Seelsorge, Psychotherapie (HPG) & Traumaberatung Heike und Andreas Timmler


August 01, 2013

Mein Wunsch oder Gottes Wille?

Manchmal stellt man sich die Frage: „Welchen Auftrag hat Gott für mein Leben?“ Man sucht nach Gottes Antwort, man wünscht sich am liebsten die hörbare Stimme Gottes aus dem Himmel oder zumindest einen Brief von Gott. Vielleicht hoffst Du darauf, die Bibel aufzuschlagen und genau dort, wo Du sie aufgeschlagen hast, die Antwort auf Deine Frage zu bekommen. Vielleicht legst Du wie damals in der Bibel bei Gideon ein Vlies aus und hoffst, so die Antwort auf Deine Frage zu bekommen. Aber was ist, wenn genau diese Dinge keine Antwort geben?

Ich glaube, dass Gott durch alle oben genannten Punkte antworten kann, oft tut er es aber nicht so eindeutig. Dann geht es darum, trotzdem eine Antwort zu finden und nicht ein Leben lang nach einer Antwort zu suchen und das Leben selbst dabei zu verpassen. Was sind weitere Mittel, mit denen Gott uns Antworten auf unsere Fragen geben möchte? Eine Möglichkeit sind meine tiefen Wünsche, meine Träume, meine Visionen. Warum habe ich Wünsche, Träume und Visionen? Wer hat diese in mein Herz gelegt? Dienen diese Wünsche ausschließlich mir oder haben andere Menschen auch etwas davon? Dienen meine Wünsche dem neuen Gebot Gottes, Gott mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und aller Kraft zu lieben und meine Mitmenschen wie mich selbst? Manchmal stehen wir uns selbst im Weg und wir wünschen uns eine zweite oder dritte Bestätigung für das, was Gott eigentlich in uns hineingelegt und tief in unserem Herzen verankert hat. Dann kann es wirklich passieren, dass wir das gute Leben, das Gott für uns vorgesehen hat, verschlafen und verpassen und uns stattdessen immer weiter mit der Frage beschäftigen „Was hat Gott mit meinem Leben vor“ und uns dabei immer mehr im Kreis drehen …

Vielleicht helfen Dir folgende Fragen bei der Beantwortung Deiner Fragen:

  • Was ist Deine Leidenschaft?
  • Woran denkst Du oft, wenn Du zur Ruhe kommst oder wenn Du nachts wach wirst?
  • Wann schlägt Dein Herz schneller, in welchen Situationen spürst Du, dass da mehr ist als ein oberflächliches „das macht mir Spaß“
  • Steht meiner Leidenschaft etwas entgegen, was in der Bibel steht?
  • Bin ich ruhig darüber das zu tun, was ich gut kann und wofür mein Herz schlägt oder bin ich darüber eher unruhig?

Ich glaube, wenn ich diese Fragen beantwortet habe, dann sollte ich anfangen und nicht länger warten. Wenn dann noch erlebbar wird, dass Gottes Segen auf dem liegt, was ich tue, dann ist das letztlich auch die beste Bestätigung.

Manchmal benutzen wir Gott einfach als Wunschmaschine oder als Fragenbeantworter. Gott möchte in unserem Leben aber mehr sein als eine Wunschmaschine oder ein Fragenbeantworter. ER möchte unser Freund sein, ER liebt es, in einer Beziehung zu uns zu leben. Meine Frau weiss zum Beispiel schon oft, bevor ich einen Wunsch äußere, was mein Wunsch ist. Warum weiss sie das? Weil sie mich sehr gut kennt, weil wir Beziehung leben. Ich bin überzeugt, dass wir auch wissen, was Gott möchte, wenn wir mit IHM in einer tiefen Beziehung leben, wenn wir Zeit zusammen verbringen, wenn wir uns austauschen. Dann brauchen wir auch keine hörbare Stimme Gottes oder ein Vlies mehr.

Ich bin so froh darüber, dass z. B. unsere älteste Tochter ihrem Wunsch bzw. Traum nachgegangen ist und alles daran gesetzt hat, ihren Traum zu leben. Ab heute hat sie angefangen, diesen Traum konkret umzusetzen und hat ihre Ausbildung als Krankenschwester bei der Kaiserswerther Diakonie begonnen. Sie hatte den Wunsch, Menschen zu helfen, sich für sie einzusetzen, sie ist ihrer Leidenschaft nachgegangen. Sie hätte auch noch konkreter fragen können „soll ich normale Krankenschwester oder Kinderkrankenschwester werden?“ oder „soll ich in Krankenhaus X oder Y anfangen“ oder viele weitere mögliche Fragen. Wenn sie das getan hätte, würde sie bestimmt heute noch nicht mit ihrer Ausbildung starten.

Ein anderes Beispiel ist meine liebe Frau. Sie hatte die Vision, Menschen seelsorgerlich zu dienen, mit ihnen zu arbeiten. Sie möchte Menschen helfen, die schlimme Dinge in ihrer Vergangenheit erlebt haben. Sie möchte unterstützen, dass diese Menschen wieder ein normales, befreites, geheiltes Leben leben können. Mit dieser Leidenschaft für diese Sache hat sie sogar mich mit angesteckt, so dass wir als Paar nun auch gemeinsam in dieser Arbeit stehen dürfen. Aktuell stehen weitere große Dinge an, die viele Fragen aufwerfen. Da geht es dann auch um Verbindlichkeiten, um finanzielle Dinge, die Mut erfordern, den nächsten Schritt im Glauben zu gehen. Wir spüren aber die Leidenschaft für diese Dinge und möchten deswegen weitergehen. Ein Projekt von zweien ist derzeit im Aufbau. Das zweite Projekt ist noch nicht spruchreif, aber es ist spannend zu sehen, wie Gott die Fäden zusammenbringt.

Was mich bei alledem ruhig macht ist die Tatsache, dass wir bei Gott auch Fehler machen dürfen. Wir sind nicht perfekt und wir werden es als Menschen auch nie sein. Und genau deswegen, hat Jesus sich für uns entschieden, hat „JA“ zu uns gesagt, hat uns sogar erkauft mit seinem Blut, obwohl wir ihm ja längst gehören. Gut, dass Jesus nicht immer weiter nachgefragt hat „soll ich das oder soll ich das nicht“ oder „soll ich so oder soll ich so sterben“. Gut, dass ER seiner Leidenschaft nachgegangen ist, seiner Leidenschaft für Menschen. Gut, dass er nicht gewartet hat!

Meine Frage an Dich ist diese: Was ist besser: zu warten bis Deine Frage beantwortet und bestätigt ist oder anzufangen im Vertrauen auf Gottes Gegenwart und Hilfe und im Bewusstsein, auch Fehler machen zu dürfen?

Ich habe mich entschieden!

Juli 29, 2013

Eindrücke Hillsong Conference 2013 London

Wir sind frisch zurück von der Hillsong Conference 2013 in der O2-Arena in London und stehen noch sehr unter dem Eindruck von dem, was Gott getan hat und wie ER sein Reich baut. In drei Night-Sessions und zwei kompletten Konferenztagen unter dem Motto „This is Revival“ gab es neben ausgiebigem Lobpreis mit Hillsong Live, Hillsong London, Chris Tomlin, Kari Jobe und vielen weiteren Sängern und Bands reichlich Input und Predigten von Bobbie und Brian Houston (Hillsong Sydney), Louie Giglio (Passion City Church Atlanta), Judah Smith (The City Church, Seattle), Christine Caine (A21) u. A.

Wenn wir nur einen Punkt hätten mitnehmen können, dann diesen: Die Kirche stirbt nicht aus, im Gegenteil, sie steht am Anfang einer neuen Ära und wir dürfen Teil dieser Ära sein. So wird auch die Konferenz nächstes Jahr unter dem Motto „No other name than JESUS“ stehen. Wenn das in mir, in uns, in den Kirchen und Gemeinden das zentrale Motto ist, dann werden die Häuser schon bald nicht mehr reichen. Und darauf freue ich mich sehr!

Ich wünsche jedem, der das hier liest, dass er oder sie es selbst erleben darf, vielleicht nächstes Jahr im Juli in London.

Hier noch zwei kleine Eindrücke:

Juli 23, 2013

Hillsong Conference London

Morgen ist es endlich soweit und wir brechen zur Hillsong-Conference 2013 nach London auf. Ich freue mich so sehr darauf, zusammen mit ca. 16.000 weiteren Königskindern ganz viel von Gott zu erwarten. Gott selbst soll in den drei Konferenztagen im Mittelpunkt stehen, ER allein soll jedes Herz berühren und ER allein soll in mir und in jedem Besucher ein Feuer anzünden, das dann mit jedem von uns zurück an seinen Ort kommt, an viele Orte in ganz Europa. Gespannt bin ich auf das Thema „This is revival“ (Das ist Erweckung), das mich schon so lange begleitet und mich immer neu motiviert, mit aller Kraft, mit Verstand und besonders mit Herz an seinem Reich mitzubauen, darein zu investieren und Menschen mit IHM in Kontakt zu bringen.

Ich bin überzeugt, dass ich eine gewaltige Erweckung in Deutschland erleben werde, dass Menschen zu hunderten, ja zu tausenden zu Gott finden werden, weil die Zeit reif ist, weil so viele Menschen um Erweckung beten. Gott wird diese Gebete nicht unerhört lassen. Teilweise dürfen wir die Anfänge dieser Erweckung bereits erleben und dafür sind wir Gott sehr dankbar. Aber wir erwarten mehr, wir erwarten viel mehr!

Besonders freue ich mich auch auf die ausgiebigen Worship-Zeiten mit Hillsong-Live, Chris Tomlin und Kari Jobe  und auf die Predigten, z. B. von Brian Houston und Judah Smith.  Samstag geht es dann wieder nach Hause und direkt weiter zur gemeinsamen Kennenlernparty des B.A.S.E.- und MYP-Teams. Was eine Oase in dem ganzen Stress und Chaos der letzten Wochen.

Gott ist gut und Gott beschenkt uns. Vielen Dank dafür!

Juni 14, 2013

„Das ist Erweckung“ oder „Mit dem Fahrrad nach London“

Heute startet der 40-tägige Countdown bis zur Hillsong-Conference im Juli in London. In Vorbereitung auf diese Konferenz startet heute auch das 40-tägige Andachtsheft mit dem Titel „Das ist Erweckung – Erweckung beginnt mit mir“. Persönlich bin ich sehr gespannt auf diese 40 Tage und auf das, was Gott mir in den nächsten 40 Tagen und dann auf der Konferenz mitteilen wird.

Das Thema „Erweckung“ läuft mit in den letzten Monaten und Jahren immer öfter über den Weg. Waren es erst Geschichten über Erweckungen, die andere Menschen in vergangenen Zeiten erlebt hatten und die mich fasziniert haben, darf ich in letzter Zeit immer mehr erleben, dass das, was Erweckung ausmacht, auch in meinem Umfeld passiert. Da geht es nicht mehr um Storys aus dem tiefen Afrika oder frühen Amerika, die von manchen vielleicht mit viel Skepsis betrachtet werden, da geht es um Erlebnisse mit Gott, die hier und heute passieren. Erweckung bedeutet für mich, dass es Menschen gibt, die – ganz platt gesagt – schlafen, schlafen in ihrem Alltag, schlafen in ihrer vielen Beschäftigung, schlafen in ihrem Wohlstand und nicht mitbekommen, dass es viel wichtigere Dinge gibt. Ein solcher Schläfer schreibt gerade diese Zeilen… Erweckung bedeutet für mich aber auch, dass es ein Aufwachen aus diesem Schlaf gibt, die Erkenntnis, dass Gott etwas Großes mit meinem Leben vorhat, dass ER mich dafür nicht braucht, aber dass ER es liebt, mit mir SEINEN Plan umzusetzen. Es geht bei Erweckung für mich auch nicht darum, Hallen und Stadien bei Gottesdiensten vollzumachen um des Vollmachens willen, es geht darum, dass Jesus in meinem Leben den Platz bekommt, den er verdient, dass ER mich füllen darf mit dem heiligen Geist, dass ich IHN liebe mit ganzem Herzen, mit aller Kraft und ganzem Verstand und dass ich meine Mitmenschen lieben lerne, wie mich selbst. Und das wiederum wird zur Folge haben, dass Hallen und Stadien gefüllt werden mit Menschen, die genau das auch erleben möchten. Das ist für mich Erweckung!

Es begeistert mich, wenn ich dieses Verlangen nach Gott in Menschen sehe und erleben darf, wenn ich sehe, was manche Menschen an Anstrengungen in Kauf nehmen, um da zu sein, wo Gott versprochen hat, in der Mitte zu sein. Das betrifft besonders viele junge Menschen, bei denen ich dieses Verlangen erlebe. Ein Beispiel sind zwei junge Männer, die kein Geld haben, um z. B. auf dieser Konferenzim Juli in London dabei  zu sein, die sich keinen Flug leisten können. Aktuell planen diese Beiden mit dem Fahrrad nach London zu fahren. Ich finde das große Klasse!!! Und so darf ich viele weitere Bestrebungen sehen und erleben die mir zeigen, dass Gott ganz nah dran ist an diesen Menschen, sie zu berühren, mit Ihnen sein Reich zu bauen und Großes mit ihrem Leben anzufangen, zu SEINER Ehre und für andere Menschen zum Heil. Danke Gott, dass ich Teil dieser Erweckung sein darf. Ich wünschte mir, dass die vielen Gebete von Christen aus unserem Land und auch aus vielen anderen Ländern bald in Erfüllung gehen und Du Dich wie noch nie in unserem Land zeigst.

Die heutige Andacht zum Thema „Erweckung“ hat als Bibelvers diesen Text aus Psalm 90,12: „Lehre uns zu bedenken, wie wenig Lebenstage uns bleiben, damit wir ein Herz voll Weisheit erlangen!“

Juni 13, 2013

Lebe Deinen Traum

Angefangen hat unser Traum ja schon vor nunmehr fünf Jahren. Damals sagte meine Frau Heike mir: „Mein Traum ist es, mich als Seelsorgerin ausbilden zu lassen“. Ich fand diesen Traum damals sehr unterstützenswert, besonders nach den vielen Jahren, in denen sie sich ausschließlich um unsere Kinder gekümmert hat und keiner erwerbsmäßigen Arbeit nachgegangen ist. Für diese vielen Jahre bin ich ihr übrigens sehr dankbar. Damals entschloss ich mich, mich diesem Traum anzuschließen und habe eine Seelsorge-Ausbildung mit Heike zusammen begonnen. Was uns damals wie ein riesengroßer Berg vorkam, sowohl was den finanziellen Einsatz dafür betrifft, als auch den zeitlichen, ist aus heutiger Sicht zwar immer noch viel gewesen, aber Stück um Stück ging und geht es weiter und wir dürfen anfangen, unseren Traum zu leben. Gestern konnte ein weiterer Mosaikstein ins große Puzzle eingefügt werden, als Heike ihre mündliche Prüfung zum Heilpraktiker für Psychotherapie vor dem Gesundheitsamt in Dortmund erfolgreich abgelegt hat und sie nun auch offiziell in diesem Beruf tätig sein darf.

Hätte ich damals gewusst, was in der Summe an zeitlichem und finanziellem Aufwand auf uns zukommt, hätte ich vielleicht nicht angefangen, diesen Traum zu leben, sondern hätte mein Leben verträumt (Achtung: Wortspiel 😉 ).

Viele Menschen, besonders junge Menschen (mit denen wir viel Kontakt haben dürfen) fragen uns, was sie denn mal machen könnten, beruflich oder auch in anderen Bereichen des Lebens. Manchmal erwarten sie die Antwort aus dem Himmel, am liebsten in Form eines von Gott persönlich unterschriebenen Zettels mit ganz klaren Anweisungen. Zugegeben, das hätte echt was… Aber eigentlich ist es doch gar nicht so schwierig. Wenn wir in unserem Leben dem nachgehen, was uns Spaß macht, wenn wir darein investieren, wofür unser Herz schlägt und was unsere Leidenschaft ist und das nicht im Widerspruch zu Gottes Gedanken ist, die er uns in der Bibel mitteilt, dann dürfen wir anfangen, unseren Traum zu leben. Wir dürfen auch Fehler machen, denn Gott ist ein Gott, der gerne vergibt. Wir dürfen nach einem Traum auch weiterträumen und andere, neue Ziele in Angriff nehmen. Ich glaube, dass Gott uns ein Empfinden geschenkt hat dafür, was gut für uns ist und was er mit einem jeden einzelnen vorhat. Fest steht, dass Gott gute Pläne mit uns hat, dass er Gaben und Fähigkeiten verteilt, um seinen guten Plan umzusetzen, wo wir als Menschen Teil von sein dürfen.

Wenn wir anfangen, das zu tun, wofür ER uns Träume schenkt, wir dann im Vertrauen losgehen, unabhängig von manchen logischen Überlegungen (z. B. Finanzen), dann können wir sicher sein, dass Gott uns begleitet, dass er eben größer ist als unserer kleine Logik und dass er liebend gern unser Vertrauen belohnt und in Segen umwandelt. Ich muss nicht erst die Tausende Euro auf der so genannten „hohen Kante“ haben, um meinen Traum zu leben, ich muss vertrauen, dass Gottes Schatzkammern voll sind. Ich muss nicht erst einen gewissen Ausbildungslevel haben, um mich um meinen Traum zu kümmern, ich muss eher darauf vertrauen, dass Gott mir in seiner unendlichen Weisheit Verständnis schenkt. Ich muss nicht alles zu 100 % unter Kontrolle haben, ich darf Vertrauen in die Person, die den absoluten Überblick hat.

Ich möchte einfach Mut machen, wenn Du vor Entscheidungen stehst, wo es viele Fragezeichen gibt. Du hast einen Traum, dann fange an, ihn zu leben. Wir durften wieder einmal erleben, dass es sich lohnt, manchmal sogar entgegen dem Rat von Menschen, die es sicher auch gut meinen, aber Gott allein ist es, der eben den Masterplan hat, auch für Dich, Deinen Traum und Dein Leben.

Juni 06, 2013

Strom des Segens

Vor ein paar Tagen habe ich schon von dem Buch berichtet, das ich derzeit lese. Dieses Buch hat den Titel „Die Gott nachjagen“ und gestern hatte ich wieder Gelegenheit, in diesem Buch zu lesen. Der Autor überschreibt ein Kapitel darin mit „Lass es regnen“, eine Bitte, die besonders in diesen Tagen der schrecklichen Hochwasser in Süd- und Ostdeutschland, sowie Polen, der Tschechei und anderen Ländern abstrus klingt. Diese Bitte ist auch nicht wörtlich gemeint. Der Autor malt ein Bild davon, was passieren würde, wenn die Faszination eines Lebens mit Gott uns Christen wirklich erreichen würde, wenn unser Glaube mehr als nur ein Besuch im Gottesdienst wäre, wenn wir wirklich komplett unser Leben mit Gott leben, ihm zu 100 % vertrauen und er mit unserem Leben machen dürfte, was ER (Gott) möchte.

Beeindruckt hat mich der Gedanken, dass es in der biblischen Geschichte vorkam, dass Wasserbrunnen nicht mehr ihren Dienst erfüllten, weil Menschen sie zugeschüttet hatten. In 1. Mose 26 wird davon berichtet. Isaak war ein von Gott gesegneter Mann, er besaß große Viehherden, er erntete das hundertfache von dem, was er ausgesäht hatte. Das rief den Neid der Philister hervor, die darauf Isaaks Brunnen zuschütteten. Abimelech bat Isaak damals, wegzuziehen, da er zu mächtig geworden sei. Isaak befolgt diesen Wunsch und zieht in das Tal Gerar. Das erste, was er dort macht ist, dass er die zugeschütteten Brunnen wieder ausgraben lässt, die die Philister nach dem Tod seines Vaters Abraham zugeschüttet hatten. Warum macht Isaak das? Ich glaube, weil er sich erinnerte, dass Brunnen dafür da sind, dass Wasser aus ihnen geschöpft wird, klares, reines Wasser, das zur Lebenserhaltung so wichtig ist, Wasser, das erfrischt. Interessanterweise kommt es beim Ausgraben der Brunnen zum Streit mit den Hirten, die sich in dem Tal aufhielten. Interessant sind auch die Namen, die Isaak diesen Brunnnen gibt: „Streit“, „Anfeindung“ und „Weiter Raum“. Was hat Isaak damals gemacht? Er machte sich auf die Suche nach der Quelle, nach dem Wasser, nach dem, was Leben erhält. Und er erntet dafür nicht nur Lob und Dank. Ich entdecke da Parallelen. Was ist mit Menschen, die sich auf die Suche nach der Quelle machen, die frisches, klares Wasser trinken möchten, die die Person finden möchten die von sich sagt, dass sie die Quelle ist und dass derjenige, der aus dieser Quelle trinkt, keinen Durst mehr hat in Ewigkeit. Diese Menschen suchen Erfrischung und ernten dafür manchmal Unverstäntnis, Streit und Anfeindungen, manchmal sogar von anderen Christen, die die Quelle ja eigentlich auch kennen sollten. Wie schön ist dann die Begegnung mit Gott selbst, die Isaak erleben durfte. Damals sagte Gott zu ihm: „Hab keine Angst, denn ich bin bei dir und werde dich segnen.“ (1. Mose 26,24)

Ich frage mich, welcher Schutt und welcher Dreck in meinen Brunnen liegt, welchen Unrat vielleicht andere Menschen in den Brunnen gekippt haben, dass er nun nicht mehr seinen Zweck erfüllen kann, mir den Zugang zur Quelle zu ermöglichen, mich mit frischem Wasser zu stärken und mich zu erfrischen. Das ist es, was der Autor des Buches sagen möchte: Ich muss zuerst die zugeschütteten Brunnen wieder freilegen, nach ihnen graben, den ganzen Schutt beiseite tun, bevor das Wasser wieder fließen kann. Er bezieht das auch auf Kirchen und Gemeinden: Auch sie müssen ihre Brunnen wieder ausgraben, müssen den Schutt heraus holen, damit Gottes Wasser wieder fließen kann und den Menschen Reinigung und Erfrischung geben kann. Wir müssen zurück zur Quelle und sollten uns nicht zufrieden geben mit dem Gedanken, dass es irgendwo frisches, reines Wasser gibt, wir sollten alles daran setzen, nach diesem Wass zu graben, die Quelle freizulegen, damit wir wieder erfrischt und gesegnet werden können.

Mich hat das Bild vom Strom der Heilung in Hesekiel 47 sehr beeindruckt. Dort heisst es: „Dann brachte der Mann mich zurück zum Eingang des Tempels. Dort sah ich, wie unter der Schwelle des Tempels Wasser hervorströmte und nach Osten floss – denn die Vorderseite des Tempels zeigte nach Osten. Das Wasser lief unten an der südlichen Seitenwand, südlich vom Altar, hinab. Der Mann brachte mich durch das nördliche Tor und führte mich außen herum zum äußeren östlichen Tor. Dort sah ich, dass das Wasser aus der südlichen Seitenwand herausfloss. Der Mann hatte eine Messrute in der Hand und ging nach Osten. Und er maß 1.000 Ellen ab und ließ mich durch das Wasser gehen. Das Wasser reichte mir bis zum Knöchel. Er maß weitere 1.000 Ellen ab und ließ mich wieder durch das Wasser gehen. Diesmal ging es mir bis ans Knie. Er maß noch einmal 1.000 Ellen ab und ließ mich wieder hindurchgehen. Es reichte mir nun bis zur Hüfte. Dann maß er noch einmal 1.000 Ellen ab, und da war es ein Strom, so tief, dass ich nicht mehr hindurchgehen konnte. Der Fluss konnte nur noch schwimmend durchquert werden, man konnte nicht mehr hindurchgehen. Er fragte mich: »Hast du das gesehen, Menschenkind?« Dann führte er mich am Flussufer entlang wieder zurück. Als ich zurückging, sah ich auf einmal, dass auf beiden Seiten des Flussufers Bäume wuchsen. Da sagte er zu mir: »Dieses Wasser fließt Richtung Osten in die Araba und mündet dort ins Tote Meer. Wenn es hineinfließt, heilt es das Wasser des Toten Meeres. Alles, was sich regt und bewegt, wohin das Wasser kommt, wird leben. Es wird sehr viele Fische geben, denn dieses Wasser kommt dorthin und macht das Salzwasser gesund. Wohin dieses Wasser fließen wird, dort wird alles leben. Von En-Gedi bis nach En-Eglajim werden Fischer am Ufer des Toten Meeres stehen und fischen. Man wird dort die Netze aufspannen. Alle Arten von Fischen werden es erfüllen, so zahlreich wie im Mittelmeer. Doch die Teiche und Lachen daneben werden nicht gereinigt werden; sie sollen der Salzgewinnung dienen. Auf beiden Seiten des Stroms werden alle Arten von Obstbäumen wachsen. Die Blätter dieser Bäume werden niemals welken; an ihren Zweigen werden immer Früchte hängen. Jeden Monat wird eine neue Ernte heranreifen! Denn sie werden vom Fluss, der im Tempel entspringt, bewässert. Ihre Früchte werden als Nahrung dienen und ihre Blätter als Heilmittel.“

Ist das nicht beeindruckend? Gott liebt es zu segnen, Gott liebt es Gutes zu tun, Gott liebt es zu befreien, Gott liebt es zu erfrischen. In diesem Bild erlebt der Schreiber, wie dieser Segensfluss aus dem Tempel fließt, zuerst nur so viel, dass er mit seinen Knöcheln im Wasser steht, dann später bis zum Knie, dann zur Hüfte und schließlich ist er umspült vom Wasser, vom Segen und er kann nicht mehr stehen, nur noch schwimmen. In diesem Bild wird der Schreiber dann am Flussufer wieder zurückgeführt und er darf die Segnungen erleben, die dieses Wasser mit sich bringt:

  • Heilung (das Wasser des toten Meeres wird heil, wenn der Strom in das Meer fließt, die Blätter der Bäume bewirken  Heilung)
  • Leben (alles, was sich regt und bewegt in diesem Wasser wird leben)
  • Frucht (das Wasser wird voll sein mit allen Arten von Lebewesen)
  • Versorgung und Lebenserhaltung (Fischer werden fischen, Obstbäume werden nicht welken und immer Frucht bringen)

Mich beeindruckt dieses Bild absolut und ich stelle mir vor, unsere Häuser, unsere Kirchen und Gemeinden wären Orte, aus denen diese Wasserströme fließen. Ich stelle mir vor, wie Menschen Heilung erfahren, wie (geistlich) Tote wieder leben würde, wie Frucht sichtbar wird und wie Gottes Versorgung erlebt wird. Ich glaube, Gott ist bereit, diesen Strom des Segens fließen zu lassen, denn Gott möchte die Leere füllen, das Kranke heilen, er möchte sich verschenken und Leben spenden und er möchte für uns sorgen. Bin ich bereit, in diesen Segensstrom einzutauchen? Kann ich den vermeintlich sicheren Halt loslassen und mich in tieferes Wasser wagen? Oder gebe ich mich damit zufrieden, dass nur meine Füße ein wenig vom Wasser umspült werden? Was verstopft meinen Brunnen, wo muss ich Dreck wegräumen, wo ist Buße und Vergebung nötig?

Aus eigener Erfahrung darf ich sagen, dass es sich lohnt, die vergrabenen Brunnen zu suchen und diese wieder freizulegen, weil das Wasser so gut ist, dass aus dieser Quelle kommt. Ich möchte mich auch nicht mit ein wenig Erfrischung an den Füßen zufrieden geben, ich möchte in die ganze Flut eintauchen, die Gott für mich hat. Und ich möchte davon weitergeben, weil ich es jedem wünsche, in diesem Strom der Heilung schwimmen zu können. In Matthäus 11 fordert Jesus die Jünger von Johannes dem Täufer auf, Johannes (der im Gefängnis saß) zu berichten, was sie gesehen und erlebt hatten:

Blinde sehen, Gelähmte gehen, Aussätzige werden gesund, Taube hören, Tote werden zum Leben erweckt und den Armen wird die gute Botschaft verkündet.

Ich möchte mich durchgraben, bis hin zur Quelle und möchte auch von diesen Wundern Gottes berichten.

Jesaja durfte einen kleinen Eindruck davon bekommen was es heisst, an der Quelle anzukommen. Er schreibt: “ …sah ich den Herrn. Er saß auf einem hohen Thron und war erhöht und der Saum seines Gewandes füllte den Tempel. Über ihm schwebten Seraphim, jeder hatte sechs Flügel. Mit zwei Flügeln bedeckten sie ihre Gesichter, mit zweien ihre Füße und mit dem dritten Paar flogen sie. Sie riefen einander zu: »Heilig, heilig, heilig ist der Herr, der Allmächtige! Die Erde ist von seiner Herrlichkeit erfüllt!« Habakuk schreibt: „Die ganze Erde wird die Herrlichkeit des Herrn erkennen und davon erfüllt sein, so wie Wasser das ganze Meer füllt.

Vater, Dein Reich komme, wie im Himmel so auf der Erde, in Jesus Namen!

 

Mai 28, 2013

schreiende Steine zur Ehre Gottes

Irgendwie geht mir die Begebenheit von Jesus Einzug in Jerusalem nicht mehr aus dem Kopf, über die ich gestern etwas geschrieben habe. Was war es, das die Menschenmenge veranlasste, ihre Mäntel auszuziehen und auf die Straße zu legen, damit ein Esel mit einem Mann darauf über die Mäntel reiten konnte? Was veranlasste die Menschen dazu, Palmenzweige von den Palmen abzureissen, um sie vor dem Mann auf dem Esel auszubreiten? Was veranlasste sie dazu, folgende Sätze immer und immer wieder zu rufen: »Gepriesen sei der Sohn Davids! ›Gesegnet sei er, der im Namen des Herrn kommt!‹ Gepriesen sei Gott in der Höhe!«? Sicher war das für die damalige Zeit ein ganz normales Bild, was jeden Tag hundertfach zu sehen war. Ein Mann, der auf einem Esel sitzt und die Straße entlang reitet… Was war dieses Mal anders? Sicher gab es damals auch einen Peinlickeitsfaktor, der die Menschen dreimal überlegen ließ, etwas zu tun oder es besser sein zu lassen. Warum taten die Menschen so etwas Komisches?

Ich stelle mir vor, diese Begebenheit würde heute, ca. 2000 Jahre später stattfinden. Aus dem Standard-Esel ist ein Standard-Kleinwagen geworden. Vielleicht ist es ein Cabriolet und darin sitzt ein Mann, so dass man ihn von außen sehen kann. Solch ein Bild erleben wir heute auch hundertfach an jedem Tag und … ehrlich gesagt, habe ich noch nie in meinem Leben Eichenzweige abgerissen, um sie vor dem Cabriolet auf die Straße zu legen, geschweige denn dem Mann in dem Auto in solch einer Form zugejubelt.

Was ging da also vor 2000 Jahren vor sich in dieser Begebenheit? Was hat dieser eigentlich ganz normalen Situation die Würze, das Besondere gegeben? Es war sicher nicht der besonders starke 2-PS-Esel, es waren nicht die Mäntel der Menschen auf dem Boden, es waren auch nicht die Pharisäer und Schriftgelehrten, die wieder einmal mehr etwas auszusetzen hatten, es war auch nicht ein spontaner, emotionaler Höhenflug der Menschen, nein es war die manifeste Gegenwart Gottes in Person von Jesus Christus, die diese Alltagssituation zu einer Situation machte, in der Menschen nicht mehr anders konnten, als so zu handeln, wie sie handelten, das zu rufen, was sie riefen. Zuerst waren es die Jünger, dann die umherstehenden Menschen und später war es die ganze Stadt, die in Aufruhr kam.

Ich stelle mir vor, eine äußerst wichtige und mächtige Person kommt in eine Großstadt. Nehmen wir zum Beispiel Barak Obama, der (so viel ich weiss) im nächsten Monat nach Berlin kommt. Sicher werden da enorme Sicherheitsvorkehrungen getroffen, sicher werden Menschen an der Strecke stehen, die er vom Flughafen zu seinem Hotel fahren wird, um einen Blick auf ihn zu erhaschen. Aber schon ein paar Straßen weiter wird das Leben wie gewohnt weitergehen und man wird noch nicht einmal merken, dass eine wichtige Person in der Stadt ist. Anders damals in Jerusalem: Die ganze Stadt war in Aufruhr. Welche Power bewirkt alleine die Gegenwart des Höchsten, dass eine Großstadt wie Jerusalem in Aufruhr gerät, alleine wenn er auf einem Esel in die Stadt reitet!

Mich beeindruckt diese Geschichte heute noch einmal ganz neu. Ich habe mir dieselbe Begebenheit gerade im Evangelium nach Lukas durchgelesen. Dort finde ich noch eine weitere ganz interessante Aussage. Als die Menschen Jesus Ehre geben, erheben die Pharisäer Einspruch und sagen ihm, dass er seinen Jüngern solche Sätze verbieten soll. Was Jesus darauf sagt ist phänomenal. Er sagt: »Ich sage euch: Wenn sie schweigen, werden die Steine schreien!« Diese Aussage ist echt krass. Für mich bedeutet das, dass ich in Gottes Gegenwart einfach nicht ruhig sein kann, dass selbst die Steine sein Lob hinausschreien werden, sollten wir Menschen schweigen. Für mich zeigt diese ganze Geschichte aber auch, dass Dinge, die im ersten Augenblick unlogisch oder unvernünftig sind (z. B. die Palmenzweige vor dem Esel ausbreiten) zur Ehre Gottes dienen. Mir persönlich macht das Mut, vor Gott so sein zu dürfen, wie es der Situation angemessen ist und ich micht nicht verstellen muss oder einer Tradition oder einer speziellen Liturgie folgen muss. Wenn Gottes Gegenwart da ist, dann ist sie da und ich kann und möchte mich nicht dagegen wehren. Wenn Gottes Gegenwart mich zum Tanzen bringt, dann tanze ich, auch wenn das aus meinem Empfinden sicher nicht schön ist 😉 , wenn ich Sätze zum Lob Gottes aussprechen soll, dann spreche ich sie aus. Wenn Gottes manifeste Gegenwart mich auf die Knie bringt, dann gehe ich auf die Knie. Das jedenfalls wünsche ich mir sehr, dass wir nicht darauf achten, was mein Nachbar macht oder was die Gesellschaft vorschreibt, sondern dass ich darauf achte, wann Gott einzieht und das unter keinen Umständen verpasse.

Was in der Begebenheit in Mätthäus 21 nicht steht, steht in der Schilderung dieser Geschichte in Lukas 19. Was macht Jesus nach diesen Erlebnissen mit den Menschen, die ihm Ehre gaben und den Menschen, die diese Ehre verhindern wollten? Jesus weint über Jerusalem. Er empfindet plötzlich, dass es Menschen gibt, die verloren sind, er sieht das kommende Gericht für Jerusalem und er sieht, dass die Menschen dieses Gericht miterleben müssen, weil sie Gott nicht erkannt haben. Wörtlich heisst es dort: »Sie werden dich zerstören und deine Kinder, die in dir wohnen, zerschmettern und werden in der ganzen Stadt keinen Stein auf dem anderen lassen, weil du die Zeit, in der Gott dir begegnete, nicht erkannt hast.«

Es scheint mir so, als wolle Gott mir heute sagen, dass ich darauf achten soll, dass ich IHN nicht verpasse. Vielleicht gilt das auch für unsere Kirchen und Gemeinden. Sicher ist er da, wo zwei oder drei sich in seinem Namen versammeln, aber kann es sein, dass wir IHN manchmal oder sogar oft, hoffentlich nicht immer, verpassen? Offensichtlich scheint das möglich zu sein. Wie oft habe ich die Zeit, in der Gott mir begegnete, nicht erkannt?

Über diese Frage und folgende weitere möchte ich gerne nachdenken:

  • Wie kann ich Gottes Gegenwart erkennen?
  • Wie gehe ich mit Gottes Gegenwart um?
  • Welche Formen, Traditionen, Liturgien muss ich ablegen, um offen zu sein für die Gegenwart Gottes?
  • Wie kann ich dem heiligen Geist erlauben, mir seine Gegenwart immer mehr bewusst zu machen?
  • Was würde in meiner Kirche oder Gemeinde passieren, wenn sich Gottes Gegenwart manifestieren würde? Was würde sich ändern?
  • Was würde Gottes Gegenwart mit meiner Stadt anstellen?
  • Möchte ich überhaupt, dass ich in Gottes Gegenwart eintrete oder hindert mich da etwas?
  • Möchte ich in Gottes Gegenwart sein oder möchte ich Menschen gefallen?
  • Ist es mir egal, was Gottes Präsenz mit mir macht oder möchte ich schon noch ein wenig Kontrolle über mich behalten?
  • Urteile ich über Menschen, die Gottes Gegenwart genießen und merke dabei vielleicht nicht, dass Gottes Gegenwart gerade an mir vorbeigezogen ist?

Zugegeben, das sind viele Fragen. Ich glaube aber, dass es sich lohnt, über diese Fragen intensiv nachzudenken und mit Gott darüber zu sprechen. Persönlich möchte ich jedenfalls bereit sein, in Gottes Gegenwart zu treten, auch wenn sie mich sicher umhauen wird.

Seid gesegnet!

 

Mai 27, 2013

Die Gott nachjagen…

…lautet der Titel eines Buches von Tommy Tenney, das ich gestern angefangen habe zu lesen, wobei „lesen“ eigentlich der falsche Begriff ist. „Verschlungen“ trifft es deutlich besser. Tenney berichtet in seinem Buch davon, wie sich sein Leben nach einer tiefen Begegnung mit Gott drastisch verändert hat. Er vergleicht dieses „Gott nachjagen“ mit dem Fangenspielen, was jeder Vater von seinen Kindern kennt. Ein Kind kann in der Regel keinen Erwachsenen fangen. Meist reichen kurze Bewegungen des Vaters nach rechts oder links aus, um dem Gefangenwerden zu entrinnen. Weil es für den Vater aber so schön ist zu sehen, wie sein Kind ihn fangen möchte, kommt irgendwann der Zeitpunkt, wo sich das Spiel umdreht: Der Vater wird das Kind fangen, das Kind wird weglaufen, aber der Vater fängt das Kind und die beiden toben, sie knuddeln sich auf dem Boden herum, das Kind, das den Vater fangen wollte, wird vom Vater gefangen, das Kind wird zum Gefangenen des Vaters. Ist das nicht ein cooles Bild? Gott lässt sich nicht lumpen, wenn wir IHN suchen, wird er sich finden lassen, ja, noch mehr, ER wird uns gefangen
nehmen, und mit aller Ehrfurcht gesagt, ER wird mit uns herumtoben, wie ein Vater mit seinem Kind tobt, er wird mit uns knuddeln.

Nach diesem ersten Bild, was ich sehr genossen habe, kommt Tenney auf einen Bibeltext zu sprechen. Es geht um die Begebenheit, wie Jesus auf einem Esel reitend in Jerusalem einzieht. In Matthäus 21 steht darüber Folgendes:

„… Scharen von Menschen breiteten ihre Mäntel auf dem Weg aus; andere hieben Zweige von den Bäumen ab und legten sie auf den Weg. Vor und hinter Jesus drängten sich die Menschen und riefen: »Gepriesen sei der Sohn Davids! ›Gesegnet sei er, der im Namen des Herrn kommt!‹ Gepriesen sei Gott in der Höhe!« So zog Jesus in Jerusalem ein. Die ganze Stadt geriet in Aufregung, und alle fragten: »Wer ist dieser Mann?« Die Menge, ´die Jesus begleitete,` antwortete: »Das ist der Prophet Jesus aus Nazaret in Galiläa.«

Da, wo Jesus in Erscheinung trat, gab es Bewegung, Faszination. ER heilte und von IHM ging etwas aus, was Menschen berührte, sie dazu bewegte, IHM zuzujubeln. Es heisst dort: „die ganze Stadt geriet in Aufregung“ und Jerusalem war keine kleine Stadt…

In der Geschichte geht es dann weiter, dass Jesus in den Tempel geht und alles daraus entfernt, was da nichts zu suchen hat, z. B. die Geldwechsler und Taubenverkäufer. Sein Haus hatte man zu einem Haus gemacht, in dem es um ganz andere Dinge ging als um Gott. Nachdem Jesus alles entfernt hatte, was im Tempel nicht zu suchen hatte steht dann im Bibeltext: „Während er im Tempel war, kamen Blinde und Lahme zu ihm, und er heilte sie. Aber die Wunder, die er tat, und der Jubel der Kinder, die im Tempel riefen: »Gepriesen sei der Sohn Davids!«, erregten den Unwillen der führenden Priester und der Schriftgelehrten. »Hörst du eigentlich, was die da rufen?«, sagten sie zu ihm. »Gewiss«, erwiderte Jesus. »Habt ihr das Wort nie gelesen: ›Unmündigen und kleinen Kindern hast du dein Lob in den Mund gelegt‹?«

Was sagt dieser Bibeltext? Mir sagt er, dass auch wir heute vielleicht nicht mehr Jesus im Fokus haben, wenn wir uns als Kirche oder Gemeinde treffen. Erwarten wir wirklich SEINE Gegenwart oder sind wir nicht manchmal wie die führenden Priester oder Schriftgelehrten, die damals vielleicht im Tempel auf den Knien lagen und Gott baten, dass der verheißene Messiahs doch endlich kommt und gar nicht mitbekamen, dass er gerade auf dem Esel reitend draußen in Jerusalem einzog. Vielleicht sind wir außerdem sogar so, dass wir das Schreien der Leute, das Laute, das Jubeln verurteilen, weil wir uns vielleicht in der eigenen Andacht gestört fühlen? Und dabei ist der Grund für das Laute,
für den Jubel und das Schreien die Gegenwart des lebendigen Gottes, die Faszination über seine Person, das beeindruckt sein über die Person, die Leben bringt, die Heilung bringt, die sich um die Menschen kümmert.

Tenney rüttelt in seinem Buch echt an einigen Traditionsfundamenten, aber er bringt es auf den Punkt, was unsere Kirchen und Gemeinden heute davon abhält, Gott echt zu erleben, seine Größe zu sehen. Er vergleicht unsere Kirchen mit einem Backhaus. In diesem Vergleich sieht er Gott als das Brot an (ist übrigens ein tolles biblisches Bild: die Schaubrote waren ein Bild von der Gegenwart Gottes). Wenn im Backhaus kein Brot mehr ist, wenn die Öfen nicht mehr geheizt werden und nur noch Krümel der Brote aus vergangenen Zeiten vorhanden sind, dann wird es die Menschen nicht in das Backhaus ziehen. Höchstens diejenigen, die ihre Freude daran haben, die Stellen zu sehen, wo einmal frisches Brot gebacken wurde oder die Regale zu begutachten, die einmal das Brot getragen haben. Wie unglaublich anders wäre es, wenn aus der Backstube der Duft von frisch gebackenem Brot hervorströmen würde, wenn die Regale gefüllt wären mit knusprigen, wohlriechenden Broten, die Menschen würden nur so strömen, sie würden Schlange stehen, um endlich auch so ein Brot zu bekommen. Wie wäre es, wenn aus unseren Kirchen der „Duft von Gott“ strömen würde, wenn die Regale gefüllt wären mit SEINER Herrlichkeit, wenn ER selbst so präsent wäre, dass die Menschen gar nicht anders könnten, als herein zu kommen, Gott zu loben, IHN anzubeten und IHM zuzujubeln. Ein Traum? Ich bin überzeugt, dass es kein Traum bleiben muss. Ein kleines Stück dieser Vision durften wir am vergangenen Wochenende erleben. Gottes Gegenwart war sehr deutlich und es geschahen Zeichen und Wunder, in seinem Namen.

Mein Gebet ist es, dass ich Gott immer mehr nachjagen und IHN „fangen“ möchte, damit ER mich gefangen nimmt. Mein Gebet ist es, dass aus den vielen Backstuben schon sehr bald wieder der frische „Duft“ von Gott selbst strömt und dass die Menschen in unseren Städten nicht mehr anders können, als sich ihr Brot abzuholen.

Vater, Dein Reich komme, wie im Himmel, SO AUF ERDEN!

Das Lied „Freedom is here“ sagt genau das, wonach sich mein Herz sehnt. Dort heißt es: „Take the limits off, no matter what the cost, I´m running after your call. And i will run this race, see you face to face, so let your power overflow.“ Diese manifeste, greifbare Gegenwart des Höchsten möchte ich mehr und mehr erleben.

Herr, bitte nimm alle trockenen Krümel aus der Backstube und ersetze sie durch frisches Brot. Herr, bitte nimm alles aus unseren Kirchen und Gemeinden weg, was lediglich eine Erinnerung an Dich hervorruft und uns davon abhält, Dich selbst in Deiner Größe und Herrlichkeit und Allmacht zu sehen. Ziehe DU selbst ein und lass uns Deine Wunder sehen.

Sehr inspirierend fand ich den Bibeltext aus Hesekiel 47. Überschrieben ist der Abschnitt mit „Der Strom der Heilung“. Lies diesen Text mal ganz in Ruhe durch und mach Dir die Gegenwart Gottes bewusst. So möchte ich unsere Kirchen und Gemeinden sehen, dass Segen unter den Schwellen hervorquillt und das Land durchflutet, in Jesus Namen.

Dann brachte der Mann mich zurück zum Eingang des Tempels. Dort sah ich, wie unter der Schwelle des Tempels Wasser hervorströmte und nach Osten floss – denn die Vorderseite des Tempels zeigte nach Osten. Das Wasser lief unten an der südlichen Seitenwand, südlich vom Altar, hinab. Der Mann brachte mich durch das nördliche Tor und führte mich außen herum zum äußeren östlichen Tor. Dort sah ich, dass das Wasser aus der südlichen Seitenwand herausfloss. Der Mann hatte eine Messrute in der Hand und ging nach Osten. Und er maß 1.000 Ellen ab und ließ mich durch das Wasser gehen. Das Wasser reichte mir bis zum Knöchel. Er maß weitere 1.000 Ellen ab und ließ mich wieder durch das Wasser gehen. Diesmal ging es mir bis ans Knie. Er maß noch einmal 1.000 Ellen ab und ließ mich wieder hindurchgehen. Es reichte mir nun bis zur Hüfte. Dann maß er noch einmal 1.000 Ellen ab, und da war es ein Strom, so tief, dass ich nicht mehr hindurchgehen konnte. Der Fluss konnte nur noch schwimmend durchquert werden, man konnte nicht mehr hindurchgehen. Er fragte mich: »Hast du das gesehen, Menschenkind?« Dann führte er mich am Flussufer entlang wieder zurück. Als ich zurückging, sah ich auf einmal, dass auf beiden Seiten des Flussufers Bäume wuchsen. Da sagte er zu mir: »Dieses Wasser fließt Richtung Osten in die Araba und mündet dort ins Tote Meer. Wenn es hineinfließt, heilt es das Wasser des Toten Meeres. Alles, was sich regt und bewegt, wohin das Wasser kommt, wird leben. Es wird sehr viele Fische geben, denn dieses Wasser kommt dorthin und macht das Salzwasser gesund. Wohin dieses Wasser fließen wird, dort wird alles leben. Von En-Gedi bis nach En-Eglajim werden Fischer am Ufer des Toten Meeres stehen und fischen. Man wird dort die Netze aufspannen. Alle Arten von Fischen werden es erfüllen, so zahlreich wie im Mittelmeer. Doch die Teiche und Lachen daneben werden nicht gereinigt werden; sie sollen der Salzgewinnung dienen. Auf beiden Seiten des Stroms werden alle Arten von Obstbäumen wachsen. Die Blätter dieser Bäume werden niemals welken; an ihren Zweigen werden immer Früchte hängen. Jeden Monat wird eine neue Ernte heranreifen! Denn sie werden vom Fluss, der im Tempel entspringt, bewässert. Ihre Früchte werden als Nahrung dienen und ihre Blätter als Heilmittel.

Mai 22, 2013

Ein Fest zur Ehre Gottes

Auf den gestrigen Abend hatte ich mich schon viele Wochen gefreut. Es ist für mich eine Ehre, zusammen mit mehreren tausend Menschen in Gottes Gegenwart zu kommen und IHM alle Ehre zu geben. Hillsong Live ist seit gestern auf ihre Cornerstone-Deutschland-Tour und gestern Abend dufrten wir bei der ersten Worshipnight dabei sein. Auch wenn diese Gottesdienste aktuell noch Event-Charakter haben bin ich mehr und mehr sicher, dass das die Gottesdienste der Zukunft sind. Ich sehe da so eine tiefe Sehnsucht nach Gottes Gegenwart, ich sehe ein Verlangen dieser vielen tausend Menschen, Gott anzubeten, IHN groß zu machen, IHN in unsere Umgebung zu den Menschen zu bringen, die bisher noch nicht in einer Beziehung zu Gott stehen. Für mich sind es bei diesen Worship-Abenden immer sehr bewegende Momente wenn ich in die Gesichter der Menschen sehe: Dort spiegelt sich oft Gottes Gegenwart wieder. Sie strahlen ein Überwältigt-Sein, ein Staunen über Gottes Größe, Gnade und Liebe aus. Ich sehe die tiefe Leidenschaft vieler Menschen für Gott und seine Sache. Ich sehe auch immer mehr das Fallen und Bröckeln der Denominationsmauern. Welche geballte Kraft kann Gott in unserem Land entfalten, wenn wir uns immer mehr darauf ausrichten, Gott selbst in den Mittelpunkt zu stellen und nicht mehr uns selbst oder unsere eigene Glaubensüberzeugungen, die meistens doch nur geschmackliche Dinge darstellen. Gott, hilf uns immer mehr daran zu arbeiten, Dich mit ganzem Herzen, mit ganzer Kraft und mit ganzem Verstand zu suchen und zu bekennen. Deutschland mach Dich bereit für Größeres, in Jesus Namen! Ein Tipp ganz am Rande: Erweckung beginnt in meinem und Deinem Herzen, bist Du bereit? Ich möchte Teil dieser Erweckung sein und riskiere dafür auch gerne „nasse Füße“, wie es Johannes Falk in einem seiner neuen Lieder vom „360 °“ Album singt.

Hier noch zwei Clips mit Eindrücken vom gestrigen Abend. Das waren zwei Lieder, die echt gut abgingen. Bei den anderen (ruhigen) Lieder wollte ich aber nicht filmen, sondern Gottes Gegenwart genießen 😉

Seid gesegnet!

Mai 02, 2013

Mein Glaube auf Facebook

Für manche ein Fluch, hoffentlich für viele ein unglaublicher, lebensrettender Segen – Facebook. Wozu ist Facebook nützlich? Wozu nutze ich Facebook? Für mich persönlich ist Facebook eine super Möglichkeit, Menschen zu zeigen, dass ich Gott liebe und dass es für mich keine Religion sondern Beziehung ist. Es ist für mich die Chance Menschen zu zeigen, dass Christsein keine verstaubte, konservative, spießige Sache ist sondern echtes Leben, Freude und Erfüllung bedeutet. Wer sonst, wenn nicht wir Christen, können unseren Freunden, Arbeitskollegen, Verwandten usw. eine Beziehung mit Gott schmackhaft machen, wer sonst, wenn nicht wir Christen könnten das Bild von Gott, das leider manche Menschen haben (alte Mann mit Bart…), korrigieren in ein Bild, das der Wahrheit entspricht. Gott möchte, dass wir leben, leben in Überfluss.

Interessant ist, was der Apostel Paulus in seinem Brief an Timotheus schreibt zu einer Zeit, die noch kein Facebook kannte. Paulus fordert auf: „Lehre diese Dinge und schärfe sie den Geschwistern ein! Niemand hat ein Recht, auf dich herabzusehen, nur weil du noch jung bist. Sei den Gläubigen ein Vorbild in allem, was du sagst und tust, ein Vorbild an Liebe, Glauben und Reinheit. Widme dich bis zu meinem Kommen mit ganzer Kraft dem Vorlesen ´der Heiligen Schrift`, dem Ermahnen und Ermutigen der Gläubigen und dem Lehren. Lass die Gabe nicht ungenutzt, die dir durch Gottes Gnade geschenkt worden ist. Du hast sie ja aufgrund eines prophetischen Wortes und unter Handauflegung der Ältestenschaft bekommen. Konzentriere dich also ganz auf diese Aufgaben; lass dich durch nichts beirren. Dann werden die Fortschritte, die du ´im Glauben` machst, allen sichtbar sein. Gib Acht auf dich selbst und auf das, was du lehrst! Halte dich treu an alle diese Anweisungen. Wenn du das tust, wirst du sowohl dich selbst retten als auch die, die auf dich hören.“ (1. Tim. 4,11-15)

Das macht Mut, denn in diesen  Sätzen finde ich das Versprechen, dass es nicht umsonst sein wird, wenn wir uns mit ganzer Kraft auf das Vorlesen der Schrift, dem Ermahnen und Ermutigen konzentrieren. Und Dank Facebook geht das heute viel einfacher als früher. Paulus ermahnt sogar, keine Chance ungenutzt zu lassen („…lass die Gabe nicht ungenutzt…“).

Umso mehr freue ich mich, dass nun sogar offiziell dazu aufgerufen wird, seinen Glauben auf Facebook öffentlich zu leben, damit Menschen davon erfahren, was sie auch haben und erleben können. Frisch von den Dillenburger Jugendtagen hier der Trailer zum Aufruf, sein Leben mit Gott auf Facebook zu leben. Gute Sache, die ich absolut unterstützen kann. Beten wir, dass Deutschland von Gottes Gegenwart und Herrlichkeit geflutet wird und eine echte Reformation in den Herzen der Menschen startet. Bist Du dabei? Oder wozu nutzt Du Facebook?!? Weitere Infos zu dieser Sache findest Du auch unter http://www.myfaithonfacebook.de