Seelsorge, Psychotherapie (HPG) & Traumaberatung Heike und Andreas Timmler


Mai 14, 2012

Wertvolle Perlen

Sonntag im Gottesdienst predigte „Mi“ Gerhardt über einen Bibeltext, über den man für gewöhnlich nicht so oft Predigten hört. Es ging um das vierte Kapitel des Buches Micha. Mich persönlich hat es fasziniert, welche Perlen die kleinen Propheten beinhalten, auch wenn die Texte oftmals mehrere tausend Jahre alt sind. Fasziniert hat mich auch zu sehen, welche Relevanz die teilweise schwierigen Texte für die jetzige Zeit und letztlichfür mein Leben haben.

In Micha 4 stehen unter anderem folgende Verse:

Dann wird er der Richter über viele Völker sein und wird mächtigen Nationen Recht sprechen, auch wenn sie noch so weit entfernt sind. Dann werden sie ihre Schwerter in Pflugscharen umschmieden und ihre Speere in Winzermesser. Kein Volk wird mehr ein anderes Volk angreifen, und keiner wird mehr lernen, wie man Krieg führt. Jeder wird ungestört in seinem Weinberg und unter seinem Feigenbaum sitzen, denn es wird nichts mehr geben, wovor er Angst haben muss. Das habe ich, der Herr, der Allmächtige, verheißen! Mögen auch alle Völker ihren eigenen Wegen nachfolgen, jeder den Namen seines Gottes anrufen – wir wollen unserem Gott für immer und ewig nachfolgen.

Es geht in diesem Kapitel um die zukünftige Herrschaft des Herrn, die ich – Gott sei Dank! – einmal live und in Farbe erleben werde. Dann wird es keinen Krieg, keinen Zank, keine Rechthaberei, kein Über-den-anderen-Stellen usw. mehr geben. „Mi“ wandte den Text für unsere Zeit heute so an, dass wir zum einen dankbar sein können, an Gottes Reich mitzubauen, wir aber trotzdem oft noch die eine oder andere Waffe im Keller liegen haben… nur so für den Fall der Fälle…

Und irgendwann – wenn es die Situation vielleicht aus unserer Sicht erfordert – könnten wir die eingeschlossenen Waffen vielleicht ja doch noch gebrauchen können, um unserem Bruder oder unserer Schwester gegenüber unser Rechthaben noch ein wenig mehr zu verdeutlichen, oder um unseren Nächsten auf einen Fehler von früher aufmerksam zu machen…

In der Gebetszeit nach der Predigt wurde mir klar, dass es Zeit ist, auch die bei mir vielleicht noch eingeschlossenen Waffen in Erntewerkzeuge umzuschmieden bzw. von Gott in Werkzeuge des Friedens umschmieden zu lassen, wie es der Text in Micha sagt. Nach der Gebetszeit durften wir in der Gemeinde dann hautnah erleben, wie dieses „Umschmieden“ praktisch aussehen kann. Ich danke Gott für den Mut einer Schwester und guten Freundin, die ihre „Waffen“ erkannt und bekannt hat. Dieses Zeugnis nach der Predigt war sehr beeindruckend und ich bete, dass es der Anfang für mich und alle Gemeindeglieder ist, mögliche noch vorhandene Waffen in Werkzeuge des Friedens umschmieden zu lassen, zur Ehre Gottes.

Vater, Dein Reich komme!

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