Seelsorge, Psychotherapie (HPG) & Traumaberatung Heike und Andreas Timmler


März 22, 2012

Mittagspause

Seit langer Zeit mache ich mal wieder eine richtige Mittagpause. Mit „Awakening“ von „JesusCulture“ auf den Ohren gehe ich durch die City von Elberfeld, genieße eine gepflegten Dönerteller im Stehen und beobachte die Menschen, die da so an mir vorbeihuschen. Ich kenne das ja von mir sehr gut, dass ich – wenn ich in der Stadt unterwegs bin – ein ziemliches Tempo drauf habe. Letztens las ich von einer Studie über die Geh-Geschwindigkeit von Menschen in Millionenstädten verschiedener Staaten. Dabei wurde von mehreren hundert Personen die Zeit gemessen, die sie für 100 Meter Wegstrecke im Einkaufsbereich dieser Millionenstadt benötigen und daraus ein Mittelwert errechnet. Ohne die Zeiten bis in den Millisekundenbereich jetzt noch zu wissen, aber der Unterschied war schon sehr gravierend: In Berlin benötigten die Menschen im Schnitt ca. 23 Sekunden, in Tokio 19 Sekunden und in einer afrikanischen Großstadt 28 Sekunden. Daraus folgerte man, dass die Hektik größer wird, je industrialisierter das Land ist. Daran musste ich so denken, als ich heute Mittag die Sonne und den Dönerteller genoss und JesusCulture mir zu einer chilligen Ruhe im hektischen Alltag verhalf.

Plötzlich sah ich den Bettler, der in den Mülleimern der Stadt mit bloßen Händen nach Pfandflaschen suchte, ich nahm den Dealer war, wie er seinen Stoff an die Junkies verkaufte, ich registrierte den top-gekleideten Manager, der wichtig  telefonierend durch die Straßen hastete, da war der Schüler, der vielleicht ohne etwas zu Essen heute morgen das Haus verlassen hat und jetzt in ein Haus zurückkommt, in dem keine Mutter und kein Vater ihn erwartet. Oder die die Mitglieder der Piratenpartei, die an ihrem kläglichen Stand um Mitglieder werben.  Alle diese Leute bewirken heute Mittag in mir ein Gefühl des Mitleids. Mitleid mit dem Bettler, der Krankheiten und Schmutz in Kauf nimmt, um sich ein paar Cent zu verdienen, der Dealer, der das Leid anderer fördert und unterstützt, der Junkie, der so gefangen ist in seiner Sucht und oft die Realität des Lebens nur noch im Rausch erlebt und das Werben Gottes nicht mehr spürt. Oder Mitleid mit dem Manager, für den sein Job sein Ein- und Alles ist und der vielleicht so viel Schönes verpasst. Mitleid mit dem Schüler, weil keiner da ist, der ihn lieb hat und Mitleid mit den Parteianhängern …

Alle diese Menschen brauchen JESUS, ohne IHN werden sie alle, unabhängig von ihrem Status heute, einmal verloren gehen. Aber mit IHM wäre der Bettler heute schon ein geliebtes Königskind, wären der Junkie und der Dealer heute bereits geliebte Söhne, die Schülerin und die Parteianhänger heute schon geliebte Kinder des guten Daddys im Himmel. Papa, lass mich diese Menschen immer mehr lieben, so wie Du sie liebst.

Danke Herr  für diese Pause heute Mittag, danke für Dein Augen-Öffnen für die Menschen dieser Stadt und danke für den leckeren Döner! Lass mich dazu beitragen, dass der Bettler, Manager, Dealer, Junkie, Schüler und Parteianhänger Dich finden und ihre Leben auch so lebenswert wird wie mein Leben, was DU schon erneuert hast. Danke für eine coole Zukunft mit Dir und bei Dir.

Und weil die Pause so schön war… gab es dann auch noch ein leckeres Eis. In diesem Sinn: Einen frohen Frühling 🙂

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