Seelsorge, Psychotherapie (HPG) & Traumaberatung Heike und Andreas Timmler


Februar 09, 2015

Geistliche Dehnungsübungen

Gerade stolper ich über diesen Vers in Jesaja 54,2:
„Mach in deinem Zelt Platz, breite Decken aus. Spare nicht! Mach die Stricke lang und die Pflöcke fest“
Ich bin jetzt nicht so der sportlich fitteste Mensch und ich bin auch nicht der Camper aus Leidenschaft und trotzdem spricht mich dieser Vers gerade sehr an. Wenn ich in meinem Zelt Platz schaffen soll, wenn ich die Stricke länger machen soll und die Pflöcke fest, dann soll ich etwas tun, womit ich mein Gebiet erweitere. Dann tue ich etwas, was ich vorher wahrscheinlich noch nicht getan habe und dazu muss ich wahrscheinlich raus aus meiner Komfortzone. Wenn ich mir das bildlich vorstelle, dann ist das mit Mühe verbunden, vielleicht mit dem Aufbringen finanzieller Mittel. Wenn ich in meinem Zelt Platz schaffen soll, dann muss ich vielleicht raus aus dem Zelt, vielleicht regnet es draussen und muss die Zeltleinen verlängern und neue feste Pflöcke in den Boden hauen. Das sind alles nicht gerade meine Lieblingsaufgaben… Wäre es nicht schöner, im Zelt bei einer Tasse Kaffe zu sitzen? Wäre es nicht bequemer und gemütlicher, alles beim Alten zu lassen? Mir reicht doch mein Zelt, es gibt mir ein Dach über dem Kopf, es hält Regen und Wind ab, es bietet mir Schutz.
Ich glaube, es ist so gut, raus zu gehen, sein Gebiet zu erweitern, keine Kosten und Mühen zu scheuen. Eine Person in der Bibel (Jabez) hat auch einmal ein ähnliches Gebet gesprochen:
Er war es, der zum Gott Israels betete: »Segne mich doch und erweitere mein Gebiet! Sei bei mir in allem, was ich tue, und bewahre mich vor allem Kummer und Schmerz!« Und Gott erfüllte ihm seine Bitte. (1. Chron. 4,10)
Gott ist ein Gott, der größer denkt als mein kleiner Verstand. Gott ist ein Gott, der so viel mehr mit meinem Leben vor hat, als ich mir jemals vorstellen könnte. Gott ist ein segnender Gott, der mich so viel mehr segnen möchte, als ich es mir erträumen könnte. Ich will diese geistliche Dehnungsübung machen und Gott um eine Gebietserweiterung bitten, auch wenn ich dafür mal in den Regen muss. ER wird es belohnen!
Der Text in Jesaja geht übrigens so weiter:
… denn bald wirst du aus allen Nähten platzen. Deine Nachkommen werden Völker beerben und verwüstete Städte wieder aufbauen. Hab keine Angst: Du wirst nicht enttäuscht werden. Schäme dich nicht, denn du wirst dich nicht lächerlich machen. Die Schande deiner Jugend wirst du vergessen und nicht mehr an die Schmach deiner Witwenschaft denken, denn dein Schöpfer ist dein Ehemann. Sein Name ist Herr, der Allmächtige! Er, der Heilige Israels, ist dein Erlöser, er wird der Gott der ganzen Erde genannt.
Möchtest Du nicht mitbeten, dass Dein Gebiet erweitert wird? Ich stelle mir vor, was in Deutschland passieren würde, wenn jeder Christ, jeder Kirche oder Gemeinde dieses Gebet ernsthaft und voller Erwartung beten würde: Erweitere mein/unser Gebiet! Das würde eine Erweckung großen Ausmaßes auslösen, davon bin ich fest überzeugt. Lasst uns einfach anfangen, oder?
Februar 05, 2015

Back again!

Krass! Mein letzter Blogbeitrag liegt jetzt schon über drei Monate zurück. Höchste Zeit, die virtuelle Feder und Tinte mal wieder zu benutzen. In den letzten drei Monaten sind so viele Dinge passiert, die mich tief bewegt haben und die mein Leben nachhaltig beeinflussen. Ein Punkt dabei ist die Gemeindegründungs- und Gemeindeaufbauarbeit der Oasis-Church, wo wir so tolle Dinge erleben, dass wir echt nur staunen können. Haben wir vor wenigen Monaten noch dringend nach einem Raum für die Gottesdienste gesucht, dürfen wir uns seit Dezember als Mieter in den Räumen der Gemeinde in der Schillerstrasse in Gevelsberg zu Hause fühlen. Wie Gott uns diese Räumlichkeiten gezeigt und zur Verfügung gestellt hat, ist echt ein Wunder und eine Bestätigung seiner Zusage, vor uns her zu gehen. Wir sind beschenkt mit Menschen, die neu dazugekommen sind und weiter dazu kommen und wir genießen das Leben als Church-Familie sehr.

Oasis-Church Oasis-Church Oasis-Church

Ein anderer Punkt ist die Hochzeit von Philipp und Rebecca im Dezember gewesen. Auch da haben wir Gottes Segen in großem Maß erlebt und wir freuen uns über eine weitere Tochter, die wir in der Familie willkommen heißen. Es war eine sehr schöne und harmonische Hochzeit mit Gästen aus der ganzen Welt. Auch das ist ein Geschenk, Menschen aus so vielen Ländern und Kulturen kennenlernen zu dürfen.

Hochzeit Philipp & Becca

Seit dem ersten Januar sind Rebecca und Philipp jetzt nach Neuseeland ausgewandert und haben angefangen, dort ihr neues zu Hause einzurichten. Wir sind stolz auf die beiden, dass sie diesen Schritt aufs Wasser wagen und dort in Dunedin nun ebenfalls in der Gemeindegründungs- und Gemeindeaufbauarbeit tätig sein werden. Auch wenn ich beide echt vermisse und außer Skypen gerne meinen Sohn und meine Schwiegertochter einfach mal in den Arm nehmen würde überwiegt mittlerweile die Freude darüber, dass sie Gott wirklich vertrauen und aktiv Gottes Reich mitgestalten möchten. Wer Interesse an weiteren Infos dazu hat, kann gerne den Blog der beiden abonnieren. Wir feuern Euch jedenfalls vom anderen Ende der Erde an!

Becca & Philipp in Neuseeland

Ich hoffe, in Zukunft wieder öfter etwas zu schreiben. Danke für jeden, der unseren Blog liest und danke für jede Rückmeldung.

Be blessed!

 

 

Oktober 20, 2014

Dream big!

Es gibt einen großen Unterschied zwischen Zielen und Träumen. Ziele kannst Du und kann ich mit natürlichen Fähigkeiten im Rahmen Deiner und meiner Möglichkeiten erreichen. Ziele können Wirklichkeit werden, wenn Du gute Planungen machst, dich anstrengst und einen Schritt nach dem Anderen auf das Ziel hin machst.

Auf der anderen Seite braucht ein Traum Gottes übernatürliche Kraft, um den Traum zu erfüllen. Träume brauchen Glauben, um zu wachsen, Glauben an den Schöpfer der Träume, Glauben an die Allmacht Gottes, Glauben daran, dass Unmögliches möglich wird.

Wie wäre es, wenn wir uns nicht nur kleine Ziele setzen würden, sondern mutige, kühne Träume träumen würden? Träume, die wir uns nicht selbst erfüllen können, sondern bei deren Erfüllung wir absolut auf Gottes Kraft angewiesen sind? Was würde sich in meinem und Deinem Leben verändern? Was würde sich in Deutschland, oder wo immer Du das gerade liest, verändern? Würde das Dein Leben nicht noch viel spannender und lebenswerter machen? Groß zu träumen?  ALLES von Gott zu erwarten und dann später zu staunen, wie sich Träume erfüllen? Gott ist kein kleiner Gott, er ist ein großer Gott, der seine Träume in unsere Herzen pflanzt und sich selbst um die Erfüllung dieser Träume kümmern und uns zum Staunen bringen möchte. Hältst Du ausschließlich noch fest an Deinen (kleinen) Zielen (die vielleicht auch nicht falsch sind) oder träumst Du schon den großen Traum, den Gott ganz speziell für Dich in Dein Herz gepflanzt hat? Ich möchte Dir Mut machen, den großen Traum zu träumen, es lohnt sich sehr! Dazu braucht es aber Mut und Glauben. Bist du bereit für diesen „Schritt aufs Wasser“?

Gott segne Dich!

»In den letzten Tagen«, spricht Gott, »werde ich meinen Geist über alle Menschen ausgießen. Eure Söhne und Töchter werden weissagen, eure alten Männer werden prophetische Träume und eure jungen Männer Visionen haben. In diesen Tagen werde ich meinen Geist sogar über alle meine Diener, ob Mann oder Frau, ausgießen, und sie werden weissagen. (Joel 3,1-2)
August 07, 2014

öde Sicherheit oder spannendes Risiko?

Manche Menschen leben zwei Leben, das eine Leben tragen sie nach außen und das andere Leben tragen sie ungenutzt in sich. Das nach außen sichtbare Leben regelt die eigene Existenz und das innere, nicht sichtbare Leben wünscht sich nichts sehnlicher, als das von Gott vorgesehene, überfließende Leben zu leben mit all den Abenteuern, zu denen uns Gott berufen hat.

Das äußere Leben kennen wir wahrscheinlich alle, aber kennst Du auch Dein inneres Leben? Kennst du diese Sehnsucht nach mehr? Nach mehr Tiefe in Deinen Beziehungen, nach mehr Erleben von Gottes Kraft, nach mehr Ausgeglichenheit zwischen den beiden Leben? Manchmal ist es notwendig, „aus dem Boot auszusteigen“ und etwas zu riskieren. Oft ist das der einzige Weg herauszufinden, ob das Neue, das ich riskiere, funktioniert, ob es mich näher in meine göttliche Bestimmung führt. Bis zu dem Moment, wo ich diesen Glaubensschritt gehe, bleibt es sonst lediglich bei der Frage „Was wäre, wenn ….“ oder dem Seufzen „ach hätte ich doch…“

Vielleicht hast Du in Dir dieses Verlangen, Deine gottgewollte Bestimmung zu entdecken, in das „Leben in Fülle“, das Jesus uns versprochen hat, einzutauchen. Vielleicht ist es für Dich aber auch abschreckend, das Gewohnte und Alte gegen das Ungewohnte, Unbekannte und Neue einzutauschen. Aber Du kannst dieselben Dinge nicht Dein Leben lang machen und gleichzeitig erwarten, dass sich Dein Leben dann ändert!So hart wie es vielleicht klingt, aber Du musst eine Entscheidung fällen, eine Entscheidung, Deine Vergangenheit hinter Dir zu lassen, Deine Verletzungen und Wunden von Gott heilen zu lassen, Dich mit Deinen Zweifeln und Ängsten auseinanderzusetzen und dann den Sprung in das große Unbekannte zu wagen.

Ein Leben im Glauben ist ein großes Geheimnis und ein echtes Abenteuer. Immer mehr verstehe ich was es bedeutet, meine Kontrolle über mein Leben abzugeben und sie Gott zu überlassen. Immer mehr ahne ich, was Jesus meinte mit einem „Leben in Überfluss“.

Möchtest Du auch nur ein Leben leben? Ein Leben, das sich nach außen und innen deckt? Dann ist es vielleicht an der Zeit, eine Entscheidung zu treffen, eine Entscheidung Altes hinter Dir zu lassen und aus dem Boot auszusteigen. Ich wünsche Dir, dass Du erlebst, dass Dich das Wasser trägt, dass Gott da ist und Dich in Deine Berufung führt. Es lohnt sich!

Denn Gott hat uns keinen Geist der Furcht gegeben, sondern sein Geist erfüllt uns mit Kraft, Liebe und Besonnenheit. (2. Tim. 1,7)

Dieses Lied („Oceans“) von Hillsong kann Dir helfen, diesen Glaubensschritt aufs Wasser zu wagen, wenn Du das Lied zu Deinem Gebet machst:

You call me out upon the waters
The great unknown where feet may fail
And there I find You in the mystery
In oceans deep
My faith will stand
And I will call upon Your name
And keep my eyes above the waves
When oceans rise
My soul will rest in Your embrace
For I am Yours and You are mine
Your grace abounds in deepest waters
Your sovereign hand
Will be my guide
Where feet may fail and fear surrounds me
You’ve never failed and You won’t start now
So I will call upon Your name
And keep my eyes above the waves
When oceans rise
My soul will rest in Your embrace
For I am Yours and You are mine
Spirit lead me where my trust is without borders
Let me walk upon the waters
Wherever You would call me
Take me deeper than my feet could ever wander
And my faith will be made stronger
In the presence of my Savior
I will call upon Your Name
Keep my eyes above the waves
My soul will rest in Your embrace
I am Yours and You are mine

Juni 30, 2014

Endspurt

Die letzten Wochen waren schon ziemlich „busy“… Ein Um- bzw. Auszug, zwei Schulabschlüsse mit all ihren Feierlichkeiten und der ganz normale Alltag mit seinen vielen Herausforderungen. Wie gut, dass Gott in seiner Schöpfung das Ausruhen mit eingebaut hat. In 1. Mose 2 steht:

Am siebten Tag hatte Gott sein Werk vollendet und ruhte von seiner Arbeit aus. Darum segnete er den siebten Tag und sagte: „Dies ist ein ganz besonderer, heiliger Tag! Er gehört mir.“

Deswegen ist es auch heute immer noch gut auszuruhen, eben nicht zu arbeiten, sondern sich an einem Tag Ruhe zu gönnen. Gott hat in all seiner Weisheit schon ganz am Anfang jeden menschlichen Lebens diesen Ruhetag etabliert und gesagt, dass dieser Tag IHM gehört.

Mir persönlich tut es sehr gut, diesen weisen Gedanken Gottes ernst zu nehmen und an diesem Ruhetag ganz besonders die Gemeinschaft mit Gott und seinen Kindern zu suchen. Gestern konnte ich in der OASIS-Church zum ersten Mal predigen und es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Auch die Zeit im Lobpreis war sehr intensiv.

Jetzt stehen die letzten Termine in dieser Woche an und dann… werden wir einfach mal eine längere Auszeit haben können, wofür wir Gott sehr dankbar sind 🙂

Ich wünsche allen Lesern ebenfalls eine gute Erholung in den Sommerferien und Gottes Segen!

Mai 14, 2014

OASIS-Church

Vor einigen Wochen haben wir mit unseren Freunden mit der Gemeindegründung der OASIS-Church begonnen. Es macht so viel Spaß, Reich Gottes aktiv mit zu gestalten und Gott bei der Arbeit zuzusehen. Die Erlebnisse der letzten Wochen ermutigen uns sehr, weiter zu gehen und in Menschen, in unsere Umgebung zu investieren. Was uns als Leitungsteam begeistert und wofür unser Herz schlägt, das erfahrt Ihr in unserem neuen Clip auf Youtube. Ein dickes DANKE an dieser Stelle an Heinz Janzen, der diesen Clip mit uns trotz widriger Umstände mit Sturm, Regen usw. erstellt hat.

Mai 08, 2014

Fischer vs. Straßenbauer

Manchmal liest man Geschichten in der Bibel, die man vielleicht schon etliche Male voher gelesen oder gehört hat und plötzlich entdeckt man etwas ganz Neues darin. So ging es mir, als ich jetzt die Geschichte las, wo Jesus Petrus ruft, ihm nachzufolgen, seinen alten Beruf aufzugeben und ab diesem Zeitpunkt Menschen für Gott zu gewinnen. Zum ersten Mal habe ich bewusst auch die Verse davor wahrgenommen:
Matth. 4,16 ff.:
Das Volk, das in der Finsternis wohnt, sieht ein großes Licht. Hell strahlt es auf über denen, die im Schatten des Todes leben und ohne Hoffnung sind.“ Von da an begann Jesus zu predigen: „Kehrt um zu Gott! Denn jetzt beginnt seine neue Welt!“
Als Jesus am See Genezareth entlangging, sah er zwei Brüder: Simon, der später Petrus genannt wurde, und seinen Bruder Andreas. Sie waren Fischer und warfen gerade ihre Netze aus.
Da forderte Jesus sie auf: „Kommt mit mir! Ich will euch zeigen, wie ihr Menschen für Gott gewinnen könnt.“ Sofort ließen die beiden Männer ihre Netze liegen und gingen mit ihm.
Als ich diese Verse las macht Gott mir klar, dass er damals ganz bewusst die Menschen wahrnahm, die im Schatten des Todes und ohne Hoffnung lebten und dann anfing, Rettung zu predigen und Menschen auszusuchen, die ebenfalls diese Möglichkeit der Rettung an Menschen weitergeben würden. Gott machte mir auch klar, dass er sich ganz bewusst für Petrus entschieden hat, einen Fischer. Aber warum war Gott das so wichtig, sich für einen Fischer zu entscheiden? Er hätte doch genau so gut einen Verkäufer, einen Beamten, einen Straßenbauer aussuchen können, aber er entschied sich ganz bewusst für den Fischer Petrus und später sagte Jesus diesem ausgesuchten Mann sogar, dass er der Fels sein würde, auf dem Gott seine Kirche bauen würde:
Matth. 16,18-19
Ich (Jesus) sage dir: Du bist Petrus. Auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und selbst die Macht des Todes wird sie nicht besiegen können. Ich will dir die Schlüssel zu Gottes neuer Welt geben. Was du auf der Erde binden wirst, das soll auch im Himmel gebunden sein. Und was du auf der Erde lösen wirst, das soll auch im Himmel gelöst sein.“

Gott machte mir klar, dass er sich für den Fischer Petrus entschieden hat, weil Fischer etwas haben, was für den Auftrag (Menschen für Gott zu gewinnen) von großer Bedeutung ist: Fischer nehmen immer andere Routen über das Meer oder einen See, um Fische zu fangen. Fischern nützt es nichts, wenn sie immer dieselbe Route fahren, denn Fische bewegen sich und schwimmen da, wo sie wollen. Wenn Fischer also immer dieselbe Route fahren, dann werden sie nur an den Tagen erfolgreich sein, wenn die Fische zufällig ihren eingefahrenen Weg kreuzen. Aus diesem Grund hat Jesus eben nicht für einen Straßenbauer entschieden, der natürlich eine gute Arbeit macht, in dem er in ein Gelände eine Straße baut, sie begradigt und sie teert, damit man darauf schnell unterwegs sein kann. Der Nachteil einer geteerten Straße ist aber, dass der Straßenbauer dann auf seiner geteerten, geraden Straße auch immer unterwegs sein will und das, was rechts und links von dieser Straße liegt, nicht mehr wahrnimmt.
Ich glaube, dass Gott mir mit dieser neuen Sicht auf diese Geschichte zeigen wollte, dass wir, wenn wir unseren göttlichen Auftrag ernst nehmen möchten, eben wie Fischer nach den Fischen suchen sollen, neue Wege entdecken und gehen sollen und nicht wie Straßenbauer immer nur auf der geteerten Fahrbahn schnell und bequem unterwegs sein sollen. Ich persönlich möchte dahin gehen, wo die Menschen sind, die ohne Hoffnung sind und Gott brauchen. Auch in unserer Kirche, der OASIS-Church möchten wir diese Wege gehen. Es lohnt sich so sehr, denn Gott selbst möchte ja diese Menschen erreichen und deswegen wird er diese Wege segnen und unterstützen.
Die Wege von gestern führen eben nicht unbedingt zu den Menschen, die Jesus heute brauchen…
April 16, 2014

Über den Tellerrand schauen

Ich erinnere mich an eine sehr einfache, aber beeindruckende Geschichte. Leider weiss ich nicht mehr, wo ich diese gehört oder gelesen habe… In dieser kurzen Geschichte ging es um einen Hund, der an einer fünf Meter langen Leine angebunden war. Das andere Ende der Leine war an einem Pflock befestigt, der auf einer Wiese im Boden eingerammt war. So konnte der Hund sich in einem Umkreis von fünf Metern um den Pflock herum frei bewegen. In den ersten Tagen, nachdem der Hund so angebunden war kam es vor, dass er an der Leine zerrte, wenn er zum Beispiel einen Hasen auf der Wiese sah, er wollte unbedingt losrennen und den Hasen jagen, aber der Hund scheiterte an der 5-Meter-Linie und wurde abrupt von der Leine gestoppt, an der er ja befestigt war. Nach und nach wurde dem Hund bewusst, dass er zwar loslaufen konnte, aber immer an der 5-Meter-Linie gestoppt würde. Und so änderte der Hund sein Verhalten mit der Zeit. Zuerst rannte er noch los und wurde durch das Seil gebremst, einige Wochen später rannte er los, stoppte aber dann rechtzeitig vor der 5-Meter-Linie, um den schmerzhaften Ruck zu verhindern, wieder ein paar Wochen später rannte der Hund nichtmals mehr los, wenn er einen Hasen sah. In seinem Radius von fünf Metern bewegte sich der Hund offenbar sehr frei, schließlich ging er aber nichtmals mehr an die Grenze der 5-Meter-Linie.

Einige Jahre später (dem Hund ging es offensichtlich recht gut, er bekam regelmäßig sein Futter etc.) entschied sich sein Herrchen, dem Hund die Leine abzunehmen und ihm mehr Freiheit zu schenken. Wieder kam es vor, dass Hasen sich in der Nähe des Hundes auf der Wiese aufhielten. Was die Hasen nicht wussten war, dass von dem Hund nun eine echte Gefahr für sie ausging, denn der Hund war nicht mehr angeleint und er konnte jederzeit losrennen und die Hasen jagen. Aber es passierte nichts. Der Hund bewegte sich maximal bis an die 5-Meter-Linie, er konnte die ganze Wiese nutzen, er konnte Hasen jagen, er konnte frei sein, aber er befand sich immer noch in seinem virtuellen Gefängnis, obwohl es keinen Pflock und keine Leine mehr gab.

Was mir diese Geschichte zeigt ist, dass auch wir oft in unseren virtuellen Gefängnissen gefangen sind. Besonders im religiösen Umfeld ist dieses Verhalten leider so oft anzutreffen. Da berichten Menschen, dass ihr Glaube so leblos ist, dass es sich so anfühlt, als sei Gott ganz weit weg. Da fragen sich Menschen, warum andere Christen vielleicht echte Gotteserlebnisse haben und sie nicht. Vielleicht wirkt das für die Menschen in ihren virtuellen Gefängnissen sogar sehr befremdlich, wenn andere Christen ihre Gotteserlebnisse erzählen. Aussagen wie die folgenden sind typisch für Menschen, die durch ihre 5-Meter-Linie begrenzt sind:

  • Gott gibt es, aber er wirkt heute nicht mehr so wie früher
  • anderen Menschen geht es besser
  • ja, der heilige Geist ist in uns (Christen), aber….
  • was Gemeinde XYZ macht, ist aber sehr fraglich

Die Bibel spricht über diese Dinge in 2. Korinther 3:

Weil wir nun also eine so große Hoffnung haben, treten wir frei und unerschrocken auf. Wir machen es nicht wie Mose, der sein Gesicht mit einem Tuch bedeckte, weil er nicht wollte, dass die Israeliten sich von dem Glanz auf seinem Gesicht fesseln ließen – einem Glanz, der doch am Ende wieder verschwand. Aber sie waren verhärtet und wie mit Blindheit geschlagen. Bis zum heutigen Tag liegt, wenn aus ´den Schriften` des alten Bundes vorgelesen wird, diese Decke ´über ihrem Verständnis` und wird nicht weggenommen. Beseitigt wird sie nur dort, wo jemand sich Christus anschließt. Jedes Mal, wenn aus ´dem Gesetz` des Mose vorgelesen wird, liegt also eine Decke auf ihren Herzen; daran hat sich bis heute nichts geändert. Doch jedes Mal, wenn jemand sich dem Herrn zuwendet, wird die Decke entfernt. Dieser Herr aber ist der Geist, ´von dem wir gesprochen haben`. Und wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. Ja, wir alle sehen mit unverhülltem Gesicht die Herrlichkeit des Herrn. Wir sehen sie wie in einem Spiegel, und indem wir das Ebenbild des Herrn anschauen, wird unser ganzes Wesen so umgestaltet, dass wir ihm immer ähnlicher werden und immer mehr Anteil an seiner Herrlichkeit bekommen. Diese Umgestaltung ist das Werk des Herrn; sie ist das Werk seines Geistes.

Persönlich wünsche ich mir, dass bei mir jegliche Begrenzungen, die einfach keine Berechtigung mehr haben, weil Gottes Geist in mir lebt, wegfallen. Ich möchte die mir von Gott geschenkte Freiheit nicht an einer nicht mehr existenten 5-Meter-Linie einschränken. Ich möchte nicht, dass frühere Pflöcke und Leinen, wie immer diese auch heissen, mein Leben mehr einschränken und ich entscheide mich, das Land hinter der 5-Meter-Linie einzunehmen, es zu entdecken und mich nach dem „Mehr“ auszustrecken. Ich wünsche mir, dass immer mehr Kirchen die 5-Meter-Linie durchbrechen und hinaustreten in die Freiheit. Und dieser Wunsch gilt auch Dir, Deinem Leben. Gott segne Dich mit einer Freiheit, die grenzenlos ist und Gott ehrt.

Sei gesegnet!

April 10, 2014

Die Power von Gottes Gegenwart

Wenn ich in der Bibel von den ersten Christen lese, dann fasziniert es mich, wie sie Gottes Auftrag, hinaus zu gehen und Menschen zu Jüngern zu machen, ernst nahmen. Das bedeutete nicht, dass jeder der Christen ins Ausland ging, in einen unerreichten Stamm oder ins tiefste Afrika, sie lebten diesen Auftrag ganz persönlich, in ihrem direkten Umfeld und es hatte Auswirkungen. In Apostelgeschichte 2 lese ich:

Einmütig und mit großer Treue kamen sie Tag für Tag im Tempel zusammen. Außerdem trafen sie sich täglich in ihren Häusern, um miteinander zu essen und das Mahl des Herrn zu feiern, und ihre Zusammenkünfte waren von überschwänglicher Freude und aufrichtiger Herzlichkeit geprägt.  Sie priesen Gott bei allem, was sie taten, und standen beim ganzen Volk in hohem Ansehen. Und jeden Tag rettete der Herr weitere Menschen, sodass die Gemeinde immer größer wurde.

Ich frage mich, was war damals anders als heute? Warum waren ihre Treffen von überschwänglicher Freude und aufrichtiger Herzlichkeit geprägt? Warum konnten sie jeden Tag erleben, wie Menschen zum Glauben kamen?

Ich glaube, dass sich die Christen damals sehr viel mehr bewusst waren, dass Gott in ihrer Mitte ist. Jesus hatte das versprochen, dass er – wo zwei oder drei sich in seinem Namen treffen – in der Mitte ist. Ich bin überzeugt, dass diese Zusage den Christen damals sehr bewusst war. Sie wussten: Ja, Gott ist hier. Sie erlebten: Ja, Gott ist hier und das wirkte sich sehr stark aus. Sie redeten in Zungen, es geschahen Heilungen und jeden Tag kamen Menschen zum Glauben.

Ich frage mich, ob da der Schlüssel zu finden ist. Was würde geschehen, wenn Gott wieder viel, viel mehr in unserem Bewusstsein wäre, wenn sein Versprechen in unseren Gedanken und Überzeugungen präsent wäre. Sein Versprechen, in unserer Mitte zu sein, gilt heute noch genau so wie damals. Und wo Gott in der Mitte ist, wird es Auswirkungen haben, die den damaligen Auswirkungen in nichts nachstehen. In diesem Bewusstsein möchte ich am kommenden Wochenende in den Gottesdienst gehen, dass Gott selbst da ist, dass Gott selbst wirken wird und dass ER mich und andere im Herzen berühren wird. Diese Erwartung habe ich an den nächsten OASIS-Unplugged-Gottesdienst am kommenden Sonntag um 16 Uhr. Möchtest Du diese Erwartung mit uns teilen? Dann komm vorbei, Gott wird da sein, denn er hat es ja versprochen.

Wenn Du in einer anderen Kirche oder Gemeinde bist möchte ich Dir Mut machen, ebenfalls mit dieser Erwartung in den nächsten Gottesdienst Deiner Kirche oder Gemeinde zu gehen. Nimm Gott beim Wort und verlass Dich auf seine Zusage. Es lohnt sich!

Sei gesegnet!

März 12, 2014

Warum ich Worship liebe

Worship ist für manche Christen ein rotes Tuch, andere hört man sehr viel und begeistert davon reden. Für manche ist Worship ein echter Aufreger, für Andere eine eher lästige Begleiterscheinung evangelikaler oder pfingstlerischer Gemeinschaften, wiederum Andere können und möchten nicht auf Worship verzichten. Persönlich ist Worship (oder auch Anbetung) ein elementarer Bestandteil meiner Beziehung zu Gott. Im Worship kann ich eintauchen in die Gegenwart Gottes, kann ich Gott begegnen, seine Nähe und Gegenwart spüren und genießen. Aber Worship ist nicht gleich Worship.

Ich glaube, wenn Worship lediglich ein Programmbestandteil eines Gottesdienstes ist, dann wird es eben auch nur ein Programmbestandteil bleiben. Ich werde dann eben nicht bewusst in die Gegenwart Gottes eintauchen, werde Gott nicht wirklich begegnen, werde auch nicht seine Nähe und Gegenwart spüren und genießen. Ich werde vielleicht ein Programm erleben, durchaus auch Lieder singen, nicht aber in die Tiefe gehen können. Um in Gottes Gegenwart einzutauchen braucht es mehr als ein Programm, es braucht Zeit, Ruhe und vor allem die Bereitschaft, Gott wirklich zu begegnen. Ich möchte keine coolen, lauten, flippigen Lieder singen, ich möchte von der Oberfläche (und damit meine ich Beschreibungen wie cool, laut, flippig) in die wirkliche Tiefe gelangen (und damit meine ich das Bewusstsein von Gottes realer Gegenwart).

Ist denn Worship oder Anbetung nur eine Erfindung der heutigen Zeit? Wenn ich mir Beschreibungen der Bibel ansehe, welche Tiefe wirklich erreicht werden kann, dann kann ich nur staunen und stelle für mich fest, dass ich mich genau nach dieser Tiefe ausstrecke. In 1. Könige 18 lese ich Folgendes:

Da ließ der Herr Feuer herabfallen und setzte das Opferfleisch, das Holz, die Steine und die Erde in Brand und trocknete sogar den Graben aus. Als das Volk das sah, warfen die Menschen sich zu Boden und riefen: »Der Herr ist Gott! Der Herr ist Gott!«

Das ist echte Tiefe, oder? Gott zeigt sich, in dem er Feuer vom Himmel fallen lässt und die Menschen erkennen, dass Gott Herr ist. Oder ich denke an Mose, der vom Berg herunterstieg und dessen Gesicht strahlte, weil er die Herrlichkeit Gottes gesehen hatte. Oder Jesaja, der sich die Lippen verbrennt als der Tempel erschüttert wird und voller Rauch ist, nachdem die Seraphin sich gegenseitig zugerufen haben:

»Heilig, heilig, heilig ist der Herr, der Allmächtige! Die Erde ist von seiner Herrlichkeit erfüllt!« (Jesaja 6)

Oder die Priester, die ihren Dienst im Tempel nicht mehr verrichten konnten, weil eine Wolke von Gottes Herrlichkeit den Raum erfüllte, nachdem der Tempel wieder eingeweiht wurde und die Bundeslade ihren Platz dort einnahm (2. Chron. 5).

OK, das alles war das alte Testament, aber was schreibt Paulus in 1. Kor. 14? Paulus fordert dazu auf, in die Tiefe zu gehen, prophetisch zu reden, uns nach den Geistesgaben auszustrecken. Mit welchem Sinn und Zweck? Dass Menschen (Nicht-Christen) sich vor Gott niederwerfen, ihn anbeten und erkennen, dass Gott Herr ist und gegenwärtig ist.

Das ist der tiefe Sinn für Worship. Gut, dass die Bibel davon so oft berichtet. Gut, dass die Bibel nicht von Gottesdienstprogrammen berichtet sondern uns auffordert, uns nach Gottes Geist auszustrecken. Ich bin überzeugt, dass jeder in diese Tiefe eintauchen kann, wenn er oder sie einfach mal den Käfig des Vorbehaltes öffnen und sich ganz schlicht nach Gottes Geist ausstrecken würde, das Herz öffnen würde für das Wirken des Geistes und es nicht als Bedrohung ansehen würde. Was könnte Gott uns dann alles klar machen, wenn wir nicht unseren persönlichen Geschmack, sondern eine große Erwartung an Gott in den Vordergrund stellen würden. Wie viel mehr können wir erleben und … das ist die gute Botschaft… Es ist noch nicht zu spät, das zu erleben, was Gott Dir und mir geben möchte, eben nicht nur Lieder sondern echte und tiefe Anbetung.

Ich liebe diese Zeiten der Anbetung und freue mich auf das Wirken Gottes.