlicher werden und immer mehr Anteil an seiner Herrlichkeit bekommen. Diese Umgestaltung ist das Werk des Herrn; sie ist das Werk seines Geistes.

Persönlich wünsche ich mir, dass bei mir jegliche Begrenzungen, die einfach keine Berechtigung mehr haben, weil Gottes Geist in mir lebt, wegfallen. Ich möchte die mir von Gott geschenkte Freiheit nicht an einer nicht mehr existenten 5-Meter-Linie einschränken. Ich möchte nicht, dass frühere Pflöcke und Leinen, wie immer diese auch heissen, mein Leben mehr einschränken und ich entscheide mich, das Land hinter der 5-Meter-Linie einzunehmen, es zu entdecken und mich nach dem „Mehr“ auszustrecken. Ich wünsche mir, dass immer mehr Kirchen die 5-Meter-Linie durchbrechen und hinaustreten in die Freiheit. Und dieser Wunsch gilt auch Dir, Deinem Leben. Gott segne Dich mit einer Freiheit, die grenzenlos ist und Gott ehrt.

Sei gesegnet!

Februar 25, 2014

The Power of unity

Ich glaube, wir dürfen Teil der Generation sein, die anfängt, Jesus Gebet um Einheit in Johannes 17 wirklich ernst zu nehmen. Wenn ich überkonfessionelle Gottesdienste und Kongresse wie die HSN, B.A.S.E., Willow-Creek, MYP, X2C sehe, dann fängt diese Einheit an, ein Gesicht zu bekommen, sie beginnt zu leben. Aber was betet Jesus eigentlich in Johannes 17?

Ich bete darum, dass sie alle eins sind – sie in uns, so wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin. Dann wird die Welt glauben, dass du mich gesandt hast. Die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich nun auch ihnen gegeben, damit sie eins sind, so wie wir eins sind. Ich in ihnen und du in mir – so sollen sie zur völligen Einheit gelangen, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und dass sie von dir geliebt sind, wie ich von dir geliebt bin.

Was hatte Jesus bei diesem Gebet wohl vor Augen? Hatte er die evangelische Kirche vor Augen oder wohl die katholische? Dachte er an die efGs, FeGs, freien Brüder oder offenen Brüder? An die Baptisten oder Pflingstler? Oder an die Methodisten? Ich bin überzeugt, dass Jesus an mich gedacht hat und an Dich und an jeden, für den ER selbst am Kreuz gestorben ist und sein innigster Wunsch war es, dass wir eins sind, dass wir uns auf IHN ausrichten, dass wir in Einheit vor IHM stehen und seinen Namen gemeinsam groß machen. Er wollte sicher nicht die Aufspaltung in diverse Gruppierungen, er wollte sicher nicht, dass wir unseren eigenen Standpunkt immer mehr und massiver begründen und dabei unseren Auftrag, Hinauszugehen und den Menschen von einem genialen Gott zu erzählen, ganz vergessen. Gott wünscht sich nichts sehnlicher als Einheit. Alle oben genannten Gruppierungen und auch die, die ich hier nicht genannt habe, sind letztlich das Resultat menschlichen Versagens, das Ergebnis aus Streit, dem Durchboxen des eigenen Willens, aus Unvergebenheit und Unversöhntheit, aus Neid, aus Hochnäsigkeit… Wenn es in den vielen Jahrhunderten nach Jesus Leben hier auf der Erde einzig und ausschließlich um Gott gegangen wäre, darum, dass SEIN Name groß gemacht wird, dass ER verherrlicht wird, dann gäbe es heute eine Kirche.

1. Korinther 12,12 beschreibt, wie Gott Einheit sieht:

Denkt zum Vergleich an den menschlichen Körper! Er stellt eine Einheit dar, die aus vielen Teilen besteht; oder andersherum betrachtet: Er setzt sich aus vielen Teilen zusammen, die alle miteinander ein zusammenhängendes Ganzes bilden. Genauso ist es bei Christus. Denn wir alle – ob Juden oder Nichtjuden, Sklaven oder Freie – sind mit demselben Geist getauft worden und haben von derselben Quelle, dem Geist Gottes, zu trinken bekommen, und dadurch sind wir alle zu einem Leib geworden.

Deswegen möchte ich persönlich die Aufforderung in Epheser 4 auch sehr ernst nehmen. Dort heisst es:

Keiner soll sich über den anderen erheben. Seid vielmehr allen gegenüber freundlich und geduldig und geht nachsichtig und liebevoll miteinander um. Setzt alles daran, die Einheit zu bewahren, die Gottes Geist euch geschenkt hat; sein Frieden ist das Band, das euch zusammenhält. (Vers 2-3)

Was bedeutet das für mich in der Praxis? Ich möchte keinen Unterschied machen zwischen dem Gläubigen in der katholischen oder evanglischen Kirche. Ich möchte meinen  Bruder in der charismatischen Gemeinde genau so lieben wie den Bruder in der feG. Ich möchte mit der Schwester aus der freien Gemeinde genau so zusammen an Gottes Reich bauen, wie mit der Schwester von den Baptisten. Umso mehr freut mich das neue Video des Papstes, in dem er Mauern abbaut. Die Reaktionen darauf zeigen, dass genau das passiert, was Jesus gebetet hat: „…Dann wird die Welt glauben, dass du mich gesandt hast.“

Gott baut sein Reich, und wir dürfen mitbauen, das ist so gut!

Februar 21, 2014

MYP – da bewegt sich was in NRW

Seit 2012 dürfen wir mit „Pro-Junior e. V.“ den Jugendgottesdienst MYP-Public veranstalten. Am letzten Samstag wurde der neunte Gottesdienst im Zentrum für Kirche und Kultur in Gevelsberg gefeiert. Rund 750 Jugendliche und junge Erwachsene erlebten einen ganz besonderen Abend in der Gegenwart Gottes.

Wenn ich über diesen Abend nachdenke, dann bin ich davon überzeugt, dass Gott etwas Großes mit unserer Region vorhat. Da gibt es so eine Sehnsucht nach mehr, da ist eine „heilige Unzufriedenheit“ über das, was in so manchem Glaubensleben passiert (nämlich nicht besonders viel) und die Jugendlichen und jungen Erwachsenen dürfen Stück für Stück erleben, dass Gott eben deutlich mehr aus ihrem Leben machen möchte, mehr das Leben mit ihnen teilen möchte und ihnen mehr Gotteserfahrungen schenken möchte.

Ich sehe eine Generation heranwachsen, die sich nach diesem „mehr“ ausstreckt, die von Gott ganz konkrete, große Dinge erwartet, die mit Gott an ihrer Seite ihren Glauben sehr bewusst leben möchten und sich nicht mehr (wie ich früher) für ihren Glauben schämen, im Gegenteil, sie wissen, was sie mit Gott an ihrer Seite haben und sind stolz darauf.

Persönlich bin ich so froh, mit dieser Generation gehen zu dürfen, auch wenn ich schon die 40 passiert habe. Auch ich möchte mich nicht auf dem Hier und Jetzt ausruhen, ich erwarte noch deutlich mehr als das bisher Erlebte. Ich sehe, dass die bisherige Halle des MYP bald nicht mehr ausreicht, ich sehe, dass wir zusammen mit anderen (Jugend-)Gottesdiensten zusammen in Einheit Gottes Namen groß machen und dass die großen Hallen und Stadien bald nicht mehr ausschließlich für Sportveranstaltungen genutzt, sondern in ihnen Gott gefeiert und sein Name geehrt wird. Jeder soll sehen, wie gut unser Gott ist und dass er seinen Segen über die Menschen in unserem Land ausschütten möchte. Ich sehe Gemeinden, die mit Leidenschaft Gott nachfolgen, in denen Menschen sein dürfen, wie sie sind, in denen wertschätzend miteinander umgegangen wird, in denen Menschen sich nach mehr von Gott ausstrecken und auch erleben.

Neues hat begonnen, davon bin ich überzeugt. Ich bin gespannt auf das, was Gott vorbereitet hat und uns sehen lassen möchte. Morgen zum Beispiel werden Tausende in der Porsche-Arena Stuttgart Gott feiern, Sonntag Abend wird der nächte B.A.S.E.-Jugendgottesdienst in der Essigfabrik in Köln stattfinden, überall wird Gott geehrt. Die Bibel sagt in Matthäus 24:

Die Botschaft vom Reich Gottes wird in der ganzen Welt verkündet werden, damit alle Völker sie hören.

Auch das sind die Zeichen dafür, dass Jesus bald wiederkommt, worauf ich mich sehr freue.

Hier einige Eindrücke des Abends:

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MYP

Februar 12, 2014

Voller Erwartung

Seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit der Frage, ob die in der Apostelgeschichte beschriebenen Wunder und Geistesgaben auch heute noch real sein können, oder ob diese irgendwann in der Kirchengeschichte ein Ende gefunden haben. Auslöser für diese Überlegungen war der Besuch eines Seminares für den Heilungsdienst, zu dem ich (zugegeben mit einer sehr kritischen Einstellung) gefahren bin. Auf diesem Seminar wurden die biblischen Grundlagen für den Heilungsdienst erklärt und anschließend konnten kranke Menschen für sich beten lassen. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich immer noch sehr kritisch, auch wenn mir die biblischen Grundlagen klar geworden sind. Was ich dann erleben durfte war, dass es sehr wohl auch heute noch Wunder Gottes gibt, z. B. Spontanheilungen, Dinge die menschlicher Logik und dem Verstand widersprechen.

Ich frage mich, warum diese göttlichen Dinge so rar geworden sind, besonders hier in unserer westlichen Welt, wo Verstand, wissenschaftliche Erkenntnisse, Logik groß geschrieben werden. Warum sind diese Dinge in armen Ländern auch heute noch an der Tagesordnung und wie kommt es, dass Menschen, die sich nach übernatürlichen Dingen ausstrecken, sich danach sehnen, göttliche Dinge zu erleben, diese auch wirklich erleben dürfen? Noch vor zwei Jahren hätte ich diesen Text sicher nicht geschrieben, aber heute traue ich mich, weil ich weiss, dass Gott derselbe ist und dass er uns sogar beauftragt, die Dinge zu tun, die er getan hat. Diesen Auftrag hat er zeitlich nicht befristet. Manche Kritiker meinen, dass diese Geistegaben mit Fertigstellung der Bibel aufgehört haben. Diesen Kritikern muss ich sagen, dass das nicht stimmt. Ich habe es mit eigenen Augen erleben dürfen, dass Gott auch heute auf übernatürliche Weise heilt. Aber woran liegt es wirklich?

In Sprüche 27,7 steht ein markanter Satz: „Wer satt ist, dem schmeckt auch der Honig nach nichts, dem Hungrigen aber schmeckt sogar bittere Speise süß.“ Was hat dieser Satz mit der oben genannten Frage zu tun? Ich glaube, dass wir hier in Deutschland und der westlichen Welt einfach viel zu satt sind, satt von Luxus, satt von Gottesdiensten, wo kaum jemand das Wirken des heiligen Geistes mehr erwartet, satt von viel zu viel Lehre ohne praktische Umsetzung des Gelehrten, satt von vielen, vielen Dingen, die uns oberflächlich gesehen das Leben leicht machen, tiefer gekratzt aber bedeuten, dass wir das wirkliche geistliche Leben in seiner ganzen Tiefe heute gar nicht mehr erleben. Als Honig würde ich das praktische Wirken Gottes bezeichnen, sei es dadurch, dass ER jemanden einfach ganz neu berührt, dass eine Person eine Begegnung mit Gott hat, dass jemand Gottes Stimme hört oder einen Eindruck hat, dass Menschen auf nicht logische Weise geheilt werden, all diese Dinge sind wie Honig, weil sie mehr von dem zeigen, wie Gott wirklich ist. Wenn wir satt sind, dann schmecken wir diesen Honig leider nicht.

Aber was kann ich daran ändern? Wie kann ich diesen Honig wieder schmecken? Ich bin überzeugt, dass das Geheimnis gar nicht so schwer ist. Strecke Dich mehr und mehr nach dem Übernatürlichen aus, erwarte mehr von Gott, sag ihm, dass Du diesen Honig schmecken möchtest, dass Du mehr in der erlebbaren Gegenwart Gottes leben möchtest. Das sind Gebete, die Gott ernst nehmen und nicht überhören wird. Ich denke an Hanna in 1. Samuel 1. Dort kann man solch ein Ausstrecken nach dem Übernatürlichen nachlesen. Hanna konnte keine Kinder bekommen aber sie wusste, dass Gott es trotzdem schenken kann. Und so streckte sie sich nach dem Größeren, nach dem Übernatürlichen aus. Und so sah das Ausstrecken ganz praktisch aus:

Eines Tages, nachdem sie in Silo gegessen und getrunken hatten, ging Hanna zum Heiligtum des Herrn. Dort saß der Priester Eli am Platz neben dem Eingang. Hanna war ganz in ihren Kummer versunken und weinte bitterlich, während sie zum Herrn flehte. Sie legte ein Gelübde ab: »Allmächtiger Herr, wenn du mein Leid siehst und an mich denkst und mich nicht vergisst und mir einen Sohn schenkst, dann will ich ihn dir, Herr, geben. Sein ganzes Leben lang soll sein Haar niemals geschnitten werden.« Eli beobachtete sie, während sie lange Zeit zum Herrn betete. Er sah, dass ihre Lippen sich bewegten, aber er hörte nichts, weil Hanna nur im Stillen für sich betete. Er dachte deshalb, sie habe getrunken. »Musstest du betrunken hierher kommen?«, wollte er wissen. »Werde erst einmal wieder nüchtern!« »Nein, Herr!« antwortete sie. »Ich bin nicht betrunken! Aber ich bin sehr traurig und habe dem Herrn mein Herz ausgeschüttet. Denk nicht, dass ich eine schlechte Frau bin! Ich habe aus großem Kummer und Leid gebetet.« »Dann geh in Frieden«, sagte Eli, »der Gott Israels wird dir deine Bitte, die du hast, erfüllen.« »Lass mich Gunst in deinen Augen finden!«, rief sie. Dann ging sie zurück und fing wieder an zu essen und sie war nicht mehr traurig. Am nächsten Morgen stand die ganze Familie früh auf und ging, den Herrn noch einmal anzubeten. Dann kehrten sie heim nach Rama. Als Elkana mit Hanna schlief, erhörte der Herr ihre Bitte. Sie wurde schwanger und brachte, als es so weit war, einen Sohn zur Welt. Sie nannte ihn Samuel, denn sie sagte: »Ich habe ihn vom Herrn erbeten.«

Das ist ja so eine krasse Geschichte, oder? Hanna geht erst einmal dahin, wo sie Gott vermutet, sie sucht seine Nähe und streckt sich nach dem Unlogischen, nach dem Größeren, nach Gott selbst aus. In seiner Nähe fleht sie Gott an und muss sogar Spott über sich ergehen lassen. Doch sie ist sich sicher, dass der einzige Ort, wo Hilfe möglich ist, der Ort in Gottes Nähe ist, an dem sie sich gerade befindet. Die erste Auswirkung dieses Gebetes ist, dass sie nicht mehr traurig ist. Die Belohnung für diesen Glauben, für dieses Ausstrecken nach Gott ist, dass Hanna einen Sohn bekommt.

Vielleicht möchtest Du Dich auch nach mehr ausstrecken, vielleicht ahnst Du auch, dass es mehr gibt, als wir in den allermeisten Kirchen und Gemeinden erleben, vielleicht traust Du Gott auch heute noch mehr zu, als Du bisher erlebt hast. Dann möchte ich Dir Mut machen, Dich danach auszustrecken, da zu sein, wo Gott versprochen hat, auch zu sein. Erwarte mehr von Gott und sage es ihm, dass Du mehr erwartest. Vielleicht wirkt das in Deinem Umfeld dann komisch, vielleicht hörst Du auch Sätze wie Hanna sie gehört hat und man sagt Dir nach, dass Du jetzt vielleicht abgehoben seist, ein geistlicher Überflieger oder andere Wörter… Lass Dich von diesen Dingen nicht beeindrucken, Gott hat definitv mehr für Dich, für Dein Leben, für deine Umgebung. Gebe Dich nicht mit weniger als mit der ganzen Fülle Gottes zufrieden, suche Dir Menschen, die zusammen mit Dir Gottes Wirken erleben möchten, ganz real, ganz praktisch, ohne wenn und aber. Denn: Gott ist derselbe, gestern, heute und in alle Ewigkeit. Was kann in Deutschland geschehen, wenn immer mehr Christen diese tiefe Sehnsucht in ihrem Leben verspüren und sich danach ausstrecken, Gott zu begegnen und in seinem Namen Wunder zu tun? Was, wenn wir nicht mehr so satt wären und wieder anfangen würden, den Honig zu genießen? In Deutschland würde eine große Erweckung geschehen und Gott würde geehrt!

Diese große Erwartung habe ich auch für den MYP-Jugendgottesdienst am kommenden Samstag in Gevelsberg. Ich erwarte, dass Gott da ist, ich erwarte, dass Gott Menschen berührt, dass sie vor ihm auf die Knie gehen und IHM ihr Leben geben, ich erwarte, dass Menschen geheilt werden, geheilt von Krankheiten aber auch geheilt von Verletzungen, ich erwarte Wunder Gottes an diesem Abend.

Sei gesegnet!

Februar 07, 2014

Gottes Nähe suchen

Heute morgen las ich Johannes 20. Die Situation: Jesus war gekreuzigt und tot, die Jünger hatten sich aus Angst vor den Juden eingeschlossen und plötzlich erscheint der auferstandene Jesus den Jüngern. So weit, so gut, vielleicht hast Du wie ich diese Begebenheit schon zig Mal gehört oder gelesen. Mich hat die Geschichte heute in verschiedener Weise berührt. Hier aber zuerst einmal die Geschichte:

Es war am Abend jenes ersten Tages der neuen Woche. Die Jünger hatten solche Angst vor den Juden, dass sie die Türen des Raumes, in dem sie beisammen waren, verschlossen hielten. Mit einem Mal kam Jesus, trat in ihre Mitte und grüßte sie mit den Worten: »Friede sei mit euch!« Dann zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Als die Jünger den Herrn sahen, wurden sie froh. »Friede sei mit euch!«, sagte Jesus noch einmal zu ihnen. »Wie der Vater mich gesandt hat, so sende ich jetzt euch.« Und er hauchte sie an und sagte: »Empfangt ´den` Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr sie nicht vergebt, dem sind sie nicht vergeben.«  Thomas, auch Didymus genannt, einer der Zwölf, war nicht dabei gewesen, als Jesus zu den Jüngern gekommen war. Die anderen erzählten ihm: »Wir haben den Herrn gesehen!« Thomas erwiderte: »Erst muss ich seine von den Nägeln durchbohrten Hände sehen; ich muss meinen Finger auf die durchbohrten Stellen und meine Hand in seine durchbohrte Seite legen. Vorher glaube ich es nicht.« Acht Tage später waren die Jünger wieder beisammen; diesmal war auch Thomas dabei. Mit einem Mal kam Jesus, obwohl die Türen verschlossen waren, zu ihnen herein. Er trat in ihre Mitte und grüßte sie mit den Worten: »Friede sei mit euch!« Dann wandte er sich Thomas zu. »Leg deinen Finger auf diese Stelle hier und sieh dir meine Hände an!«, forderte er ihn auf. »Reich deine Hand her und leg sie in meine Seite! Und sei nicht mehr ungläubig, sondern glaube!« Thomas sagte zu ihm: »Mein Herr und mein Gott!« Jesus erwiderte: »Jetzt, wo du mich gesehen hast, glaubst du. Glücklich zu nennen sind die, die nicht sehen und trotzdem glauben.« Jesus tat in der Gegenwart seiner Jünger noch viele andere Wunder, durch die er seine Macht bewies, die aber nicht in diesem Buch aufgezeichnet sind. Was hier berichtet ist, wurde aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Messias ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben an ihn in seinem Namen das Leben habt.

Das erste was mir auffiel war dieses „Friede sei mit Euch!“, mit dem Jesus seine Jünger begrüßt. Wie krass muss dieser Moment gewesen sein, durch welche emotionalen Tiefen und Höhenflüge waren die Jünger in den letzten Tagen vor dieser Begebenheit gegangen? Die Person, wegen der sie ihr altes Leben aufgegeben hatten und der sie nachgefolgt waren, wurde gekreuzigt und starb. Die Person, die Wunder gewirkt hatte, schien verloren zu haben. Mitten in dieses Entsetzen über das Geschehene und mitten in die Fassungslosigkeit und Angst, dass ihnen dasselbe widerfahren könnte, kommt Jesus als auferstandene Person in diesen verschlossenen Raum und sagt den Jüngern diese wohltuenden Worte „Friede sei mit Euch“. Auch mir taten diese vier Worte beim Lesen heute morgen einfach gut.

Das Zweite, das mir beim Lesen auffiel, war, dass Jesus die Jünger anhauchte und Ihnen den Heilligen Geist gab. Dieser Teil von Gott, der auch mir versprochen ist und mit dem ich mein Leben teilen darf, wurde den Jüngern von Jesus persönlich eingehaucht, nachdem er sie hinaus gesandt hat, ebenso wie er vom Vater ausgesandt war. Er gibt den Jüngern mit dem Auftrag also auch die Vollmacht und das nötige Werkzeug, damit die befähigt sind, hinauszugehen. Auch dieses Prinzip ist ein Prinzip, das Gott heute auch noch lebt. ER beauftragt, ER sendet aus, ER gibt uns den heiligen Geist, ER selbst ist als unser Werkzeug immer mit seinen Kindern unterwegs.

Das Dritte, das mir beim Lesen auffiel ist der Satz „Thomas, auch Didymus genannt, einer der Zwölf, war nicht dabei gewesen, als Jesus zu den Jüngern gekommen war“. Wo war Thomas eigentlich? Die Bibel berichtet nicht, wo er war, er war jedenfalls nicht da, wo die anderen Jünger waren, die Personen, die Jesus liebten. Vielleicht war er einfach zu traurig, vielleicht war er einkaufen, vielleicht schlief er, vielleicht hatte er noch mehr Angst als die anderen Jünger… Meistens wird Thomas dann ja als der „ungläubige Thomas“ benannt und der Fokus liegt darauf, dass er nicht glaubt. Als ich die Geschichte heute las, zeigte mir Gott einen anderen Fokus. Die Frage, die immer wieder wie so ein Laufband vor meinem Auge herlief war: Wo ist Thomas? Wo ist Thomas? Ich glaube, dass es einen Grund hat, dass es hier explizit gesagt wird, dass Thomas nicht dabei gewesen war, als Jesus zu den Jüngern kam. Was hatte er verpasst? Er hatte nicht erlebt, wie Jesus plötzlich trotz verschlossener Türen mitten bei den Jüngern im Raum war. Er hat nicht erlebt, wie Jesus diesen tollen Satz „Friede sei mit Euch“ sagte. Das Ergebnis war dann Unsicherheit und Unglauben, als die anderen Jünger ihm erzählten, dass Jesus da gewesen sei. Thomas wollte die Beweise sehen und fühlen. Acht Tage dauerte es, bis sein Unglauben zum Glauben wurde. Jesus gab ihm eine zweite Chance, aber was er eben verpasst hat ist die Besonderheit des ersten Augenblicks einer Begegnung mit Jesus. Mir wurde beim Lesen klar, wie gut und wichtig es ist, diesen ersten Augenblick mit Jesus zu erleben, mitzubekommen, wie Jesus mich in diesem Moment ansieht, zu hören, was er sagt, zu empfinden, wie viel Liebe er für mich hat. Wichtig ist mir auch geworden, einfach immer wieder (und gerade auch in schwierigen Situationen) Gottes Nähe zu suchen, den Ort zu suchen, wo Jesus gerne ist, wo er versprochen hat, in der Mitte zu sein, Gemeinschaft mit seinen Kindern zu haben.

Mir ist es schon öfter so gegangen, dass ich diese Gemeinschaft (also einen Ort, wo Jesus ganz sicher sein würde) gesucht habe und Gott sich eben ganz besonders gezeigt hat, sei es durch Dinge, die er mir dann ganz deutlich gemacht hat, sei es durch einen guten Lobpreis, wo ich Gott in einer ganz neuen Weise begegnen konnte oder sei es durch Heilung an Körper und Seele, die ich live und in Farbe miterleben durfte. Wenn ich das Erlebte dann an andere Christen weitergegeben habe, reagierten diese schon mal mit Unverständnis oder mit Sätzen wie „das kann ich nicht glauben“. Das ist es, was ich eben mit dem „ersten Moment“ einer Begegnung mit Jesus meine, das können andere vielleicht nicht verstehen, sie möchten vielleicht Beweise, es mit eigenen Augen sehen und erleben. Deswegen möchte ich mit diesem Eindruck einfach Mut machen, solche Jesusbegegnungen ganz bewusst zu suchen, mal raus aus dem oft vielleicht langweiligen Sonntagsmorgengottesdiensttrott, hin zu einer ganz besonderen Person: Jesus, der heute wie damals für seine Kinder gute Worte und gute Segnungen in Überfluss hat und an seine Kinder verteilen möchte. Suche ganz bewusst die Nähe und Gegenwart Gottes, erwarte Großes von IHM und strecke Dich nach dem „mehr“ aus, mehr von seiner Gegenwart, mehr von seinen Worten, mehr von seinen Taten, einfach mehr von ihm selbst, von JESUS.

Möchtest Du dieses „Mehr“ nicht auch erleben? Oder reicht es Dir, acht Tage später eine zweite Chance zu bekommen? Ich möchte die Besonderheit des ersten Augenblicks bewusst erleben, bei jeder Jesusbegnung neu!

Februar 04, 2014

Heute schon geglaubt?

Warum glaube ich eigentlich das, was ich glaube? Woher weiss ich, dass Gott real ist und dass mein Glaube nicht nur ein Ergebnis meiner Gedankenwelt ist? Gibt es Gott wirklich? Das sind Gedanken, die absolut ihre Berechtigung haben. Was, wenn das alles wirklich nur Gedanken sind und ich vielleicht Sonntag für Sonntag meine Zeit im Gottesdienst verbringe, obwohl ich auch noch gut ausschlafen könnte? Was, wenn Glaube einfach nicht stimmt? Wenn es Gott gar nicht gibt? Wenn Du das jetzt liest und Du keine Beziehung zu Gott hast, dann sage ich Dir, dass ich Dich verstehen kann. Glaube kann man nicht beweisen, das schließt das Wort „Glaube“ ja auch schon aus. Die Bibel sagt folgendes über den Glauben:

Er (der Glaube) ist ein Rechnen mit der Erfüllung dessen, worauf man hofft, ein Überzeugtsein von der Wirklichkeit unsichtbarer Dinge.

Ich kann und möchte Glauben nicht beweisen, aber ich lade Dich ein, Glauben zu testen, Beziehung mit dem Unsichtbaren aufzubauen und zu leben. Wenn ich mir einige Personen der Bibel ansehe, dann sehe ich, dass Gott zu einem radikalen und risikobereiten Glauben steht und diesen belohnt.

Ich denke an Noah, der glaubte, dass diese Flut wirklich kommen und alles Leben vernichten würde. Er fing an, auf trockenem Land dieses riesige Schiff zu bauen. Was werden seine Mitmenschen gedacht und gesagt haben? „Glaubst Du das wirklich? Du bist doch verrückt! Jetzt dreht er aber ab…. “ Noah glaubte Gott, er glaubte an das Unsichtbare, das, was kommen würde und er handelte! Und was ist Gottes Belohnung? Er rettet Noah, seine Familie und die Tiere.

Ich denke an die israelitischen Soldaten, die glauben, dass das siebenmalige Umwandern der Stadt Jericho die Mauern wirklich zum Einsturz bringen würden. Wie lächerlich muss das für so manchen ausgesehen haben? Wie viel Spott müssen sie über sich haben ergehen lassen? Aber Gott steht zu seinem Wort. Die Soldaten haben es geglaubt und gehandelt und Gott segnete den Glauben mit dem Fall Jerichos.

Ich denke an einen ausgestreckten Stab über dem Meer. Wie crazy ist das denn? Wie kann man glauben, dass wenn man seinen Stab über dem Meer ausstreckt, sich dieses zerteilt und man trockenen Fusses durch das Meer hindurchgehen kann? Wie viel Glauben braucht das? Aber Mose hat diesen Glauben, er handelt und streckt seinen Stab über dem Meer aus und das Meer zerteilt sich vor Ihm. Gott steht zu einem radikalen und risikobereiten Glauben!

Ich denke an die Frau, die seit Jahren an Blutfluss litt und die mit ihrem Glauben Jesu Kleid berührte und geheilt wurde. Was hat sie getan? Sie hat geglaubt, sie war bereit ein Risiko einzugehen und sie handelte. Und Gott segnete diese Frau mit Heilung.

Hat sich an unserem Glauben heute etwas verändert? Hat sich Gott etwa verändert? Steht er heute nicht mehr zu einem risikobereiten und radikalen Glauben? Gott ist derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit. Das bedeutet, dass sich auch das nicht geändert hat. Wenn Gott unseren Glauben herausfordert und mir sagt, dass ich zu den Menschen gehen soll und dieselben Dinge wie er tun soll, dann kostet mich das extrem viel Glauben. Es fordert meine Risikobereitschaft dermaßen, dass ich durchaus auch Angst bekommen könnte. Dann kommen bei mir so Fragen wie: Was, wenn das nicht klappt… oder was denken die Leute?

Was, wenn Gott mir aufträgt, für einen kranken Menschen zu beten, damit er gesund wird? Dann wird mein Glaube gefordert, meine Risikobereitschaft getestet. Folge ich der Angst und unternehme nichts oder gehe ich das Risiko ein, glaube radikal und handele? Gottes Hilfe ist nah und sie ist immer erreichbar. Ich glaube, dass sie aber nur demjenigen zuteil wird, der sie sucht, sie ergreift und handelt. Heilung setzt dann ein, wenn wir uns nach ihr ausstrecken, wenn wir sie suchen, wenn wir einen Schritt im Glauben auf Gott zumachen. Wunder geschehen dann, wenn wir unsere Logik beiseite legen und im Glauben handeln. Gottes Größe wird dann sichtbar, wenn wir die vielen „Was, wenn….“ beiseite legen und handeln, das hat er jedenfalls versprochen:

Nahe ist der Herr denen, die zu ihm rufen, allen, die ihn aufrichtig anrufen. Er erfüllt das Sehnen und Wünschen derer, die Ehrfurcht vor ihm haben; er hört, wenn sie um Hilfe schreien, und rettet sie. (Ps. 145, 18-19)

Ich persönlich entscheide mich zu glauben, fest darauf zu vertrauen, dass Gott Glauben belohnt und er zu seinem Wort steht. Machst Du mit?