Seelsorge, Psychotherapie (HPG) & Traumaberatung Heike und Andreas Timmler


April 23, 2013

Der Boxring

Vielleicht denkst Du, wenn Du diesen Blog liest, bei uns wäre alles perfekt, alles easy-going, so nach dem Motto „bei denen läuft´s halt“… Aber weisst Du, dass ich mich manchmal überhaupt nicht so fühle? Im Gegenteil, manchmal fühle ich mich, als hätte ich die ganze Nacht im Boxring gestanden und hätte am Ende dermaßen einen Schlag vor die Zwölf bekommen, dass ich nur noch zu Boden gehen kann? Oder das Gefühl, von einer Dampfwalze überrollt worden  zu sein…

In solchen Momenten drehen sich die Gedanken nur noch im Kreis und ich frage mich, warum manches so ist wie es ist. So einen Abend und eine Nacht habe ich hinter mir. Seit gestern Abend fühlt sich meine Situation nicht perfekt an, es ist definitiv kein easy-going, im Gegenteil, da gibt es seit langer Zeit große Fragezeichen, was Gott vorhat, wie mein Weg aussieht, wo er mich haben möchte, wie ich ihm dienen kann und ob der Weg, auf dem ich mich befinde, der richtige Weg ist. Und gerade, als ich meinte, darüber etwas klarer zu sehen kommt der oben erwähnte „Schlag vor die Zwölf“ und ich sehe alles nur noch durch einen nebligen Schleier.

In solchen Situationen kommen bei mir Fragen auf:

  • Was hat Jesus damit gemeint als er sagte, dass er uns Leben in Überfluss geben möchte?
  • Sind solche K.O.-Schläge Teil dieses Lebens in Überfluss oder sind K.O.-Schläge im Leben überflüssig?
  • Wer hat eigentlich ein Interesse daran, dass ich diesen Schlag abbekomme? Ist es ein Angriff oder ist es ein deutlicher Hinweis von Gott selbst endlich zu begreifen, dass vielleicht mein bisheriger Weg ein Ende und ein neuer Weg eingeschlagen werden muss?

Auch wenn ich gerade etwas anderes fühle, will ich daran festhalten, dass Jesus mein Leben reich macht, dass Jesus mein Leben gesegnet hat und mich auch weiter segnen möchte. Ich möchte daran festhalten zu glauben, dass Jesus einen guten Weg mit mir gehen möchte und ich möchte weiter darauf vertrauen, dass sein Arm da ist, auch wenn ich benebelt am Boden liege. Während ich diese Zeilen hier schreibe kommen mir ein paar Verse auch Jesaja 43 in den Sinn. Dort heisst es:

„Denkt nicht an das Frühere, und auf das Vergangene achtet nicht! Seht hin; ich mache etwas Neues; schon keimt es auf. Seht ihr es nicht? Ich bahne einen Weg durch die Wüste und lasse Flüsse in der Einöde entstehen. Die wilden Tiere auf den Feldern werden mir danken, ebenso die Schakale und Strauße, weil ich meinem erwählten Volk Wasser in der Wüste und Ströme in der Einöde schaffe, damit es zu trinken hat. Ja, ich will in der Wüste Quellen entspringen lassen, damit mein auserwähltes Volk sich erfrischen kann. Es ist das Volk, das ich mir dazu erschaffen habe, von meinem Ruhm zu erzählen.“

Jesus, auf dieses „Neue“ freue ich mich und ich freue mich auf den Moment, wo ich das Neue nicht mehr benebelt sehe, sonder klar und deutlich. Und Jesus, dieses Bild in Jesaja ist echt ein tolles Bild: Gott bahnt einen Weg durch die Wüste und ER lässt Flüsse in der Einöde entstehen. Gott möchte, dass wir nicht durstig bleiben und zu trinken bekommen, ER möchte, dass ich mich erfrischen darf. Gott hat mich erschaffen, um von seinem Ruhm zu erzählen und das ist es auch, wofür mein Herz schlägt. Ich möchte daran festhalten, seinen Ruhm zu erzählen oder wie es in Epheser 1,12 heisst: „…wir sollen mit unserem Leben Gottes Herrlichkeit loben.“ Und davon darf mich Niemand abhalten, selbst ein K.O.-Schlag nicht. Gott, mit Dir geht es weiter, hin zu dem Leben in Überfluss, auf welchem Weg… das wirst Du mir zeigen. Danke für Deine Hand, die mir wieder aufhilft. Danke auch für gute Freunde, die da sind, wenn wir auf dem Boden liegen und Danke, dass der K.O.-Schlag vor einem genialen Wochenende kam, wo wir ohne Ende auftanken dürfen, zusammen mit 15 jungen Menschen, die das Wochenende bei uns verbringen und mit denen wir Deinen Namen groß machen dürfen, am Freitag in Wuppertal, am Samstag in Bad Gandersheim und am Sonntag in Köln. Gott, Du bist gut!

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