Seelsorge, Psychotherapie (HPG) & Traumaberatung Heike und Andreas Timmler


Oktober 16, 2013

Vater des Lichts

Gestern im Hauskreis haben wir aus Jakobus 1 gelesen und uns über diesen Bibeltext unterhalten. Beim Lesen ist mir der 17. Vers dieses Kapitels ins Auge gesprungen. Dort steht:

Alles, was Gott uns gibt, ist gut und vollkommen. Er, der Vater des Lichts, ändert sich nicht; niemals wechseln bei ihm Licht und Finsternis.

Kennst Du das, wenn Du in der Bibel liest und Dir auf einmal ein Vers quasi entgegen springt? Sich von den anderen Versen abhebt und Dein Blick immer und immer wieder auf diesen  Vers fällt? So war das gestern mit diesem Vers. Beim Nachdenken über diesen Vers ist mir neu bewusst geworden, welche Tiefe diese Aussage „Vater des Lichts“ hat. Licht empfinde ich als etwas sehr angenehmes, als etwas beruhigendes, heilendes. Was gibt es Schöneres, als nach einigen Tagen Dauergrau und Nieselregen endlich wieder die Sonne zu sehen, das Licht, das durch den Nebel scheint, die Wärme zu spüren, die ihre Lichtstrahlen mitbringen. Da blüht das Herz auf, man streckt sich der Sonne entgegen und aus einem traurigen Gesicht wird schnell ein fröhliches, lachendes Gesicht. Licht wird sogar von Ärzten verschrieben, z. B. bei Menschen, die an der so genannten Winterdepression leiden. Wie gut ist Licht? Licht beseitigt Dunkelheit und wo Licht hinkommt, da hat Dunkelheit keine Daseinsberechtigung. Die Dunkelheit muss weichen, sobald Licht kommt. Was ist das für ein tolles Bild? Das Dunkle, ein Synonym für das Böse, für Unwahrheiten und Lügen, muss weichen, wenn das Licht (ein Synonym für das Gute) hineinkommt. Übersetzt heisst das: Alles Böse, alle dunklen Mächte, alle unguten Gedanken haben keine Daseinsberechtigung und müssen weichen, wenn Licht (also Gott) hineinkommt. Manchmal muss man allerdings dafür eine Tür öffnen, damit das Licht hineinkommen kann und das fällt uns Menschen schon mal schwer… Aber, und das ist das Faszinierende, das ist ein göttliches Prinzip, dass Licht und Finsternis nicht zusammen existieren können. Licht und Finsternis können keine Gemeinschaft haben, ohne dass die Finsternis Licht wird. Gott (das Licht) ist der Sieger!

Licht spendet Leben. Ohne Licht ist Leben nicht möglich. Bei der Photosynthese wird mit Hilfe des Lichts von Pflanzen und Bäumen Kohlendioxyd in Sauerstoff umgewandelt. Ohne das Licht würde die Photosynthese nicht funktionieren, Menschen und Tiere würden ersticken, Leben würde ausgelöscht.

Zurück zu dem Satz „Vater des Lichts“. Die tollen Eigenschaften des Lichts habe ich beschrieben. Jetzt zu dem Wort „Vater“ in Verbindung mit dem Licht: Vater sein ist etwas Großartiges. Zu sehen, wie Gott neues Leben aus mir erschaffen hat ist unglaublich. Vater sein ist aber auch alles andere als leicht, besonders wenn man seine Aufgabe als Vater ernst nimmt. Vater sein ist herausfordernd, Vater sein ist erfüllend und ich liebe es, Vater zu sein. Trotzdem bin ich mir bewusst, wie weit ich von den Qualitäten meines Vaters im Himmel entfernt bin. ER ist der perfekte Vater und er wird hier als „Vater des Lichts“ beschrieben, als Vater des Guten, als Vater des Vollkommenen. Wenn Licht schon solche guten Eigenschaften hat, wie viel mehr muss dann der „Vater des Lichts“ Eigenschaften haben, die gut sind, die perfekt sind, die Heilung bewirken, die Leben spenden, die Traurigkeit in Freude verwandelt und die uns wieder lachen lassen? ER ist der Ursprung des Guten, ER ist der Ursprung des Lebens, ER ist das Licht, ER ist der Vater des Lichts. Und dieser Vater ist mein Daddy. Und er möchte auch Deiner sein oder werden!

Oktober 11, 2013

Die vernachlässigte Tatsache der Gerechtigkeit

Bei meiner Suche nach möglichen Bremsen in meinem Leben als Christ finde ich immer wieder neue Dinge 😉 . Als Bremsen definiere ich für mich Dinge, die meine Beziehung zu Gott stören, die meinen Blick von IHM weg auf andere Dinge lenken und letztlich verhindern, dass ich das Leben lebe, das Gott für mich vorgesehen hat. Das kann ich übrigens jedem empfehlen, sich auf die Suche nach seinen eigenen Bremsen zu machen, denn: Gott hat mehr für mich und auch mehr für Dich!

Gestern habe ich etwas geschrieben zur Bremse „Verstand“. Eine weitere Bremse, die ich immer deutlicher erkenne ist eine vernachlässigte Tatsache mit Namen „Gerechtigkeit“. Kennst Du so Gedanken wie:

  • Gott hat mir vergeben, aber ich muss das und das tun, um …
  • ich habe gesündigt, jetzt muss ich mir das Wohlwollen Gottes wieder verdienen
  • ich bin schlechter als andere…
  • ich tue so viel, Gott müsste doch deswegen…
  • Gott hat so viel für mich getan! Ich muss jetzt …

Zuerst möchte ich die vernachlässigte Tatsache kurz vorstellen bzw. die Bibel zitieren aus Römer 3,25: „Wir sind gerecht vor Gott, wenn wir glauben, dass Jesus sein Blut für uns vergossen und sein Leben für uns geopfert hat.“ Das ist die Tatsache und da gibt es auch nichts dran zu rütteln. Da steht „wir sind“ und nicht „wir werden…wenn“ oder irgend etwas anderes. Was bedeutet das für mich und für Dich, wenn wir glauben, dass Jesus sein Blut für uns gegeben hat? Dass wir gerecht sind! Das ist ja fast unglaublich und alles, was wir an dieser Tatsache ergänzen, in Frage stellen oder mit Einschränkungen versehen ist eine Bremse für unser gottgewolltes Leben. Kritiker könnten jetzt sagen, dass wir aber noch auf der Erde sind, dass wir noch mitten in der Welte leben und dass so ein Gedanke uns dazu verführen könnte, der Sünde Tür und Tor zu öffnen, denn wir seien ja schließlich gerecht, egal was wir tun, also auch, wenn wir sündigen…. Auf den ersten Blick mag diese Annahme stimmen aber mal ehrlich: Reduzieren wir die Auswirkung von Jesus Tod am Kreuz mit solch einer Aussage nicht? Wir sagen doch damit, dass Jesus Tod nicht ausgereicht hat und dass wir noch etwas tun müssen, nämlich z. B. nicht mehr sündigen!

Mir ist beim Lesen des Buches „Ergreife das Unerreichbare“ von Rob Rufus diese Bremse so klar geworden. Und diese Bremse lässt sich sogar so gut christlich verpacken mit Aussagen oder Annahmen wie „ich muss dieses oder jenes in der Kirche tun“ oder „wenn ich dieses oder jenes nicht tue (z. B. Bibellesen), dann…“. Rob Rufus schreibt in seinem Buch, dass diese christlich gefärbten Aussagen meine Beziehung zu Gott stören, denn ich beschäftige mich dann nicht mit der Person, die mich schon vor 2000 Jahren gerecht gemacht hat, sondern ich beschäftige mich mit Dingen und jage Tätigkeiten nach, die mich vermeintlich gerecht machen, in Wirklichkeit aber von einer intensiven Beziehung mit Gott abhalten. Das heisst nicht, dass Mitarbeit falsch ist, das heisst nicht, dass ich nicht in der Bibel lesen sollte, das heisst auch nicht, dass ich drauflos sündigen sollte.

Aber was heisst es dann? Was sieht Gott, wenn er mich oder Dich sieht (wenn Du das oben Erwähnte glaubst)? Er sieht Jesus in uns, wir sind gerecht gemacht durch den Tod von Jesus Christus und wir können nichts mehr weiter tun, dass wir gerechter werden, denn wir sind es ja schon. Wenn diese Tatsache immer mehr in mein Denken, in mein Fühlen gelangt, dann wird das auch Auswirkungen auf mein Handeln haben. Wenn ich weiss, wer ich in Gottes Augen bin, dann werde ich Gott dafür unendlich lieben. Wenn ich verstehe und glaube, dass keine Aktivität und Anstrengung von meiner Seite Gottes Wohlwollen für mich beeinflussen kann, dann kann ich anfangen, dieses große Geschenk anzunehmen, mich darüber zu freuen und aus Dankbarkeit genau die Dinge tun, die ich sonst aus Pflichtgefühl getan hätte und bei denen ich früher oder später von meiner Schwachheit enttäuscht worden wäre.

Ich glaube, diese Tatsache der Gerechtigkeit muss mir immer und immer wieder neu bewusst werden, damit die vielen „wenn und aber“ immer mehr in den Hintergrund und Gottes Geschenk immer mehr in den Vordergrund treten kann. Dann – und nur dann – kann Gott mein Leben so gestalten, wie ER es möchte. Und dieses Leben wird ein gutes sein, denn Gott liebt es zu segnen.

In Epheser 4,24 werden wir daran erinnert, dass wir dieses Geschenk auch annehmen sollen, vielleicht ist es sogar auch eine Ermahnung: „Als neue Menschen, geschaffen nach dem Ebenbild Gottes und zur Gerechtigkeit, Heiligkeit und Wahrheit berufen, sollt ihr auch ein neues Wesen annehmen.“ Heute morgen auf dem Weg zur Arbeit habe ich das wunderschöne Lied „Jesus, son of God“ von Chris Tomlin gehört. Dieses Lied fasst es am Schluss super zusammen mit den Worten „The cross was enough“.

Ich wünsche jedem Leser, dass er oder sie diese Tatsache nicht mehr vernachlässigt sondern sie als Geschenk ohne Bedingung annehmen kann, denn wir können dem, was Jesus schon längst getan hat, nichts hinzu tun. Gott segne Dich!

Oktober 07, 2013

Lachen mit Gott

Gestern im Gottesdienst wurde immer wieder der folgende Satz mit dem Beamer an die Wand geworfen: „Er wird Dich wieder lachen lassen„. Ist das nicht eine gute Verheißung?!? ER, mein Gott, mein Freund, mein Daddy wird mich wieder lachen lassen!

Mir persönlich sagt das so viel darüber, wie mein Vater wirklich ist, was ihn ausmacht, was er für mich empfindet. Vielleicht bist Du gerade in einer Situation, in der Dir gar nicht zum Lachen zu Mute ist. Vielleicht leidest Du unter einer Krankheit, vielleicht hast du einen geliebten Menschen verloren, vielleicht kriselt es in Deinen Beziehungen, vielleicht hast Du finanzielle Sorgen, vielleicht… In unserem Bekanntenkreis gibt es gerade eine Krankheit bei einer schwangeren Frau, die echt schlimm ist und es wird in dieser Woche eine schwere OP nötig. Diese Umstände sind wirklich schwer und vermutlich fühlen sie sich sogar zu schwer an, als dass sie sie ertragen könnte. Wie kann dann behauptet werden, dass Gott mich wieder lachen lassen wird?

In seiner Predigt sprach Alex Landmann gestern über die Begebenheit von Lazarus in Johannes 11. Auch den beiden Frauen dort, Maria und Martha, war es überhaupt nicht zum Lachen zu Mute, denn ihr Bruder Lazarus war sehr krank, so krank, dass ihnen der Tod vor Augen stand. In Ihrer Not kommen die beiden Schwestern zu Jesus und sagen ihm, dass derjenige, den Jesus liebt, krank ist und bitten ihn gleichzeitig zu kommen, um Lazarus wieder gesund zu machen. Das, was Jesus dann macht, ist für die beiden Schwestern immer noch nicht zum Lachen, denn Jesus bleibt einfach noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich befand. Er lässt nicht alles stehen und liegen, er rennt nicht sofort los, er lässt es sogar zu, dass Lazarus stirbt. Ja, er greift nicht ein, er wartet einfach. Was müssen Maria und Martha durchgemacht haben? Die ganze Trauer, die Enttäuschung über das Nicht-Handeln von Jesus, der Lazarus ganz einfach hätte gesund machen können. Nein, da war definitiv kein Grund zum Lachen bei den Schwestern.

Folgender Satz aus der Predigt ist mir hängen geblieben: Wenn Du in solch einer schweren Situation bist und nicht lachen kannst, dann ist es auch noch nicht das Ende. Gott selbst nämlich hat das letzte Wort und das Ende wird gut werden. In diesen zwei Tagen des Wartens war Maria und Martha sicher nicht bewusst, dass die Sache mit Lazarus am Ende gut werden würde. Sie sahen nur auf die gegenwärtige Realität und die sah echt mies aus.

Wie gut, dass es noch eine zweite Realität gibt, die unseren Augen noch verborgen ist und das ist die Realität der Gegenwart und Allmacht Gottes. Sie ist genau so Realität wie das, was wir gerade sehen, hören und erleben mit dem Unterschied, dass sie eben nicht sichtbar ist. Und an dieser Stelle ist dann mein und unser Vertrauen gefragt. Glaube ich, dass Gott es am Ende gut machen wird? Glaube ich, dass seine Verheißung wahr ist und ich am Ende wieder lachen kann? Zugegeben, im Fall unserer Bekannten ist das so unendlich schwer und trotzdem versuchen sie, in der zweiten Realität zu leben, sprich: zu glauben und zu vertrauen. Gott wird diesen Glauben und dieses Vertrauen ganz sicher belohnen und wird schenken, dass auch sie am Ende wieder lachen kann.

Aber noch einmal kurz zurück zu der Überschrift „Lachen mit Gott“. Wenn Gott möchte, dass wir wieder lachen können heisst das für mich, dass er mit mir leidet, wenn ich nicht lachen kann. Gott möchte, dass wir Lachen können, Gott möchte, dass es uns gut geht. Gott ist kein Gott, der Spaß daran hat, uns zu ärgern, uns zu quälen oder – wie man es auch schon mal hört – uns bestraft für Dinge, die wir tun, die nicht gut oder sogar Sünde sind. Ich bin überzeugt, so ist Gott nicht. Wenn Gott mich sieht, dann sieht er Jesus, der für meine Sünden bestraft worden ist. Wenn ich nicht lachen kann und wenn ich leide, dann leidet Gott mit mir. In der Geschichte von Lazarus steht, dass Jesus Augen sich mit Tränen füllten als er hörte, dass sein Freund Lazarus gestorben ist. Klingt erstmal unlogisch, denn er wusste ja, dass Lazarus in Kürze wieder unter den Lebenden sein würde. Aber so ist Gott: Er leidet mit, er weint mit mir, er trauert mit mir und er macht meine Probleme zu seinen Problemen. Aber bei Gott ist die zweite (für uns unsichtbare) Realität einfach da, er lebt in dieser Realität, er ist diese Realität 🙂 . Und deswegen kann er auch diese Verheißung geben, dass wir am Ende wieder lachen werden.

Ich möchte viel mehr in dieser zweiten Realität leben, mir bewusst machen, dass – egal wie meine Umstände sind – Gott bei mir ist, dass er mich liebt, dass er für mich und nicht gegen mich ist, dass ich am Ende allen Grund zum Lachen habe.

„Gott segnet euch, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet satt werden. Gott segnet euch, die ihr jetzt weint, denn die Zeit wird kommen, in der ihr vor Freude lachen werdet.“ (Lukas 6,21)

Oktober 01, 2013

Lobpreis als Waffe

Letztes Wochenende durfte ich eine Predigt von Carl Lentz (Hillsong New-York City) hören. Das Thema seiner Predigt könnte man vielleicht in einem Satz so zusammenfassen: „Let your praise be a problem for your problem„. Übersetzt: „Lass Dein Lobpreis zum Problem für Dein Problem werden“. Wieder einmal mehr wurde mir bewusst, dass wir mit Lobpreis eine echte „Waffe“ haben, die zum echten Problem für meine Probleme werden kann. Was bedeutet das? Kann und soll ich Gott Ehre geben, nur wenn es mir gut geht? Wenn meine Stimmung nach Lobpreis ist? Soll ich Gott anbeten, wenn ich mal gerade einen „guten Lauf“ habe, ich keine finanziellen Sorgen oder familiären Probleme habe, gesundheitlich nicht angeschlagen bin? Dann würde mein Glauben doch lediglich auf Gefühlen beruhen und … ich weiss von mir… das mich meine Gefühle schon mal täuschen! Aber wie kann ich Gott loben, wenn ich finanzielle Probleme habe, wenn es in der Familie nicht so rund läuft oder wenn ich krank bin und vielleicht sogar Schmerzen habe?
Zugegeben, das ist schwer. Aber es ist möglich. Carl Lentz brachte als Beispiel die Geschichte von Paulus und Silas in Apostelgeschichte 16. Wenn es nach ihren Gefühlen gegangen wäre, dann hätte es sicher keinen Grund zum Loben gegeben. Schließlich lagen sie gefangen, mit den Füßen im Stock angekettet, wahrscheinlich noch blutend von den vielen Schlägen, die sie hatten einstecken müssen, sprich: mehr tot als lebendig im Gefängnis in der letzten Zelle und ihre Aussicht, da bald und vor allem lebend rauszukommen war nicht besonders groß. Was hätte ich an ihrer Stelle gemacht, besonders nachdem sie vorher viele gute Dinge für Gott getan hatten, Wäre ich nicht sauer gewesen? Sauer auf Gott, dass er mich im Stich lässt, meinen Einsatz nicht wert schätzt und mich sogar in solch eine Situation führt? Das wäre vielleicht die natürliche und menschliche Reaktion gewesen. Aber Paulus und Silas beten laut, sie singen Lieder von ihrem großen Gott, sie geben ihm die Ehre, sie beten ihn an. Krass, oder? Ich wüsste ja gerne den Text Ihrer Lieder. War es „God is able“ oder war es „Fire fall down“ (so als Wunsch für die Menschen, die sie gequält hatten 😉 ), oder war es „Break free“ oder „Freedom“? Keine Ahnung, aber es waren Lieder, so sagt es der Bibeltext, die Gott die Ehre gaben.
Carl Lentz malte die Situation so schön aus: Was könnten Paulus und Silas geredet haben, bevor sie anfingen zu singen? War es vielleicht diese Unterhaltung?
Paulus: „Du Silas, tut Dir auch alles weh?“
Silas: „Ja Mann, mein Rücken brennt wie Feuer…“
Paulus: „Hast Du ´ne Idee, wie wir hier rauskommen?“
Silas: „Klar, wir könnten doch Loblieder singen, dann wird es ein Mega-Erdbeben geben und unsere im Stock gebundenen Füße werden dabei freigegeben“
Paulus: „Gute Idee, der Gefängniswärter wird dann verzweifeln, weil er meint, wir wären geflohen und wird sich dann aus Angst vor seinen Chefs umbringen wollen“
Silas: „Yes man, dann zeigen wir ihm kurz, dass wir noch hier sind, erzählen ihm von Gott und er bekehrt sich…“
Beide: „OK, los geht´s!“
… Ich glaube, so war es nicht! Ich glaube, dass ihre Situation echt zum heulen war, zum Verzweifeln, sie werden unter enormen Schmerzen gelitten haben, aber – und das beeindruckt mich – sie werden auf Gott gesehen haben, auf seine Fähigkeit, auf das, was er zu Tun im Stande ist. Sie werden vor ihrem inneren Auge gesehen haben, dass Gott ihre Ketten sprengen kann, sie werden gesehen haben, dass Gott ihre Wunden verbinden und sie heil machen kann. Und das hat sie zum Lobpreis bewegt, hat bewirkt, dass sie Gott nicht anschuldigen sondern ehren. Und dann geschieht, das Unglaubliche: Das Problem wird vom Lobpreis besiegt. Das Problem bekommt sozusagen Angst und muss fliehen. Und das ist das, was Pastor Carl Lentz meint wenn er sagt: „Let your praise be a problem for your problem“. Und noch mehr als das: Selbst das Problem des Kerkermeisters wird vom Lobpreis der beiden besiegt. Sein Problem hieß „Verloren sein“ und der Lobpreis bewirkte seine Rettung.

Was kann ich mit dieser Aussage ganz persönlich anfangen? Weder liege ich im Kerker an Füßen gebunden noch habe ich blutende Wunden, weil ich ausgepeitscht wurde. Dafür bin ich im Übrigen sehr dankbar… Trotzdem ertappe ich mich immer gerne mal wieder dabei, mir ohne Ende Gedanken zu machen über Probleme, die meinen Alltag betreffen. „Wie soll das nur ausgehen…?“ oder „Was ist, wenn ich älter werde…?“ oder „mehr Geld könnte auch nicht schaden…“. Was tue ich dann? Ich sehe auf die Probleme, auf die Fragen, beschäftige mich mit dem „Warum“. Was würde sich ändern, wenn ich durch diese Fragen hindurchsehen würde auf die Person, der alles gehört, die mir alles gegeben hat und gibt, die mein Freund ist und der alles möglich ist? Was, wenn ich egal in welcher Situation Gott ehren, ihn anbeten und ihm Lobpreis geben würde? Würden dann nicht auch meine Probleme fliehen müssen? Ich möchte die mir anvertraute Waffe des Lobpreises gerne nutzen, sie anwenden und sie für meine Probleme zum Problem werden lassen.

Konkret anwenden möchte ich das für die in knapp vier Wochen anstehende Pro-Junior-Herbstfreizeit, wo ich das Vorrecht habe, eine Woche mit vielen jungen Menschen zu verbringen, Gemeinschaft mit Gott und mit ihnen zu haben, gemeinsam Worship zu machen. Natürlich gibt es da im Vorfeld Fragen und wenn ich möchte, könnte ich auch schon Probleme sehen. Ich entscheide mich aber, auf Gott zu sehen, seine Allmacht zu proklamieren, Ihm die Ehre zu geben. Ich möchte wie Paulus und Silas damals auf die Ergebnisse von Gottes Wirken sehen, möchte sehen, wie ER junge Menschen frei macht von Ketten wie z. B. Süchten, möchte sehen, wie ER jungen Menschen begegnet und ihr Herz berührt, möchte sehen, wie ER Jugendlichen ein neues Leben schenkt und möchte sehen, wie ER Teens auch ganz praktisch heilt, an Körper und Seele.

Lobpreis ist eine Waffe! Nutze ich sie? Nutzt Du sie? Gott sei alle Ehre. Amen!

Ihm, der mit seiner ´unerschöpflichen` Kraft in uns am Werk ist und unendlich viel mehr zu tun vermag, als wir erbitten oder begreifen können (Eph. 3,20)

September 27, 2013

Gemeinde der grünen Weide

Gerade habe ich eine beeindruckende Predigt  gesehen und gehört von Joanna Haverkamp (Pastorin bei Hillsong Deutschland), die sie gestern auf der BFP-Konferenz gehalten hat. Es geht um „Gemeinden und Kirchen der grünen Weide“. In ihrer Predigt appelliert Joanna, dass unsere Kirchen und unsere Gemeinden Orte sein sollten, wo Menschen erfrischt werden, wo sie auftanken können, wo sie Gott begegnen. In Ihrer Predigt stellt Joanna eine Frage, die mich seit langer Zeit wirklich tief bewegt:

Wissen Eure Gottesdienstbesucher nach dem Gottesdienst, wer Gott ist?

Ich möchte gar nicht mehr über die Predigt schreiben. Sie bietet so viele Punkte, worüber ich nachdenken kann, sie ist so voller Weisheit, sie ist voller Leidenschaft für Gott, für die Menschen in unseren Städten und unsere Kirchen. Am besten seht Ihr Euch die Predigt selbst an und beantwortet die Fragen für Euch selbst.

Kleiner Hinweis: Die Predigt beginnt ca. ab der 15. Minute, also nicht wundern, dass in den ersten Minuten kein Ton zu hören ist…

September 16, 2013

…angelesen…

Ich lese ja gerne und ich lese auch relativ viel, aber dass mich ein Buch abhält, rechtzeitig schlafen zu gehen, das passiert relativ selten. Das letzte Mal habe ich das beim Buch „Die Hütte“ von William P. Young erlebt. Dieses Buch hatte ich im Urlaub vor zwei oder drei Jahren eines Abends angefangen zu lesen. Mit der Zeit verabschiedeten sich alle Familienmitglieder in die Nacht und ich las einfach immer weiter. Ich durfte damals einen Einblick in die Beziehung von Gott Vater, Gott Sohn und Gott heiliger Geist nehmen, wie ich es vorher noch nicht getan hatte. Ich fand mich selbst mitten in dieser wunderbaren Beziehung wieder und ich genoss diese Beziehung so sehr, dass ich gar nicht merkte, wie die Nacht beim Lesen vergangen und die Sonne schon wieder aufgegangen war.

Ähnlich erging es mir und uns gestern Abend beim Lesen des Buches „Ergreife das Unerreichbare“ von Rob Rufus. Dieses Buch hatte ich letzte Woche mitbestellt, als ich das neue Buch von Judah Smith mit dem Titel „Jesus ist ___.“ gekauft habe. Irgendwie war mir der Titel „ins Auge gesprungen“.  Bereits das Vorwort hat mein Herz getroffen, weil ich – ähnlich wie der Autor – dieses Brennen und den tiefen Wunsch habe, dass die Gemeinde(n) ihr Erbteil in Besitz nehmen, dass Zeichen und Wunder geschehen, damit die Menschen die Auferstehungskraft Gottes erleben und  nicht mehr anders können als anzuerkennen, dass Gott real ist, dass er auferstanden ist und lebt und dass seine Auferstehungskraft nichts an Kraft verloren hat, sondern dieselbe ist wie vor zweitausend Jahren.

Vorwort

Das Weiterlesen hat sich sehr gelohnt und wir saßen gestern als Familie im Wohnzimmer und ich konnte immer mal wieder einen Satz aus dem Buch vorlesen. Diese Zitate animierten Heike und unsere Kinder, mehr aus dem Buch hören zu wollen und so fing ich an, daraus vorzulesen (das hatte ich übrigens schon Jahre nicht mehr gemacht 😉 …

Bis tief in die Nacht ging dieses Vorlesen und das, was uns klar geworden ist, hat in uns wieder ein echtes Feuer entfacht, einen tiefen Wunsch, mehr zu wollen, mehr von Gottes Auferstehungskraft, mehr von seinen Taten, mehr von Wundern und Zeichen. Der Autor erklärt auch sehr gut, was die Jahrhunderte und Menschen mit Gottes Idee und Gedanken zum Thema „Gemeinde“ gemacht haben. Viel ist leider nicht mehr davon übrig geblieben, was in Apostelgeschichte 2-5 von den ersten Christen beschrieben wird. An Stelle von Freiheit ist oft wieder Gesetzlichkeit getreten, an Stelle von Wundern und Zeichen sind Programme getreten, an Stelle von Gott selbst ist Religion getreten. Der Autor rüttelt die Leser wach, sich auf den Weg zu machen und zur Quelle zurückzukehren, Gott über alles zu stellen und an seine Auferstehungskraft zu glauben. Er apelliert auch an die Tatsache, dass Gott uns Autorität gegeben hat. Wie nutze ich diese Autorität? Bin ich mir dieser überhaupt bewusst? Und der Autor macht so gut deutlich, was der heilige Geist wirklich in unserem Leben bewirken möchte. Folgendes Zitat ist mir so hängen geblieben: „…der heilige Geist leitet dich doch nicht dazu, an der „Entrückungsbushaltestelle herumzustehen und darauf zu warten, dass Du endlich evakuiert wirst“… Jesus hat uns seinen heiligen Geist gegeben, damit wir die Dinge tun, die Jesus getan hat und größere Dinge tun (Joh. 14,12). Glaube ich daran? Glaubst Du daran?

Gott hat definitv mehr für mich, für meine Familie, für meine Gemeinde als das, was wir bisher erlebt haben. Welche Realität hat der heilige Geist in meinem und Deinem Leben? Jesus selbst hat erlebt was es bedeutet, als der heilige Geist auf ihn kam. In Matth. 3 steht, dass er den heiligen Geist wie eine Taube herniederfahren sah. Was danach passierte, kann in der Bibel nachgelesen werden, es geschahen Zeichen und Wunder.

Der Autor zeigt auch den Unterschied auf zwischen „den heiligen Geist haben“ und was passiert, wenn der heilige Geist auf jemanden kommt. In der Bibel lesen wir dann , dass Menschen „erfüllt“ waren vom heiligen Geist. Und da reichte es bei Petrus schon aus, dass sein Schatten auf Kranke fiel und die Kranken wurden gesund. Ich weiss mittlerweile, dass die Auferstehungskraft Gottes heute noch genau so stark und mächtig ist, wie damals. Ich bin überzeugt, dass nur die Anwesenheit des heiligen Geistes in mir keine Wunder und Zeichen vollbringt, besonders dann nicht, wenn ich seine Macht und sein Wirken vielleicht sogar als gefährlich oder komisch einschätze. Was würde mit mir und Dir passieren, wenn sich der heilige Geist auf mir oder Dir niederlassen würde? Ich bin überzeugt, dann würde sich erfüllen, was Jesus uns in Johannes 14 versichert hat!

Fazit: Ich möchte mehr 🙂 

Ich stimme mit dem Autor darin überein, dass die Gemeinde der Zukunft auf dem Wasser gehen wird, dass Brot und Fisch vermehrt werden, dass die Ohren der Tauben und die Augen der Blinden geöffnet werden, zu seiner Ehre und in Jesus Namen!

auszug

Vieles in unserem Leben und in unserem Alltag hat mich blind gemacht, blind für das wirkliche Leben, das Jesus uns geben möchte, ein Leben in Freiheit, in Vollmacht und ein Leben unter der wirksamen Kraft seiner Auferstehung. Mir hat dieses Buch sehr geholfen, Fragen zu beantworten, die Augen geöffnet zu bekommen für Dinge, die mir schon lange zu schaffen machen. Und – und das ist für mich eine besondere Freude und Hoffnung – ich habe die Hoffnung und Zuversicht, dass ich das mit eigenen Augen erleben werde, nicht nur in seltenen Einzelfällen, sondern in meinem direkten Umfeld, in meiner Familie, in meiner Gemeinde. Nicht in Afrika, Asien oder China, sondern in Schwelm, im Ennepe-Ruhr-Kreis, in NRW und in ganz Deutschland.

September 12, 2013

attraktives Christentum?

Gerade las ich einen kurzen Satz auf „MeetingJesus„. Dieser Satz lautet: „Was macht Deiner Meinung nach das Christentum attraktiv?“

Interessant, dass genau diese Frage mich schon so lange beschäftigt und dass sie mir heute wieder über den Weg läuft, nachdem ich mich in den letzten Tagen immer und immer wieder damit beschäftigt habe. Deswegen widme ich diesen BLOG-Eintrag auch dieser Frage…

Wenn wir als Christen in einer guten Beziehung mit Gott stehen, dann werden wir unweigerlich den Wunsch immer mehr verspüren, unsere Freunde, Bekannte, Verwandte, Arbeitskollegen und Schulfreunde auch mit Gott in Verbindung zu bringen. Aber was bedeutet in Bezug auf Gott eine gute Beziehung? Ich denke – wie auch in zwischenmenschlichen Beziehungen – ist es wichtig, die andere Person wirklich kennen zu lernen, mit ihr zu reden und vor Allem Zeit mit ihr zu verbringen. Wirklich kennenlernen kann ich eine Person nicht, wenn ich mir nur einmal in der Woche eine Stunde Zeit nehme um mir anzusehen, wie andere ihre Beziehung mit der Person leben. Sprich: Wenn ich Gott kennenlernen möchte reicht es nicht aus, einmal am Sonntag in die Kirche zu gehen und mir anzusehen, wie ein Pastor mit Gott lebt. Ich muss selbst die Initiative ergreifen, ich muss mich auf den Weg machen und ich muss Gott kennenlernen wollen. Gott drängt sich nicht auf, er überlässt es schon mir selbst, ob ich IHN kennenlernen möchte oder nicht. Und wenn ich mich auf den Weg mache und Gott kennenlernen will, dann wird er reagieren, dann wird er den Kontaktwunsch erwidern. Gott sagt: „Sucht mich und ihr werdet mich finden.“

Und wenn ich Gott gesucht und gefunden habe, dann wird das Auswirkungen auf mein Leben haben, dann möchte ich, dass meine Mitmenschen diesen genialen Gott ebenfalls kennenlernen, dass er meinen Freunden, meiner Familie, meinen Kollegen auch begegnet. Alles andere wäre doch unnormal bzw. ich bin jemand, der seinem Nächsten nichts Gutes wünscht.

Die Frage, die sich mir dann geradezu aufdrängt ist diese: Warum platzen unsere Kirchen nicht längst aus allen Nähten, warum scheint das Christentum bzw. Gott so unattraktiv, warum entscheiden sich nicht viel mehr Menschen für Gott? Ist Gott unattraktiv? Ist Gott langweilig? Oder hat es da eine Verschiebung von Werten gegeben mit der Auswirkung, dass unsere Kirchen immer leerer werden, dass Gottes Allmacht immer weniger vertraut wird, dass wir keine oder nur wenige Wunder erleben? Sind wir als seine Kinder vielleicht daran schuld?

Wer oder was macht das Christentum attraktiv? Sind es attraktive Programme, beeindruckende Kirchengebäude?Können Programme Menschen in Deutschland überwältigen und überzeugen, Christ zu werden? Eine Beziehung mit dem lebendigen Gott einzugehen? Können tolle Räume Gottes Größe zeigen, seine Herrlichkeit den Menschen näher bringen? Ich glaube, dass diese Werteverschiebung der Grund für die vielen Kirchenschließungen ist.

Was wäre, wenn Großzügigkeit, Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, echte Liebe zueinander das ist, was Menschen von uns Christen wahrnehmen? Was wäre, wenn sie in unseren Kirchen wirklich Gott begegnen würden? Was wäre, wenn wieder Wunder geschähen, weil die Kraft des heiligen Geistes wirksam ist und nicht unterdrückt wird?

Ich glaube… und davon bin ich überzeugt… dann würde genau das geschehen, was nach dem Satz in Apostelgeschichte 5 steht: „Immer mehr Menschen fanden zum Glauben an den Herrn – Männer wie Frauen.“ (Apostelgeschichte 5, 14)

Ich finde es wert, über diesen Satz neu nachzudenken und zu handeln. Gott segne Euch als Leser dieses Blog-Eintrages und unser Land – zu seiner Ehre!

Danke an „MeetingJesus“ für den Impuls!

Juli 05, 2013

Erfrischung

Die heutige Tageslosung aus Jesaja 58,11 hat mich neugierig auf das ganze Kapitel gemacht:

Dann wird dich der Herr beständig leiten und dir selbst in Dürrezeiten innere Zufriedenheit bewahren. Er wird deinen Körper erfrischen, sodass du einem soeben bewässerten Garten gleichst und bist wie eine nie versiegende Quelle.

Aktuell erleben wir in mancherlei Hinsicht eine Dürrezeit. Nach dem Wasserschaden, der uns nach wie vor an jedem Tag begleitet, haben sich so manche weitere Dinge ereignet, die zum Einen einfach nur nerven, zum Anderen auch viel Geld kosten. Das verabschiedet sich der Roller, mit dem ich täglich zum Bahnhof fahre, der neue (gebrauchte) Roller benötigt neue Reifen, die am nächsten Morgen wieder platt sind, beim Auto tropft wieder Öl, das Bügeleisen geht kaputt usw.

Diese ganzen Dinge zehren schon ganz schön an den Nerven und am Geldbeutel und dann lese ich diesen Vers, der mich aufhören lässt. In diesem Kapitel geht es um den wahren Gottesdienst und um den falschen Gottesdienst. Ab Vers 6 beschreibt Gott, wie er sich wahren Gottesdienst vorstellt. Seine Vorstellungen von wahrem Gottesdienst sind außerdem gefüllt mit Segnungen, die ER uns verspricht:

Fasten, wie ich es liebe, sieht doch vielmehr so aus: Lasst die zu Unrecht Gefangenen frei und gebt die los, die ihr unterjocht habt. Lasst die Unterdrückten frei. Zerbrecht jedes Joch. Ich möchte, dass ihr euer Essen mit den Hungrigen teilt und heimatlose Menschen gastfreundlich aufnehmt. Wenn ihr einen Nackten seht, dann kleidet ihn ein. Verleugnet euer eigenes Fleisch und Blut nicht. Wenn du so handelst, wird dein Licht aufleuchten wie die Morgenröte. Deine Heilung wird schnelle Fortschritte machen. Deine Gerechtigkeit geht dir dann voraus und die Herrlichkeit des Herrn folgt dir nach. Dann wirst du rufen und der Herr wird antworten. Du wirst um Hilfe schreien und er wird antworten: `Hier bin ich.´ Entferne die Unterdrückung aus deiner Mitte. Lass die höhnischen Fingerzeichen und das trügerische Reden! Öffne dem Hungrigen dein Herz und hilf dem, der in Not ist. Dann wird dein Licht in der Dunkelheit aufleuchten und das, was dein Leben dunkel macht, wird hell wie der Mittag sein. Dann wird dich der Herr beständig leiten und dir selbst in Dürrezeiten innere Zufriedenheit bewahren. Er wird deinen Körper erfrischen, sodass du einem soeben bewässerten Garten gleichst und bist wie eine nie versiegende Quelle. Deine Leute werden die Ruinen aus alter Zeit wieder aufbauen. Die Grundmauern vieler vergangener Generationen werdet ihr wieder errichten. Dann wird man euch folgendermaßen nennen: `Die die Risse ausbessern und die Straßen erneuern, um sie bewohnbar zu machen.´ Tut an meinem heiligen Tag, dem Sabbat, nicht, was ihr wollt, sondern erlebt ihn als Wonne und ehrt den heiligen Tag des Herrn. Ehrt ihn, verfolgt nicht eure eigenen Interessen, geht nicht euren Geschäften nach und spart euch leeres Geschwätz. Dann wird der Herr eure Freude sein. Ich lasse euch über die Höhen der Erde gehen und euch das Erbe Jakobs, eures Vorfahren, genießen. Ich, der Herr, habe gesprochen!«

Diese Sätze haben mich gerade richtig angesprochen. Klar gab es Tage, die irgendwie besser liefen und die einfach schöner waren, aber was macht denn echten Gottesdienst aus? Nicht meine Anbetung, wenn es mir gut geht, wenn alles easy ist. Wahre Anbetung, wahrer Gottesdienst passiert in meinem Alltag, auch oder gerade wenn es nicht so gut läuft, wenn da echte Anfechtungen sind oder – wie man so schön sagt – uns der Feind an den Karren pinkeln möchte und es auch tut. Kann ich dann auch noch den Nächsten sehen, dem es vielleicht noch viel dreckiger geht als mir? Kann ich „jedes Joch“ auch dann noch zerbrechen? Kann ich dann auch noch Menschen gastfreundlich aufnehmen? Ich glaube, in solchen Zeiten stellt sich heraus, wie befestigt mein Glaube ist, wie viel ich Gott auch in schwierigen Zeiten zutraue und ob mein Gottesdienst echt ist. Für mich habe ich gemerkt, dass ich mit Gottes Hilfe da noch viel Lernen kann uns muss 😉 In Johannes 1,5 sagt Gott mir, dass es nie zu dunkel ist, um das Licht zu sehen. Daran möchte ich festhalten!

Gott, ich möchte meinen Gottesdienst nicht abhängig machen von meinen Umständen, meinen Gefühlen. Ich möchte Dir Gott dienen, wie es gut ist in Deinen Augen. Dazu brauche ich Deine Hilfe und Deine Nähe. Danke für die vielen, tollen Verheißungen in diesem Kapitel. Sie tun sehr gut!

Juni 25, 2013

Buße und Vergebung

Heute morgen las ich ein Zitat von Leo Bigger, dem Gründer der ICF Zürich. Dieses Zitat lautet: „Not forgiving is like drinking poison and hoping the other person dies.“ Frei übersetzt bedeutet dieses Zitat so viel wie: Nicht zu vergeben ist wie Gift zu trinken und zu hoffen, dass die andere Person stirbt. Wie oft kommt es bei mir vor, dass ich dieses Gift trinke? Warum ist Vergeben so schwer? Wie konnte Jesus mir vergeben, war das für ihn auch so schwer? Warum trinke ich manchmal vielleicht lieber das Gift in der unrealistischen Hoffnung, dass der, der mir weh getan und mich verletzt hat dann stirbt?

Ich glaube, vergeben ist deswegen so schwer, weil ich mein Recht dann zur Seite legen muss, weil ich meinen Stolz überwinden muss. Mit jedem Tag der Unvergebenheit trinke ich einen weiteren Schluck dieses tötenden Giftes, mit jedem Gedanken, dem anderen Schlechtes zu wünschen vergifte ich mich ein Stück mehr. Das ist echt krass, ich bin vielleicht der Meinung, das hat die Person, die mir weh getan, die mich vielleicht gedemütigt hat, nicht verdient, dass ich ihr das, was sie getan hat, vergebe und wem schade ich damit am allermeisten? Mir selbst! Letztlich wird mich Unvergebenheit irgendwann selbst umbringen, es wird einen Keil in meine Beziehungen treiben, es wird meine Gedankenwelt gefangen nehmen, es wird meinen Alltag bestimmen und mich schließlich umbringen.

Vergeben ist fast das Schwierigste, was es in zwischenmenschlichen Beziehungen gibt, vielleicht sogar das Schwerste überhaupt. Auch für Jesus war es alles andere als einfach, ER, der keine Sünde kannte, wurde für mich zur Sünde gemacht. Jesus hat mir meine Schuld abgenommen, ist dafür eines schrecklichen Todes gestorben und hat mir Vergebung zugesprochen. Das war wirklich alles andere als einfach, im Gegenteil.

Wenn  Du das hier liest kannst Du Dich ja mal fragen, für was Du Dich entscheiden möchtest. Willst Du gerne jeden Tag weiter einen kleinen Schluck von dem todbringenden Gift trinken oder möchtest Du Dich für eine Entgiftungskur entscheiden und erleben, wie Vergebung Dich und Dein Leben frei macht. Es ist ehrlich nicht leicht, aber es lohnt sich so sehr, dass ich jedem zum Schritt der Vergebung nur von Herzen raten kann. Vielleicht ist sogar zuerst einmal Buße erforderlich vor Gott, dass ich (oder Du) mich bisher der Vergebung verweigert habe. Ich bin überzeugt, dass Gott sehr darauf wartet, dass wir uns zur Vergebung entscheiden und ich bin genau so überzeugt, dass Gott mich dann an die Hand nimmt, wenn ich diesen schweren Schritt gehe, damit ich nicht alleine bin. In Hosea kann man ein Stück weit die Geschichte des Volkes Israel nachlesen. Sie waren zur Zeit Hoseas tief in Sünde, Unmoral und Aberglauben verstrickt. Sogar die Anführer des Volkes waren mittendrin in all den vielen Problemen, Sünden und machten mit. Gott klagte damals sehr über das Verhalten des Volkes und in Kapitel sechs ruft Hosea das ganze Volk zur Buße auf. Dieser Text ist so voller Hoffnung und Zuversicht, dass Gott auf die Buße des Volkes reagieren wird und vergeben wird, das hat mich beim Lesen sehr beeindruckt. Dort stehen Sätze wie:

  • Kommt, wir wollen wieder zum Herrn zurückkehren! (Vers 1)
  • er wird unsere Wunden verbinden (Vers 1)
  • noch zwei Tage, dann wird er uns wieder Kraft zum Leben geben, am dritten Tag wird er uns wieder aufrichten, damit wir in seiner Gegenwart leben können (Vers 2)
  • Kommt, wir wollen den Willen des Herrn erkennen! Ja, lasst uns alles daransetzen, dass wir den Herrn erkennen! Dann wird er erscheinen – das ist so sicher wie der Morgen, mit dem jeder Tag beginnt, oder wie der Regen, der jedes Frühjahr kommt (Vers 3)

Das sind Auswirkungen göttlicher Vergebung, einer Vergebung, die so intensiv ist, wie sie unter Menschen nicht sein kann. Göttliche Vergebung bringt wieder zusammen, sie heilt die Wunden, sie schenkt Leben, sie gibt die Fähigkeit, in SEINER Gegenwart zu sein und das ist so sicher, wie der Morgen, mit dem jeder Tag beginnt. Danke GOTT für Deine Vergebung, die so großartig und vollkommen ist. Bitte hilf mir, Vergebung zu lernen und zu leben.

Juni 14, 2013

„Das ist Erweckung“ oder „Mit dem Fahrrad nach London“

Heute startet der 40-tägige Countdown bis zur Hillsong-Conference im Juli in London. In Vorbereitung auf diese Konferenz startet heute auch das 40-tägige Andachtsheft mit dem Titel „Das ist Erweckung – Erweckung beginnt mit mir“. Persönlich bin ich sehr gespannt auf diese 40 Tage und auf das, was Gott mir in den nächsten 40 Tagen und dann auf der Konferenz mitteilen wird.

Das Thema „Erweckung“ läuft mit in den letzten Monaten und Jahren immer öfter über den Weg. Waren es erst Geschichten über Erweckungen, die andere Menschen in vergangenen Zeiten erlebt hatten und die mich fasziniert haben, darf ich in letzter Zeit immer mehr erleben, dass das, was Erweckung ausmacht, auch in meinem Umfeld passiert. Da geht es nicht mehr um Storys aus dem tiefen Afrika oder frühen Amerika, die von manchen vielleicht mit viel Skepsis betrachtet werden, da geht es um Erlebnisse mit Gott, die hier und heute passieren. Erweckung bedeutet für mich, dass es Menschen gibt, die – ganz platt gesagt – schlafen, schlafen in ihrem Alltag, schlafen in ihrer vielen Beschäftigung, schlafen in ihrem Wohlstand und nicht mitbekommen, dass es viel wichtigere Dinge gibt. Ein solcher Schläfer schreibt gerade diese Zeilen… Erweckung bedeutet für mich aber auch, dass es ein Aufwachen aus diesem Schlaf gibt, die Erkenntnis, dass Gott etwas Großes mit meinem Leben vorhat, dass ER mich dafür nicht braucht, aber dass ER es liebt, mit mir SEINEN Plan umzusetzen. Es geht bei Erweckung für mich auch nicht darum, Hallen und Stadien bei Gottesdiensten vollzumachen um des Vollmachens willen, es geht darum, dass Jesus in meinem Leben den Platz bekommt, den er verdient, dass ER mich füllen darf mit dem heiligen Geist, dass ich IHN liebe mit ganzem Herzen, mit aller Kraft und ganzem Verstand und dass ich meine Mitmenschen lieben lerne, wie mich selbst. Und das wiederum wird zur Folge haben, dass Hallen und Stadien gefüllt werden mit Menschen, die genau das auch erleben möchten. Das ist für mich Erweckung!

Es begeistert mich, wenn ich dieses Verlangen nach Gott in Menschen sehe und erleben darf, wenn ich sehe, was manche Menschen an Anstrengungen in Kauf nehmen, um da zu sein, wo Gott versprochen hat, in der Mitte zu sein. Das betrifft besonders viele junge Menschen, bei denen ich dieses Verlangen erlebe. Ein Beispiel sind zwei junge Männer, die kein Geld haben, um z. B. auf dieser Konferenzim Juli in London dabei  zu sein, die sich keinen Flug leisten können. Aktuell planen diese Beiden mit dem Fahrrad nach London zu fahren. Ich finde das große Klasse!!! Und so darf ich viele weitere Bestrebungen sehen und erleben die mir zeigen, dass Gott ganz nah dran ist an diesen Menschen, sie zu berühren, mit Ihnen sein Reich zu bauen und Großes mit ihrem Leben anzufangen, zu SEINER Ehre und für andere Menschen zum Heil. Danke Gott, dass ich Teil dieser Erweckung sein darf. Ich wünschte mir, dass die vielen Gebete von Christen aus unserem Land und auch aus vielen anderen Ländern bald in Erfüllung gehen und Du Dich wie noch nie in unserem Land zeigst.

Die heutige Andacht zum Thema „Erweckung“ hat als Bibelvers diesen Text aus Psalm 90,12: „Lehre uns zu bedenken, wie wenig Lebenstage uns bleiben, damit wir ein Herz voll Weisheit erlangen!“