Seelsorge, Psychotherapie (HPG) & Traumaberatung Heike und Andreas Timmler


Januar 28, 2014

2014 – The best is yet to come

Über einen Monat habe ich diesen Blog nicht mehr aktualisiert, für mich eine ganz schön lange Zeit. In der Zwischenzeit ist so viel geschehen, wir durften Weihnachten feiern, einen tollen Jahreswechsel erleben, unser Sohn hat für 2014 ein größeres Ereignis angekündigt, wir durften mit lieben Freunden eine geniale Zeit in der Schweiz verbringen, wir haben eine geniale NoW (Night of Worship) mit der Outbreakband erlebt, ich hatte Zeit, einige gute Bücher zu lesen und – das freut uns ganz besonders – wir konnten zusammen mit Gott anfangen, ein neues Kapitel zu schreiben, ein Kapitel, das uns in den nächsten Monaten und Jahren sicher viel begleiten wird und worauf wir uns sehr freuen. Im Moment gibt es dazu noch gar nicht so viel zu sagen außer, dass wir schon erleben dürfen, wie Gott dieses Kapitel schon längst vorgeschrieben hat und uns Schrit für Schritt anfängt mitzuteilen, welche Pläne er hat. Mehr dazu wird sicherlich in den nächsten Wochen auch hier zu lesen sein.

Zwei Verse hat Gott uns für dieses neue Kapitel besonders wichtig gemacht. Sie lauten:

Nicht durch Gewalt und Kraft wird es geschehen, sondern durch meinen Geist´, spricht der Herr, der Allmächtige. `Wer bist du, großer Berg, vor Serubbabel? Du wirst zur Ebene werden! Dann wird Serubbabel den Schlussstein einsetzen, und das Volk wird jubeln: Er sei gesegnet!

Zunächst aber freuen wir uns jetzt auf den ersten MYP in 2014 am 15. Februar in Gevelsberg. Gestern waren wir als MYP-Team zusammen, um Gott unsere großen Erwartungen an den Abend zu bringen und um seinen Segen, sein Wirken zu erbitten. Es macht so viel Spaß, mit diesem Team Reich Gottes zu bauen, mehr von seiner Gegenwart auch im Alltag zu erwarten und Gott zu feiern, gestern Abend unplugged, am 15. Februar dann plugged 🙂

Mia Friesen wird ein sehr spannendes und wichtiges Thema mitbringen. Sei dabei und erlebe einen Abend in der Gegenwart Gottes!

2014 – The best is yet to come!!!

Dezember 13, 2013

Kirche bauen? Ein bisschen „verrückt“ muss man da schon sein…

Seit einigen Jahren beschäftige ich mich immer wieder mit der Frage, was es heisst, Kirche zu bauen, Gemeinde zu bauen. Besonders angesprochen hat mich dabei das so genannte „Vater-Unser“, wo mir viele Dinge auch in Bezug auf Gemeindegründung und -bau aufgefallen sind. Jesus selbst lehrt seinen Jüngern das Beten und er sagt, dass wir beten sollen

„Vater unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name, Dein Reich komme, Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden“.

Alleine der Anfang dieses „Vater-Unsers“ hat so viel Aussagekraft, wie wir Gemeinde leben sollen, was in Kirchen geschehen soll. Zuerst kommt die klare Ausrichtung auf Gott, in dem ich Gott direkt anspreche mit den beiden Worten „Vater unser…“. Im zweiten Satz geht es darum, den Namen Gottes groß zu machen, seinem Namen Ehre zu geben:

„geheiligt werde Dein Name“.

Im dritten Satz geht es darum, dass wir unser Denken auf Gottes Reich ausrichten:

„Dein Reich komme, wie im Himmel, so auf Erden“

Was ist denn sein Reich? Sein Reich ist ein ewiges Friedensreich, wo eine Umgebung der absoluten Liebe sein wird, wo es keinen Schmerz, keine Krankheit, keinen Neid geben wird. Darauf sollen wir uns ausrichten und dieses Reich sollen wir als Christen schon hier auf die Erde bringen. Wenn das nicht möglich wäre, hätte Jesus uns nicht geleert, so zu beten. Wenn ich mir alleine diese ersten drei Sätze ansehe und das auf Kirchen und Gemeinden übertrage, dann stelle ich mir diese Fragen:

  • Wie geschieht diese klare Ausrichtung auf Gott?
  • Wie wird sein Name geheiligt und groß gemacht?
  • wie richtet sich die Kirche / die Gemeinde auf sein Reich aus? Wie können Menschen in unseren Kirchen ein Gefühl davon bekommen, wie sich Gottes Reich „anfühlt“?

Das alles sind Fragen, die mich immer wieder herausfordern, die mir aber auch Mut machen, eingefahrene Denkmuster einmal beiseite zu legen und darüber nachzudenken, wie es vielleicht auch gehen kann, eben so, wie es schon das „Vater-unser“ lehrt.

Wenn ich mir die Gründer von Kirchen und Gemeinden ansehe, die in den letzten Jahrzehnten neue Gemeinden gegründet haben, die Relevanz haben in ihrem Umfeld, in ihren Städten und in denen Menschen zu Gott finden (was für mich Indikator für Gemeinde nach Gottes Plan ist), dann stelle ich fest, dass diese Gemeindegründer irgendwie auf den ersten Blick schon ein bisschen „verrückt“ waren und ganz spezielle Chraktereigenschaften besaßen. Ich denke da z. B. an Leo Bigger, an Brian und Bobbie Houston, an John Wimber, an einen Freund der aktuell in Hamburg Gemeinde baut und an viele weitere. Interessanterweise finden sich die Charaktere dieser Gemeindegründer und Gemeindebauer auch bei biblischen Personen  wieder. Was macht einen Gemeindegründer aus? Was sind hervorstechende Charaktereigenschaften?

Da sehe ich zum Beispiel einen Noah, der – aus Sicht seiner Nachbarn, Freunde usw. – schon ziemlich verrückt war. Gott sprach zu ihm, er solle eine Arche bauen und was macht er? Er baut eine Arche, ein gewaltiges Schiff mitten auf dem Land! Das ist verrückt! Noah wusste auch nicht wie er ein Boot bauen soll, er ließ es sich aber von Gott sagen. Was er aber wusste, dass er Gott vertrauen kann, trotz aller „Für-Verrückt-Erklärungen“ seiner Umgebung. Der Charakter hier ist also ein wenig Verrücktheit. Auf Gemeindegründung bezogen sehen diese Personen Fähigkeiten und Gaben in Menschen, die vielleicht noch nicht mal etwas mit Gott zu tun haben und die sie vielleicht später einmal  zum Bau der Kirche oder Gemeinde einbringen können. Oder sie sehen ein Gebäude und in Gedanken
finden dort schon längst Gottesdienste statt.

Oder da wird in der Bibel von Nehemia berichtet, der schon etwas arrogant daher gekommen sein muss wenn er den Mut hatte zu glauben, dass eine bunt gemischte Gruppe von Menschen in eine erstklassige Bautruppe verwandelt werden kann, die eine massive Stadtmauer, die über 70 Jahre in Ruinen lag, innerhalb von Wochen wieder aufbauen können soll. Auf Gemeindegründung bezogen: Wenn ich die vorhandenen Kirchen- und Gemeinden in Deutschland sehe mit all ihren vielen Gebäuden, deren Leben aber oftmals immer mehr erlischt und wo immer mehr Gebäude leer stehen und wo vielleicht schon viele Leiter und Pastoren verschiedene Anläufe zur Wiederbelebung gestartet haben… da braucht es schon ein wenig Arroganz wie Nehemia zu sagen „das schaffe ich mit Gottes Hilfe“.

Kaleb ist ein zielstrebiger und entschlossener Mann gewesen. Als er 85 Jahre alt ist geht er zu seinem langjährigen Freund Josua und sagt:

„Denke daran, was der Herr in Kadesch-Barnea zu Mose, dem Gottesmann, über dich und mich sagte. Ich war 40 Jahre alt, als mich Mose, der Diener des Herrn, von Kadesch-Barnea aus losschickte, um das Land zu erkunden. Ich kehrte zurück und lieferte ihm aus vollster Überzeugung einen positiven Bericht, doch meine Brüder, die mit mir gegangen waren, machten dem Volk Angst und nahmen ihm den Mut. Ich für mein Teil folgte ganz dem Herrn, meinem Gott. Deshalb versprach mir Mose damals mit einem Eid: `Das Land, das du betreten hast, wird für immer der Erbteil deiner Familie sein, denn du bis dem Herrn, meinem Gott, ganz gefolgt.´ Der Herr hat mich bis jetzt am Leben erhalten, wie er es versprochen hat. Vor 45 Jahren gab er Mose während der Wüstenwanderung Israels diese Zusage für mich. Heute bin ich 85 Jahre alt. Ich bin immer noch so stark wie damals, als Mose mich auf Kundschaft schickte, und ich bin heute noch rüstig und genauso gut im Kampf wie damals. Deshalb bitte ich dich, mir das Bergland zu geben, das der Herr mir an diesem Tag versprochen hat. Du wirst dich erinnern: damals kundschafteten wir aus, dass dort die Anakiter in großen, befestigen Städten leben. Doch wenn der Herr mit mir ist, werde ich sie aus dem Land vertreiben, wie der Herr gesagt hat.«

Gemeindegründer sind entschlossen, haben ein Ziel vor Augen und haben Mühe, das kleine Wörtchen „Nein“ in manchen Dingen als endgültige Entscheidung anzusehen. Wenn Ehrenamtliche z. B. „Nein“ sagen, verstehen Leiter oder Gemeindegründer „OK, die Vision ist noch nicht so klar geworden“. Wenn Gemeindegründer von ihren Nachbarn ein „Nein“ auf die Einladung zum Gottesdienst bekommen, hören sie „OK, noch nicht“.

Gemeindegründer verstehen etwas vom Feiern. Matthäus richtet eine Party aus als er erfährt, dass Jesus der langersehnte Messias ist. Er baut in diesem Moment keine Kirche, er geht nicht zum Pastor und er schreibt auch keine Gedichte. Matthäus feiert eine Party. Und wenn ich mir die Gästeliste ansehe, dann muss es da recht laut zugegangen sein. Er feierte nämlich mit Zöllnern und Sündern. Gemeindegründer haben die Zöllner und Sünder im Blick und tun sich auch nicht schwer damit, eine fette Party zu schmeißen, eine Party so richtig mit Licht und mit Musik, eine Party, wo viel gelacht und getanzt wird. Gemeinde bauen und Partys feiern können durchaus Hand in Hand gehen, wenn Menschen mit der rettenden Botschaft erreicht und wie bei Matthäus zu Jesus geführt werden.

David führte ein Heer von Außenseitern an. „David und seine starken Helden“ könnte der Titel eines gewaltigen Film-Epos lauten. Sofort würden uns Bilder von gesitteten, muskelbepackten Soldaten durch den Kopf laufen, die in totaler Ergebenheit an ihren König bis zum letzten Atemzug kämpfen. Aber das sind nich Davids starke Helden, wie sie die Bibel beschreibt. In 1. Samuel 22 steht Folgendes:

„Und noch weitere kamen: Männer, die in Not waren, sich verschuldet hatten oder verbittert waren. Schließlich war David der Anführer von etwa 400 Mann.“

Davids Helden waren unzufriedene, von der Umgebung vielleicht sogar als wertlos angesehene Menschen. Wie sehen die Helden in unseren Kirchen und Gemeinden aus? David stieß diese Menschen nicht zurück. Haben ehemalige Drogenabhängige, Arbeitslose, oder als Versager oder Außenseiter verschriehene Menschen eine Chance, auch leitende Aufgaben in der Kirche zu bekommen? Trauen wir Ihnen etwas zu? Gemeindebauer und Gemeindegründer sehen mehr, nämlich das, was Gott in den Menschen gelegt hat, auch wenn es noch nicht für jeden offensichtlich ist und fördern dieses Gute.

Petrus war auch ein krasser Typ. Als er Eliah und Moses begegnet meint er, direkt an Ort und Stelle ein Hotel bauen zu müssen. Als Jesus ihn in die Geheimnisse der Fusswaschung einweiht, möchte er direkt ein ganzes Bad. Als Jesus Petrus sagt, dass alle ihn verlassen würden entgegnet Petrus, dass er immer zu ihm stehen würde und das ihm das niemals passiert. Petrus steigt mitten auf dem See bei Wellengang aus dem Boot aus und läuft über das Wasser, er haut dem Malchus ein Ohr ab und er weint sich die Augen aus dem Kopf, als er die Tiefe und Bedeutung seines Verrates an Jesus begreift. Alles, was Petrus tut, tut er mit Leidenschaft. Gemeindegründer leiten mit Leidenschaft, sie hören auf ihr Herz. Sie sind tief betroffen, wenn sie von einer zerbrochenen Ehe hören, sie feiern Bekehrungen und Taufen mit großen Festen, sie können nicht anders, als ihrer Umgebung von Gott zu erzählen.

Eine weitere Charaktereigenschaft von Menschen, die neue Gemeinden pflanzen ist Hartnäckigkeit. Paulus ist ein unglaubliches Beispiel dafür. Die Bibel zeigt das in 2. Korinther 11 sehr eindrücklich. Paulus sagt dort:

„Ich weiß, dass ich wie ein Verrückter klinge, aber ich habe ihm weit mehr gedient! Ich habe härter gearbeitet, wurde öfter ins Gefängnis geworfen, mehr geschlagen und war immer wieder in Lebensgefahr. Fünfmal haben die Juden mir neununddreißig Hiebe verabreicht. Dreimal wurde ich ausgepeitscht. Einmal wurde ich gesteinigt. Ich habe drei Schiffbrüche überlebt. Einmal verbrachte ich eine ganze Nacht und einen Tag auf dem Meer treibend. Ich habe viele beschwerliche Reisen unternommen und war unzählige Male in großer Gefahr: ob durch Flüsse oder durch Räuber, ob durch mein eigenes jüdisches Volk oder durch Nichtjuden, ob in Städten, in der Einöde oder auf stürmischer See oder durch Leute, die sich als Anhänger von Christus ausgaben, es aber nicht waren. Ich habe Erschöpfung und Schmerzen und schlaflose Nächte kennen gelernt. Oft litt ich Hunger und Durst und habe gefastet. Oft habe ich vor Kälte gezittert und hatte nichts, um mich warm zu halten. Und als wäre das alles noch nicht genug, lebe ich dazu noch täglich in Sorge um das Wohlergehen der Gemeinden“.

Paulus war ein krasser Gemeindegründer, dessen Hartnäckigkeit ihm half, sich selbst immer wieder zu verändern und seine Arbeit an die jeweiligen Gegebenheiten anzupassen, bis er einen Weg fand, Menschen mit dem Evangelium zu erreichen und sie in eine Glaubensgemeinschaft zu integrieren.

Gemeindegründer lieben ihre Stadt, ihre Umgebung. Ihr Vorbild dabei ist Jesus, der Jerusalem so sehr liebte, die Stadt, die Jesus mehr als alle anderen Städte zurückwies. Diese Stadt war die Stadt, die Jesus am meisten liebte. Kurz vor seinem Tod weinte Jesus über Jerusalem, wohl wissend, dass diese Stadt eine große Bedeutung in der Zukunft haben würde. Und obwohl er wusste, dass seine Liebe ihm das Leben kosten würde, blieb er in dieser Stadt. Gemeindegründer weinen über ihre Stadt, über ihre Region, sehen der Tatsache, dass Menschen Gott ablehnen, ins Auge und bleiben erst recht. Sie gehen hinaus und bringen Gottes Liebe in ihre Region, in ihre Stadt, weil sie die Verlorenheit sehen und dieses Sehen ihnen Schmerzen bereitet.

  • Bist Du oder bin ich jemand, der Gemeinde gründen oder bauen kann?
  • Schlägt Dein Herz für Deine Region oder Deine Stadt?
  • Bist Du bereit, alles zu tun, um die Menschen in Deiner Region mit Gott in Verbindung zu bringen, auch wenn Du dafür ungewöhnliche Wege gehen musst?
  • Kannst Du Gegenwind und Rückschläge verkraften?
  • Bist Du bereit, mit einer Gruppen Außenseitern, Abgelehnten usw. eine Gemeinschaft von Helden zu bauen, Helden, die Gott im Fokus haben?
  • Bist Du bereit, Dinge zu feiern? Möchtest Du die Begabung von Menschen erkennen, sie fördern und sie würdigen?
  • Bist Du vielleicht sogar ein wenig verrückt?

Ja, dann könnte es sein, dass Du ein Kirchengründer bist und Gott mit Dir Gemeinde bauen möchte. Lässt Du Dich darauf ein?

Dein Reich komme!

November 28, 2013

Natürlich übernatürlich

Wenn ich so aus dem Fenster sehe, dann sehe ich gerade mal geschätzte 50 Meter weit, denn draußen ist November der allerfeinsten Güte, mit dichtem Nebel, Nieselregen und einem trüben grau-in-grau. Bei diesem Blick aus dem Fenster muss ich daran denken, dass auch mein Christsein durchaus Zeiten kannte, in denen ich gerade mal 50 Meter weit sehen konnte und das Gefühl hatte, mein Beten reicht maximal bis zur Zimmerdecke. Der Blick auf Gott war vernebelt, geistlicher Nieselregen fiel immer und immer wieder und ließ mich in einem ungemütlich-religiösen grau-in-grau erschaudern.

Wie wohltuend ist es, wenn nach Tagen des Dauergraus endlich der Nebel verschwindet, wenn sich die ersten Sonnenstrahlen durch den Nieselregen kämpfen und die ungemütliche Stimmung in eine hoffnungsvolle, Licht und Wärme spendende Stimmung umwandelt! Wie erhellt sich dann das Gesicht, wenn ich meinen Blick durch letzte Nebelfetzen hindurch auf die Sonne richte, wenn ich ihr erlaube, mein Gesicht anzustrahlen? Und mit den Strahlen und der Wärme der Sonnenstrahlen kommt auch das Lebensgefühl wieder, Motivation, auch die allerletzten Nebelreste wegzublasen und einen freien, ungehinderten Blick auf die Sonne zu haben. Kennst du das Gefühl?

Im geistlichen Leben gibt es so leider so oft auch diese Nieselregen- und Nebeltage und ich muss sagen, diese Tage sind alles andere als schön, sie sind ungemütlich, sie stimmen traurig oder manchmal sogar depressiv. Ich habe manchmal den Eindruck, dass Christen sich in diesem Dauergrau manchmal ganz wohl fühlen, dass sie gar nicht bereit sind, sich nach dem Licht, der Sonne, der Wärme auszustrecken, Manchmal hört man sogar so Sätze wie „Wunder passierten damals zur Zeit der ersten Christen, aber heute?“ oder „Gott hören oder seine Gegenwart spüren ist doch nur emotionales Getue“…  Um in dem Bild des trüben Novembertages zu bleiben sind solche Sätze dasselbe als würden wir sagen „die Sonne gibt es nicht, guck doch aus dem Fenster“ oder „die Sonne hat keine Kraft, den Nieselregen zu verdrängen“.

Was sind für mich die Sonnenstrahlen im geistlichen Leben, was ist die Wärme, die mir Lebensmut gibt? Primär ist es eine Person, die die Quelle dieses Lebens ist: Jesus Christus. Dann sind es aber auch die Dinge, die Gott mir versprochen hat wie zum Beispiel das Versprechen, dass Gott für mich ein Leben in Überfluss bereit hält (Joh. 10) oder dass ich Dinge in Jesus Namen tun kann, die er selbst getan hat und sogar größere Dinge (Johannes 17) tun kann. Wenn ich mir diesen letzten Satz vorstelle, dann muss da eine übernatürliche Kraft sein, die meine natürlichen Kräfte bei weitem übersteigt, dann muss da jemand existieren, der mir diese Kraft und Vollmacht verleiht, denn ich selbst kann aus meiner Kraft heraus nicht viel tun. Oder hast Du schon einmal versucht, den Nebel wegzublasen oder hast Du es schon einmal geschafft, den Nieselregen zu stoppen?

Was können wir als Christen denn machen, um mehr in diesem Übernatürlichen zu leben? Genau wie Du dem Dauergrau entfliehen kannst, in dem Du zum Beispiel auf einen hohen Berg steigst oder in dem Du Dich in einem Flugzeug über die Wolken bringen lässt, kannst Du auch dem christlichen grau-in-grau entfliehen, in dem Du Dich ausstreckst nach der Person, die den Nebel wegblasen und den Nieselregen stoppen kann. Du kannst Dich auf Gottes Aussagen verlassen, er hat sie ja schließlich in seinem Wort – der Bibel – verbrieft. Wir dürfen Gott beim Wort nehmen, wir dürfen viel mehr von ihm erwarten. Ich glaube, wir stehen uns im geistlichen Leben oft selbst im Weg und wir trauen Gott oft viel zu wenig zu. Gott ist derselbe, gestern (also in der Zeit, in der er auf der Erde lebte und Wunder tat), heute (in der Zeit, in der ich lebe) und in Ewigkeit. Und wenn Gott derselbe ist, dann hat das Übernatürliche auch heute seine Berechtigung und wir sollten es nicht mehr länger als komisch oder sogar als Gefahr zur Seite legen. Damit laden wir nämlich den Nebel und den Nieselregen ein, weiter unseren Blick auf die Sonne zu trüben.

Christentum wird definiert durch einen Glauben an das Übernatürliche. Wenn wir das Übernatürliche zur Seite legen, legen wir das Christentum zur Seite. Oder was ist wohl damit gemeint, wenn Jesus uns auffordert zu beten „Dein Reich komme“?

Sei gesegnet! Gott hat mehr für Dich und mich!

… Die Sonne ist da, ganz sicher… ich genieße sie jetzt und trotze dem Nebel und dem Nieselregen… Du auch?

November 19, 2013

Ich mache Dir eine Tür auf – Unterweg zu den Quellen Gottes

…so lautet der Titel des neuen Buches von Heide Gneiting, das ich derzeit lese. Die Autorin beschreibt ihre sehr persönlichen Erlebnisse mit Gott auf ihrer Reise zu den Quellen Gottes. Sie beschreibt sehr anschaulich, wie sie zur Bethel-Church nach Redding kam, um dort mit ihrem Mann die Bethel School of Supernatural Ministries zu besuchen und in ein Umfeld von Erweckung kam, was sie selbst entscheidend verändert hat. Sie berichtet von Wundern Gottes, die dem Leser einen Eindruck davon geben, was auch heute in unserer Zeit, in unserer Stadt und in unserem Land möglich ist, wenn ich mich auf den Weg zu den Quellen Gottes mache, seine unveränderliche Kraft anzapfe und in Anspruch nehme und seine Autorität zum Wohl meiner Mitmenschen einsetze. Dieses Buch macht mir Mut, noch viel mehr vom Himmel aus zu Leben und noch viel mehr von Gott zu erwarten.

Ein Schlüssel zu solch einem Leben in Gottes Fülle ist laut der Autorin neben der Offenheit für das Wirken des heiligen Geistes, mit den Mitmenschen in einer Kultur der Ehre, der Wertschätzung und Ermutigung zu leben. In Gottes Königreich wird diese Kultur groß geschrieben und wir sollen ja beten „Dein Reich komme“. Das bedeutet doch nichts anderes, als dass ich mich nach den Eigenschaften dieses Königreiches ausstrecken soll und den „Himmel auf die Erde holen“ soll.

Beim Jugendgottesdienst MYP dürfen wir das als Team relativ intensiv erleben und auch letzten Samstag durften wir echte Wunder Gottes erleben. Ich bin überzeugt, dass wir hier in Deutschland erst ganz am Anfang einer neuen Ära stehen, in der wir Gottes Wirken, seine Wunder immer deutlicher erleben, weil Menschen sich ernsthaft auf den Weg zu seinen reinen, frischen Quellen machen. Gott hat ganz sicher alles dafür vorbereitet. Ich freue mich sehr darauf 🙂

November 18, 2013

Drei Sicherheiten in meinem Leben

Gestern in der Predigt  von Pastor Mark Wilkinson aus Berlin in der Hillsong Church Düsseldorf ging es um drei Sicherheiten in unserem Leben. Eigentlich sind Sicherheiten ja Dinge, die positiv sind, etwas, was mir Ruhe gibt. Als Mark die drei Sicherheiten nannte, dachte ich zuerst, dass das komische Sicherheiten sind, Sicherheiten, die auf den ersten Blick einen unangenehmen Beigeschmack haben. Die drei Sicherheiten im Leben eines jeden Menschen, die er nannte, waren folgende:

  1. Alles was erschüttert werden kann, wird erschüttert werden.
  2. der Tod und
  3. Druck

Am Anfang seiner Predigt sprach Mark davon, den Zuhöreren Mut zusprechen zu wollen und ehrlich gesagt, diese drei Sicherheit machten mir zuerst gar keinen Mut!

Als Bibeltext las er aus Hebräer 12:

Damals brachte seine Stimme die Erde zum Beben. Für unsere Zeit hingegen hat Gott noch etwas ´viel Gewaltigeres` angekündigt. »Noch einmal«, sagt er, »werde ich ein Beben kommen lassen, aber dann wird nicht nur die Erde erschüttert werden, sondern auch der Himmel.« »Noch einmal« – das bedeutet, dass bei dieser Erschütterung die ganze geschaffene Welt vergeht; bleiben wird nur das, was nicht erschüttert werden kann. Auf uns wartet also ein unzerstörbares Reich. Dafür wollen wir Gott danken, und aus Dankbarkeit wollen wir ihm mit Ehrfurcht und Ehrerbietung so dienen, dass er Freude daran hat. Denn eines dürfen wir nie vergessen: Unser Gott ist wie ein Feuer, das alles verzehrt.

Mark brachte zum ersten Punkt der „Erschütterung“ einige Beispiele. Selbst die jahrhundertelang gelobte Sicherheit der Schweizer Banken ist auf dem besten Weg, erschüttert zu werden. Die Wirtschaft wurde extrem erschüttert, Familien, Ehen werden erschüttert, Finanzen werden erschüttert, Häuser, ganze Landstriche werden erschüttert. Sicher ist, dass alles erschüttert werden wird, was erschüttert werden kann mit einer Ausnahme: Als Christen haben wir ein unzerstörbares, unerschütterliches Reich empfangen, was niemals und von niemanden erschüttert werden kann: Gottes Königreich. Wow!

Als zweite Sicherheit nannte Mark Wilkinson den Tod. Nichts auf dieser Welt ist so sicher wie der Tod. Selbst wenn ein Kind gerade neu geboren wird, selbst wenn das Leben nur so sprudelt… 100 % sicher ist, dass dieses Leben einmal vorbei sein wird. Selbst der schlauste Professor, der klügste Doktor, die vielen Wissenschaftler und Religionsstifter haben das größte Problem der Menschheit – den Tod – bis heute nicht in den Griff bekommen und sie werden es auch nicht in den Griff bekommen. Selbst der treuste, reliogiöseste, heiligste Mensch… und sei es der Papst… kann dieser Sicherheit des Todes nicht entfliehen. Und dann sprach Mark von Jesus. Was macht dieser Jesus, nachdem er den Tod erlebt hat? Was macht er, nachdem er in ein Grab gelegt worden ist? Drei Tage später zerstört Jesus diese Sicherheit des Todes, in dem er wieder aufsteht, aus dem Grab kommt und lebt! Halleluja, was habe ich für einen Gott, der den Tod besiegt! Und als Geschenk an seine Kinder gibt Gott ewiges Leben, macht, dass der Tod seinen Schrecken verliert und wir in Jesus Auferstehungskraft dieser Sicherheit bewusst und ohne Angst entgegen treten können.

Die letzte Sicherheit, die Mark im Leben eines Christen nannte ist Druck. Mit Druck ist nicht Stress gemeint. Druck ist ein Freund und kein Feind. Wenn ich meinen Auftrag als Christ wahrnehme, dann werde ich Druck erleben. Wenn ich Gottes Auftrag für mein Leben sehe und diesen lebe, dann werde ich Druck erleben. Wir sind als Christen in einer Umgebung, die noch nicht der Himmel ist. Es arbeiten Mächte, die verhindern wollen, dass viele Menschen einmal in Gottes Königreich leben können. Wenn ich Gottes Auftrag nachkomme, gibt es Druck. Wie empfinde ich Druck und wie empfindest Du Druck? Sehe ich es als ein Geschenk Gottes, als Gottes Zuspruch, dass er an meiner Seite ist, wenn ich seinem Auftrag nachkomme und dabei Druck erlebe? Oder fliehe ich vor dem Druck und lege die Beine lieber hoch? Im Druck offenbart sich meine wirkliche Haltung und Überzeugung.

Persönlich habe ich eine große Vision mit einem großen Gott für unsere Region und weit darüber hinaus. Jesus selbst überwindet den Druck und lässt mich diesen aushalten. Ich möchte auch nicht in Stress verfallen, ich möchte lernen, den Druck auszuhalten, weil ich weiss, dass Gott am Werk ist und dass ich seinen Auftrag ausführen darf, zu seiner Ehre und zum Wohl von Menschen, die Gott noch nicht kennen.

Dein Reich komme!

 

November 12, 2013

„Was wäre wenn“-Gemeinde?

Diesen Clip der Elim-Gemeinde in Hannover habe ich gerade gesehen und ich muss sagen, die „Was wäre wenn“-Fragen haben mich sehr angesprochen und neu motiviert. Ich glaube, es sind auch nur rethorische Fragen, denn wenn aus „Was wäre wenn“-Fragen Aussagen werden wie die folgenden, dann wird die Gemeinde Relevanz haben, dann wird man sie nicht übersehen und dann muss sie sich in keinster Weise verstecken, im Gegenteil:

  • in der Gemeinde erleben Menschen Gott
  • in der Gemeinde dürfen wir laut lachen
  • in der Gemeinde dürfen wir laut weinen
  • in der Gemeinde werden Menschen ihrer Gabe entsprechend eingesetzt
  • in der Gemeinde dürfen Menschen einfach sein, so wie sie sind

Dann werden Menschen, die Gott nicht kennen, diesen Ort aufsuchen wollen, weil es ein Ort der Liebe, der Annahme und der Vergebung ist, ein Ort, wo Gott selbst ist. Danach strecke ich mich persönlich sehr aus! Ich möchte nicht mehr „Was-wäre-wenn“ träumen, ich möchte es anfangen zu leben. In diesem Sinn: Gottes Segen!

November 11, 2013

Brennend im Geist

…lautet das Motto einer Bibelschule, deren Arbeit und deren Feuer für Gottes Sache ich sehr schätze. Ich hoffe, dass ich nicht in Konflikt komme, wenn ich die Überschrift meines BLOG-Eintrags mit gleichem Wortlaut nutze 😉 …

„Brennend im Geist“ war auch die Überschrift der Predigt von Dirk W. gestern und es ging darum, brennend im Geist zu leben, es ging um das Feuer, das Gott in uns hineingelegt hat und das darauf wartet, einen Flächenbrand zu entzünden. Mal ehrlich: Was oder wer ist der heilige Geist für mich oder für Dich? Ist er eine ominöse Gestalt, von der Du vielleicht kopfmäßig weisst, dass sie existiert, sie aber noch nie wirklich gespürt hast? Oder ist der heilige Geist für dich sogar etwas Gefährliches, Angst einflößendes? Etwas, das Du nicht packen kannst oder nicht packen möchtest? Welche Lügen über den heiligen Geist sind Dir zu Ohren gekommen, vielleicht sogar von den Kanzeln unserer Kirchen und Gemeinden? Ich befürchte, die Realität des heiligen Geistes wird in unserem Land viel zu oft ignoriert, die Kraft dieses riesengroßen Geschenkes viel zu oft verleugnet und unsere Vollmacht in Jesu Namen viel zu oft kleingeredet. Wir sind (wenn ich da richtig liege) dreifacher Fußball-Weltmeister, aber ich befürchte, wir sind der größte Weltmeister im Unterdrücken der Kraft Gottes und im Diskutieren über Dinge, die für die Ewigkeit so irrelevant sind wie ein umgefallener Sack Reis in China. Wen interessiert es in der Ewigkeit, ob die (Kirchen-)musik laut oder leise war, ob der Bühnenscheinwerfer weißes oder gelbes Licht geworfen hat? Welchen Wert für die Ewigkeit haben jahrelange Diskussionen über theologische  Ansichten, die man biblisch so oder so auslegen kann? Für mich ist das eine unglaubliche List Satans, uns mit solchen Dingen lahm zu legen, damit wir als Christen ja nicht auf die Idee kommen, uns um die Menschen zu kümmern, die geradeaus in eine Ewigkeit laufen, die von der Abwesenheit Gottes (sprich: Hölle) geprägt ist.

Gestern in der Predigt ist mir das noch einmal so bewusst geworden, wie viele Millionen von Menschen alleine in Deutschland verloren gehen. Die Bibel sagt klar, dass Gott treu ist und Sünde vergibt, wenn wir unsere Sünde bekennen (1. Joh. 1,9). Der Umkehrschluss ist aber auch klar: Gott vergibt Sünde nicht, wenn sie nicht bekannt wird. Wissen dass unsere Mitmenschen? Konkret:

  • Weiss das Deine Familie?
  • Weiss das Dein Partner?
  • Wissen das Deine Freunde?
  • Wissen das Deine Kollegen und Nachbarn?

Wenn Du das gerade liest: Du bist jetzt und in diesem Moment angesprochen und ich frage Dich noch einmal: Wer aus Deinem Umfeld weiss, dass er oder sie ohne Gott verloren geht? Was empfindest Du bei dem Gedanken daran? Was macht die Vorstellung mit Dir, dass die Menschen, die Dir lieb und wichtig sind und die Gott nicht kennen, eine üble Zukunftsperspektive haben? Für mich verliert bei dem Gedanken daran jede Diskussion  um Traditionen, um geschmackliche Fragen des Gottesdienstes und um christliche Programme komplett an Wert. Eigentlich gibt es sogar nur zwei Fragen, die es zu beantworten gilt:

  1. Dient das, was ich oder meine Kirche/Gemeinde tue, dazu, dass Gott groß gemacht wird, dass er bekannt wird und dass seine Genialität gesehen wird?
  2. Dient das, was ich oder meine Kirche/Gemeinde tue, dazu, dass Menschen gerettet werden?

Alle anderen Fragen werden angesichts der Ewigkeit verblassen. Was heisst das für mich? Wenn grünes Licht hilft, Gott groß zu machen, dann lasst uns grünes Licht nutzen. Wenn leise Musik hilft, Menschen in Gottes Gegenwart zu führen, dann lasst uns leise Musik machen. Wenn Tanz und Jubel Gott präsentieren, dann lasst uns tanzen, springen und jubeln. Aber lasst uns aufhören zu diskutieren, lasst uns unsere Geschmäcker ganz hinten anstellen und nur Gott in den Vordergrund und Mittelpunkt stellen.

Ich entscheide mich, nicht mehr zu diskutieren sondern mich zu öffnen für das Wirken des heiligen Geistes. Und selbst dazu brauche ich ganz dringend den heiligen Geist. Hört sich vielleicht paradox an, ist aber so. Nur ER kann mich vor Satans List bewahren, nur ER kann meinen Blick auf Gott ausrichten, ER möchte mich an das Vaterherz Gottes bringen, ER möchte mir helfen, Gott zu präsentieren, ER möchte in mir ein Feuer entfachen, das nicht zu löschen ist und das von Menschen, die Gott brauchen, gesehen wird. ER wird in uns eine Liebe entfachen, die Menschen nicht kalt lassen wird.

Gott, lass Dein Feuer auf mich und uns fallen und entzünde in mir und in uns einen Flächenbrand. Ich brauche Dich, meine Mitmenschen brauchen Dich, unsere Städte und Deutschland brauchen Dich.

Der Text dieses genialen Liedes ist mein Gebet, für mich, für Dich und für unsere Kirchen und Gemeinden in Deutschland:

November 07, 2013

Linktipp: gekreuzsiegt.de

Vielleicht habt Ihr schon von der „Unendlich-geliebt-Einkaufswagen-Chip-Aktion“ gehört oder sogar selbst einen Chip gefunden oder geschenkt bekommen. Ich finde diese Aktion so genial, weil Gott so krass in das Leben vieler, vieler Menschen hineinspricht, die diesen Chip finden oder geschenkt bekommen. Wir selbst durften auch schon an die 200 Chips in Einkaufswagen „vergessen“ oder konkret verschenken. Seht einfach mal selbst auf der Internetseite von Mandy nach und lest die ermutigenden Rückmeldungen von Findern. Gestern Abend las ich auf dieser Internetseite einen coolen Artikel. In diesem Artikel geht es unter anderem darum, dass wir Gott auch im Alltag erleben können. Letzte Woche auf der Pro-Junior-Freizeit durften wir (und ich denke, mit uns an die 115 weitere Leute) dieses Erleben Gottes sehr intensiv spüren. Da sagten Teenager „Ich spüre, Gott ist hier“ oder zum Beispiel beim Seminar „hörendes Gebet“ hatten wir Eindrücke, die von anderen später bestätigt wurden. Wieder eine andere Person durfte für einen Bruchteil eines Momentes den Himmel wie geöffnet sehen. Und das sind doch die Erlebnisse, die unseren Glauben anfeuern, die das „Salz in der Suppe“ sind und mit denen wir unseren Alltag mit Gott meistern können. Ich muss es aber auch wollen und mich danach ausstrecken, Gott zu erleben, seine Stimme zu hören, um das Leben mit Gott viel mehr genießen zu können. Ich möchte – wie Mandy es in ihrem Blog schreibt – keine „pupsige Funzel“ sein sondern ein „Halogenstrahler“, der ordentlich Flutlicht produziert. Du auch? Machst Du mit?

November 05, 2013

MYP-Public

In knapp zwei Wochen findet der nächste Jugendgottesdienst MYP-Public in Gevelsberg statt. Gestern trafen wir uns als Team, um Gemeinschaft zu haben, Gott in den Mittelpunkt zu stellen, IHM unsere Ehre zu geben, IHN einzuladen und um die notwendigen Vorbereitungen für den Gottesdienst zu treffen. Als Einstimmung lasen wir einen ziemlich krassen Bibeltext aus Hesekiel 37:

Die Hand des Herrn kam über mich, und der Geist des Herrn führte mich hinaus und trug mich in ein Tal, das mit Totengebeinen angefüllt war. Er führte mich an ihnen vorbei. Sehr viele Knochen bedeckten dort den Boden des Tals, und sie waren völlig vertrocknet. Dann fragte er mich: »Menschenkind, können diese Gebeine wieder lebendig werden?« »O Herr, mein Gott«, antwortete ich, »das weißt nur du.« Da sagte er zu mir: »Weissage über diese Gebeine und sag zu ihnen: `Ihr gebleichten Knochen, hört das Wort des Herrn! So spricht Gott, der Herr, zu diesen Knochen: Seht! Ich werde euch Atem einhauchen und euch wieder lebendig machen! Ich gebe euch Sehnen, lasse Fleisch an euch wachsen und überziehe euch mit Haut. Ich hauche euch Atem ein und mache euch wieder lebendig. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin.´« Ich weissagte, wie er es mir befohlen hatte. Und noch während ich redete, hörte ich plötzlich ein lautes Geräusch und die Knochen rückten zusammen und verbanden sich miteinander. Und dann bildeten sich vor meinen Augen Sehnen und Fleisch auf den Knochen. Schließlich wurden sie von Haut überzogen, aber sie hatten noch keinen Atem in sich. Da sagte er zu mir: »Weissage über den Atem, weissage, Menschenkind, und sag zu dem Atem: `So spricht Gott, der Herr: Komm, o Atem, aus den vier Winden! Hauche diese Erschlagenen an, damit sie wieder lebendig werden.´« Ich weissagte, wie er es mir befohlen hatte, und der Atem fuhr in sie hinein und sie wurden lebendig. Sie standen auf, und es war eine riesige Menschenmenge.

Außerdem lasen wir noch einen Vers aus Habakuk 1:

Der Herr antwortete: »Seht auf die Völker! Schaut aufmerksam hin! Ihr werdet erstaunt und erschrocken sein! Noch zu euren Lebzeiten werde ich etwas geschehen lassen, das ihr nicht glauben würdet, wenn es euch jemand erzählte.

Diese unglaubliche Vision von Hesekiel bezieht sich (glaube ich) auf das Volk Israel, das total zerstreut wurde. Wie unglaublich klar diese Vision auch wirklich zutraf zeigen die schrecklichen Bilder der vielen ermordeten Juden in den Konzentrationslagern, die viele bestimmt vor Augen haben. Was dann aber in Hesekiels Vision passiert ist, dass eben diese toten Knochen wieder Sehnen bekommen und dass die Knochen mit Fleich und mit Haut überzogen werden. Trotzdem ist nach wie vor kein Leben in diesem „Material“. Erst im weiteren Verlauf dieser Vision haucht Gott diesem toten Material Leben ein, so dass sie ins Leben zurückfinden. Ich glaube, dass dieser Abschnitt sich auf das Volk Israel bezieht, dass echt tot und in aller Welt zerstreut war. Seit 1948 jedoch rückt das Volk Israel in mehreren Abschnitten wieder zusammen (ein Bild für die Sehnen, die Knochen, die Haut) und das große Ziel Gottes mit diesem Volk ist die komplette Wiederherstellung, der Zeitpunkt, in dem Gottes Geist in das tote Material eingehaucht wird…

Was hat dieses Bild mit unserem Jugendgottesdienst MYP-Public zu tun? Ich glaube, wir dürfen Bilder der Bibel auch auf unsere Zeit und in unser Leben übertragen. Mit wie viel „totem Material“ (mit allem Respekt gesagt) haben wir es heute zu tun? Wie viele „tote Knochen“ gibt es in unseren Kirchen und Gemeinden, für die ein Leben mit Gott vielleicht nicht mehr als eine religiöse Pflichterfüllung ist oder lediglich ein frommes Ritual darstellt? In wie vielen Kirchen und Gemeinden erleben wir wirklich Gottes Geist, der möchte, dass wir wieder Leben haben und es in Überfluss haben? Trauen wir Gott zu, dass ER uns wieder Leben einhaucht und wir aufstehen?!? Oder erleben wir Sonntag für Sonntag, dass wir zwar Gottesdienste durchführen, aber kein „totes Material“ wirklich zum Leben erweckt wird, sprich, dass Menschen, die in Gottes Augen wegen ihrer Sünde verloren gehen, das Leben in Gott finden? Gibt es wirkliche und ernstgemeinte Aufbrüche von Menschen, von Kirchen und Gemeinden, die erkennen, dass Gott so unendlich viel mehr für sie hat als das, was sie im Alltag bis heute erleben?

Uns hat dieses Bild Mut gemacht, zusammen mit dem Vers aus Habakuk, dass wir noch zu Lebzeiten erstaunt und erschrocken sein werden von dem, was Gott bewegen wird. Ehrlich gesagt, sind wir mittendrin im Staunen von dem, was Gott speziell in den Jugendgottesdiensten des MYP-Public tut. Unsere Lobpreiszeit gestern beim Team-Meeting war so gefüllt von Gottes Gegenwart, dass wir alle sehr beeindruckt waren. Gott hat Großes vor und für mich ist es eine Ehre, Teil dieses Teams zu sein und zusammen mit vielen motivierten Mitarbeitern, Gottes Reich zu bauen und zu erleben, wie Gottes Geist Leben in die toten Knochen einhaucht.

Hier noch ein kurzer, lustiger Einladungsclip für den MYP-Public am 16.11.2013 in Gevelsberg, der hoffentlich zeigt, dass wir bei der ganzen Sache echt mit Spaß und Leidenschaft dabei sind. Weitere Infos und Details zum Gottesdienst auch auf unseren Facebookseiten.

 

Oktober 11, 2013

Die vernachlässigte Tatsache der Gerechtigkeit

Bei meiner Suche nach möglichen Bremsen in meinem Leben als Christ finde ich immer wieder neue Dinge 😉 . Als Bremsen definiere ich für mich Dinge, die meine Beziehung zu Gott stören, die meinen Blick von IHM weg auf andere Dinge lenken und letztlich verhindern, dass ich das Leben lebe, das Gott für mich vorgesehen hat. Das kann ich übrigens jedem empfehlen, sich auf die Suche nach seinen eigenen Bremsen zu machen, denn: Gott hat mehr für mich und auch mehr für Dich!

Gestern habe ich etwas geschrieben zur Bremse „Verstand“. Eine weitere Bremse, die ich immer deutlicher erkenne ist eine vernachlässigte Tatsache mit Namen „Gerechtigkeit“. Kennst Du so Gedanken wie:

  • Gott hat mir vergeben, aber ich muss das und das tun, um …
  • ich habe gesündigt, jetzt muss ich mir das Wohlwollen Gottes wieder verdienen
  • ich bin schlechter als andere…
  • ich tue so viel, Gott müsste doch deswegen…
  • Gott hat so viel für mich getan! Ich muss jetzt …

Zuerst möchte ich die vernachlässigte Tatsache kurz vorstellen bzw. die Bibel zitieren aus Römer 3,25: „Wir sind gerecht vor Gott, wenn wir glauben, dass Jesus sein Blut für uns vergossen und sein Leben für uns geopfert hat.“ Das ist die Tatsache und da gibt es auch nichts dran zu rütteln. Da steht „wir sind“ und nicht „wir werden…wenn“ oder irgend etwas anderes. Was bedeutet das für mich und für Dich, wenn wir glauben, dass Jesus sein Blut für uns gegeben hat? Dass wir gerecht sind! Das ist ja fast unglaublich und alles, was wir an dieser Tatsache ergänzen, in Frage stellen oder mit Einschränkungen versehen ist eine Bremse für unser gottgewolltes Leben. Kritiker könnten jetzt sagen, dass wir aber noch auf der Erde sind, dass wir noch mitten in der Welte leben und dass so ein Gedanke uns dazu verführen könnte, der Sünde Tür und Tor zu öffnen, denn wir seien ja schließlich gerecht, egal was wir tun, also auch, wenn wir sündigen…. Auf den ersten Blick mag diese Annahme stimmen aber mal ehrlich: Reduzieren wir die Auswirkung von Jesus Tod am Kreuz mit solch einer Aussage nicht? Wir sagen doch damit, dass Jesus Tod nicht ausgereicht hat und dass wir noch etwas tun müssen, nämlich z. B. nicht mehr sündigen!

Mir ist beim Lesen des Buches „Ergreife das Unerreichbare“ von Rob Rufus diese Bremse so klar geworden. Und diese Bremse lässt sich sogar so gut christlich verpacken mit Aussagen oder Annahmen wie „ich muss dieses oder jenes in der Kirche tun“ oder „wenn ich dieses oder jenes nicht tue (z. B. Bibellesen), dann…“. Rob Rufus schreibt in seinem Buch, dass diese christlich gefärbten Aussagen meine Beziehung zu Gott stören, denn ich beschäftige mich dann nicht mit der Person, die mich schon vor 2000 Jahren gerecht gemacht hat, sondern ich beschäftige mich mit Dingen und jage Tätigkeiten nach, die mich vermeintlich gerecht machen, in Wirklichkeit aber von einer intensiven Beziehung mit Gott abhalten. Das heisst nicht, dass Mitarbeit falsch ist, das heisst nicht, dass ich nicht in der Bibel lesen sollte, das heisst auch nicht, dass ich drauflos sündigen sollte.

Aber was heisst es dann? Was sieht Gott, wenn er mich oder Dich sieht (wenn Du das oben Erwähnte glaubst)? Er sieht Jesus in uns, wir sind gerecht gemacht durch den Tod von Jesus Christus und wir können nichts mehr weiter tun, dass wir gerechter werden, denn wir sind es ja schon. Wenn diese Tatsache immer mehr in mein Denken, in mein Fühlen gelangt, dann wird das auch Auswirkungen auf mein Handeln haben. Wenn ich weiss, wer ich in Gottes Augen bin, dann werde ich Gott dafür unendlich lieben. Wenn ich verstehe und glaube, dass keine Aktivität und Anstrengung von meiner Seite Gottes Wohlwollen für mich beeinflussen kann, dann kann ich anfangen, dieses große Geschenk anzunehmen, mich darüber zu freuen und aus Dankbarkeit genau die Dinge tun, die ich sonst aus Pflichtgefühl getan hätte und bei denen ich früher oder später von meiner Schwachheit enttäuscht worden wäre.

Ich glaube, diese Tatsache der Gerechtigkeit muss mir immer und immer wieder neu bewusst werden, damit die vielen „wenn und aber“ immer mehr in den Hintergrund und Gottes Geschenk immer mehr in den Vordergrund treten kann. Dann – und nur dann – kann Gott mein Leben so gestalten, wie ER es möchte. Und dieses Leben wird ein gutes sein, denn Gott liebt es zu segnen.

In Epheser 4,24 werden wir daran erinnert, dass wir dieses Geschenk auch annehmen sollen, vielleicht ist es sogar auch eine Ermahnung: „Als neue Menschen, geschaffen nach dem Ebenbild Gottes und zur Gerechtigkeit, Heiligkeit und Wahrheit berufen, sollt ihr auch ein neues Wesen annehmen.“ Heute morgen auf dem Weg zur Arbeit habe ich das wunderschöne Lied „Jesus, son of God“ von Chris Tomlin gehört. Dieses Lied fasst es am Schluss super zusammen mit den Worten „The cross was enough“.

Ich wünsche jedem Leser, dass er oder sie diese Tatsache nicht mehr vernachlässigt sondern sie als Geschenk ohne Bedingung annehmen kann, denn wir können dem, was Jesus schon längst getan hat, nichts hinzu tun. Gott segne Dich!