Notizen „Die Perfektionismusfalle“
Gestern abend sprach Reinhold Ruthe im Rahmen einer Vortragsreihe des Vereins „Schwerelos e. V.“ in Hagen zum Thema „Die Perfektionismusfalle“. Hier grob meine Notizen:
Der Perfektionist
- ist vollkommenheitsstrebig
- möchte lückenlos und fehlerlos sein
- möchte besser sein als andere
- ist überheblich
- ist buchstabentreu und entwickelt einen großen Hochleistungsglauben
- ist mit nichts außer dem Perfekten zufrieden
- meint, makellos und fehlerfrei zu sein
- ist übersorgfältig und übertreu und moralistisch
- ist Idealist
„Vollkommen sein bedeutet, vollkommen bei IHM zu sein“ (Zitat v. Oswald Chambers)
„Das Ideale ist die Grundunvernunft im Leben“ (Zitat v. Friedrich Wilhelm Nietzsche)
–> Das Ideale gibt es erst im Himmel!
Perfektionisten
- möchten sich nichts zu Schulden kommen lassen
- wollen immer ein Vorbild sein
- tun oft alles für den Herrn (–> Achtung: Lüge!)
Perfektionisten
- sind oftmals intolerant
- haben einen kritischen Geist
- sind fehlerorientiert
- haben wenig Barmherzigkeit
- stehen unter der Tyrannei des Sollns und Müssens und das Müssen wird zur Faust im Nacken
- sind unzufrieden
- haben zu hohe Ziele
- streben das Optimum an und können sich mit dem Mittelmaß nicht zufrieden geben (Achtung! Nur Gott ist absolut!)
- sind herrschsüchtig (die eigenen Maßstäbe geben den Ton an)
- suchen Bewunderung und Anerkennung
- treiben ihre Kinder an
- sind einsame Spitze (zwar spitze, aber halt einsam )
–> „Perfektionismus ist die Nachäffung der Glaubensvollkommenheit“
Symptome bei Perfektionisten sind Aussagen wie: Alles oder Nichts, Sekt oder Selters u. v. m. (passendes Zitat eines Fußballtrainers: wir haben alles trainiert, nur nicht die Niederlage ; Beispiel: Robert Enkes Freitod)
Der Satz ihr werdet sein wie Gott ist teuflisch (Beispiel: Turmbau zu Babel in 1. Mose 11)
Perfektionisten fühlen sich oft minderwertig und entwickeln daraufhin einen übermäßigen Ehrgeiz. Ehrgeiz kommt in der Bibel 7 mal vor und jedes Mal kommt es darauf hin zu Problemen und Spaltungen in Gemeinden!
Erlebte Zurückweisungen und Ablehnungen können zum Perfektionismus führen, ebenso fehlende Erziehung oder Liebesentzug z. B. der Eltern.
Umgang mit Perfektionismus:
- Konkurrenzstreben aufgeben (z. B. durch Änderung der Einstellung: Danke Gott für meine von Dir geschenkte Gabe XY und nicht Bruder A oder Schwester B hat eine bessere Gabe XY)
- Mut zur Lücke und Unvollkommenheit haben und Ja dazu sagen (mehr Na und-Mentalität an den Tag legen); Vollkommenheit erreichen wir erst im Himmel und wir sind unvollkommen, haben Fehler und sind Sünder. Aber dafür ist Jesus ja gestorben und er liebt mich, ja, er liebt mich!!!
- – lerne das Leben lieben (Joh. 10, 10)
- – so wie ich bin, bin ich gut genug! Selbstannahme mit allen meinen Fehlern, Macken und Schwächen. Ich muss mich nicht überanstrengen, ich bin gut genug! Ich muss nicht hektisch arbeiten, auch nicht für den Herrn, sondern ich kann alles in Ruhe und seinem Frieden erledigen.